Zwischenbilanz der Hilfe nach der Flutkatastrophe
Köln/Ahrtal. Drei Monate nach der verheerenden Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stehen viele Betroffene noch vor schweren Zeiten. Erste Hilfsgelder zum Wiederaufbau fließen, doch die psychischen Belastungen sind unverändert hoch.
Die Malteser haben in den ersten drei Monaten an 2.400 Haushalte (über 800 in RLP, über 1550 in NRW) an Ahr, Erft und Wupper eine Soforthilfe in Höhe von bis zu 2.500 Euro ausgezahlt. Das entspricht einem Gesamtwert von knapp vier Millionen Euro. Geplant sind weitere Auszahlungen an 600 Haushalte in Stolberg. Mit Fluthilfeberatern in elf ortsfesten und mobilen Fluthilfebüros im gesamten von der Flut betroffenen Gebiet will die Hilfsorganisation Antragstellern dazu verhelfen, schnell den Wiederaufbau der eigenen vier Wände voranzubringen. Nach Versicherungsleistungen und staatlichen Leistungen können die Spenden dazu beitragen, dass die Menschen ein festes Dach über dem Kopf haben und ihre wirtschaftliche Existenz nicht durch hohe Verschuldung aufs Spiel setzen müssen. Die Fluthilfebüros sind die zentralen Anlaufstellen für Betroffene der Flutkatastrophe und bündeln Beratungs- und Hilfsangebote.
„Wir würden uns sehr freuen, wenn die Menschen vor Ort unsere Hilfe in Anspruch nehmen“, sagt der Präsident des Malteser Hilfsdienstes ,Georg Khevenhüller.
Beratung und Unterstützung gibt es nicht nur bei den Anträgen zur staatlichen Hilfe, sondern auch zur finanziellen Einzelfallhilfe bei den Maltesern.
„Mindestens genauso wie die materiellen Schäden müssen – in den extrem betroffenen Orten - den seelischen Verletzungen begegnet werden“, ergänzt Khevenhüller. „Viele Menschen sind psychisch stark belastet, weniger leistungsfähig und einfach ausgebrannt nach den Erlebnissen und Folgen des 14. und 15. Juli. Wir wollen dazu beitragen, das Gefühl von Sicherheit, das Zutrauen in die Zukunft, das früher so normale Miteinander der Menschen zu fördern und wieder in einen geregelten Alltag zu kommen.“
Mit Blick auf das Weihnachtsfest sollten zum Beispiel kleine Veranstaltungen für die Ortsgemeinschaften organisiert werden. Mit stationären und mobilen Angeboten zur psychosozialen Versorgung werden die Malteser sich insbesondere um Kinder und Jugendliche sowie besonders hilfsbedürftige Menschen kümmern.
In den ersten Tagen nach der Katastrophe hatten die Malteser mit mehr als 2.000 qualifizierten Helfern aus dem gesamten Bundesgebiet an 30 Orten geholfen. Neben der Rettung von Kranken und Verletzten standen dabei die Versorgung und Betreuung von Bewohnern und Einsatzkräften im Vordergrund. Lebensmittel und Hygieneartikel wurden verteilt. Anschließend halfen die Malteser mit Werkzeugen, Bautrocknern und Elektroheizungen die sanierungsfähigen Wohnungen in Stand zu setzen. Insgesamt wurden dafür rund (RLP: 0,5 Mio. EUR; NRW allein Bautrockner 0,5 Mio.) eine Million Euro aufgewendet.
Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland Hilft“.
Malteser Hilfsdienst e.V.
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