05.11.2021 •

Bundeskartellamt legt Zwischenbericht zu Sektoruntersuchung Messenger- und Video-Dienste vor

BSI unterstützt mit technischem Profil

Bonn. Milliardenfach kommt weltweit ein Kommunikationsmittel zum Zuge: Messenger-Dienste. Egal ob Signal, Threema, Whatsapp oder viele andere Anbieter, die kurze geschriebene oder gesprochene Nachricht überrundet schon lange die SMS. Doch wie funktionieren Messenger? Was macht sie sicher und was eher nicht? Auf diese und weitere Fragen gibt das Paper "Moderne Messenger - heute verschlüsselt, morgen interoperabel?" des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Antwort. Es bietet auch eine technische Grundlage für die Sektoruntersuchung des Bundeskartellamts, die das BSI mit seinem technischen Know-how unterstützt hat.

Bundeskartellamt legt Zwischenbericht zu Sektoruntersuchung Messenger- und...
Quelle: Pixabay/Pexels

Beide Behörden haben eine Kooperation zur Förderung und Stärkung des Digitalen Verbraucherschutzes geschlossen. Die Zusammenarbeit bei diesem Zwischenbericht der Sektoruntersuchung zu Messenger- und Video-Diensten ist die erste in dieser Form.

"Die Wählscheibe auf dem Telefon, das Fax, das gedruckte Reiseticket mit der Bahn - alles einst alltägliche Begleiter, die wir heute schon unseren Kindern erklären müssen. In den enorm beliebten Messenger-Diensten teilen wir Alltägliches, Emotionales, immer aber Privates. Als BSI stehen wir zum Grundsatz: Private Kommunikation geht niemanden etwas an", so Arne Schönbohm, Präsident des BSI.

Das technische Paper begleitet die Sektoruntersuchung des Bundeskartellamts und beschreibt die grundlegende Funktionsweise von Messengern und die verschiedenen Verschlüsselungsarten. Im Fokus stehen dabei die verwendeten Kommunikationsprotokolle, deren Sicherheitseigenschaften sowie anfallenden Metadaten. Von besonderem Interesse ist eine mögliche zukünftige Interoperabilität verschiedener Messenger, ohne dabei das Sicherheitsniveau einzuschränken. Daher gibt das Paper einen kurzen Ausblick auf das MLS-Protokoll, welches nach Ansicht des BSI nach Abschluss des Standardisierungsverfahrens künftig genau diese sichere Kommunikation zwischen unterschiedlichen Messengern ermöglichen könnte.

"Digitalisierung muss dem Menschen nutzen. Dafür muss sie sicher sein. Deshalb schauen wir uns als die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes IT-Produkte an, die Menschen intensiv nutzen. Mit diesem Paper tragen wir dazu bei, die technischen Grundlagen sicherer Messenger-Kommunikation sichtbar zu machen", so Schönbohm weiter.

Zum Abschlussbericht der Sektoruntersuchung Messenger- und Video-Dienste des Bundeskartellamts wird das BSI zudem Informationen zur IT-Sicherheit von Messenger-Diensten für Verbraucherinnen und Verbraucher veröffentlichen, die sich insbesondere an jene wenden, die noch wenig Berührung mit diesen technischen Themen haben.



Mehr zu den Themen:

Verwandte Artikel

Cyber Resilience Act verabschiedet

Cyber Resilience Act verabschiedet

Der nun verabschiedete Cyber Resilience Act (CRA) ist aus Sicht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ein wichtiger Schritt, um die Cybersicherheit dieser Produkte und Anwendungen signifikant zu erhöhen.

Menschen zunehmend sorglos gegenüber Cyberkriminalität – Zahl der Betroffenen jedoch weiterhin hoch

Menschen zunehmend sorglos gegenüber Cyberkriminalität – Zahl der Betroffenen jedoch weiterhin hoch

Trotz der besorgniserregenden Bedrohungslage im Cyberraum sind sich viele Menschen der Risiken nicht bewusst oder nehmen sie sorglos in Kauf.

Europas Cyberresilienz erhöhen

Europas Cyberresilienz erhöhen

Zum vierten Cyber Security Directors‘ Meeting des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kamen insgesamt 26 Direktorinnen und Direktoren der für Cybersicherheit zuständigen Behörden aus Europa zusammen, um sich über...

: