14.07.2021 •

Sicherheitslösungen zur Gefahrenabwehr nach Maß

Dr. Hilmar Walde

CEIA GmbH

CEIA ist ein italienisches Familienunternehmen, das seit über 50 Jahren Sicherheitslösungen gegen Bedrohungen durch metallische Waffen oder Sprengstoffe anbietet. Die Produkte des Hidden Champions aus der Toskana sind heute weltweit an Flughäfen, in der Justiz, Sicherheitsbehörden und Ministerien zu finden. Dr. Hilmar Walde, Geschäftsführer der deutschen Tochtergesellschaft CEIA GmbH, gewährt uns im Interview einen Blick hinter die Kulissen der Sicherheitsbranche.

CRISIS PREVENTION: Herr Dr. Walde, schön, dass wir heute zusammengekommen sind. Bevor wir auf Ihr Unternehmen eingehen, würde ich Ihnen gerne die Chance geben, sich kurz persönlich unserer Leserschaft vorzustellen. Was reizt Sie an der Arbeit bei einem Sicherheitstechnikunternehmen wie CEIA?

Dr. Hilmar Walde: Gerne, zu meiner Person, ich bin 60 Jahre alt, studierter Ingenieur und inzwischen viele Jahre in verschiedenen Branchen als Technik- oder Vertriebsverantwortlicher in anspruchsvollen Positionen aktiv. Teil eines weltweit marktführenden Unternehmens wie CEIA zu sein, ist natürlich eine sehr interessante Aufgabe. Technisch gehören die Produkte von CEIA aufgrund der vollständig digitalen Konzeption zu den fortschrittlichsten Lösungen am Markt. Von der Vertriebsseite ist aber noch viel Potenzial in DACH vorhanden und diese Kombination macht meine Tätigkeit extrem reizvoll.

Volldigitaler Handmetalldetektor PD240 mit integrierter Bodendiskriminierung...
Volldigitaler Handmetalldetektor PD240 mit integrierter Bodendiskriminierung und optionaler Gammadetektion.
Quelle: CEIA GmbH

CP: Das Unternehmen CEIA S.p.A. stammt aus der Toskana und ist noch heute im Familienbesitz. Könnten Sie uns einen Einblick in Ihr Stammhaus geben? Was zeichnet CEIA als Unternehmen aus?

Walde: CEIA ist ein langfristig orientiertes Familienunternehmen mit einem äußerst hohen Qualitätsanspruch an seine Produkte. Die vier Familienmitglieder der zweiten Generation stellen das Management-Board der CEIA Gruppe dar und sind immer ansprechbar für die Verantwortlichen in den Ländergesellschaften. Ein hoher Anteil der Erlöse wird in Forschung und Entwicklung reinvestiert, was auch durch die hohe Anzahl von Patenten belegt wird. Zusätzlich werden in unserem Stammhaus in der Nähe von Arezzo in der Produktion modernste Technologien eingesetzt, um die Produkte möglichst effizient und qualitativ hochwertig zu erzeugen.

CP: Und die CEIA GmbH ist der Ansprechpartner für den deutschsprachigen Raum?

Walde: Wir sind der Ansprechpartner für die deutschsprachige DACH-Region. Wir haben uns als CEIA GmbH auf die Beratung im Bereich Security, also alles, was die Personenkontrolle und die mitgeführten Objekte angeht, sowie den Bereich Ground Search, also unterschiedlichste Geräte für die Minendetektion oder die Detektion von Blindgängern an Land und im Wasser spezialisiert. Durch die Fokussierung können wir unseren Kunden großes Know-how zu sicherheitsrelevanten Fragestellungen garantieren. Wir sind Spezialisten auf diesem Gebiet und stolz auf Augenhöhe mit unseren Sicherheitsbehörden und Sicherheitsdienstleistern das öffentliche Leben vor Gefahren und Einschränkungen schützen zu dürfen.

Flüssigkeits-Analysegerät EMA-3 zur Detektion von Explosivstoffen in...
Flüssigkeits-Analysegerät EMA-3 zur Detektion von Explosivstoffen in
Behältern und Flaschen.
Quelle: CEIA GmbH

CP: Sie haben uns eben zwei Bereiche genannt, in denen Sie aktiv sind. Könnten Sie kurz erklären, was sich dahinter verbirgt?

Walde: Sehr gerne, starten wir mit dem Bereich Security. Ich würde schätzen, dass jeder Leser schon mal bewusst oder unbewusst an Flughäfen, Behörden oder Gerichten mit unseren Produkten in Kontakt gekommen ist. Wir bieten hier Produkte für unterschiedliche Anwendungszwecke an. Im Bereich der Personenkontrollen finden Durchgangsmetalldetektoren, Handmetalldetektoren und Flüssigkeitsscanner ihre Anwendung.

Unsere Durchgangsmetalldetektoren bieten dabei entweder präziseste Detektion selbst kleinster Waffen wie z. B. Rasierklingen oder Schutz vor z. B. Handfeuerwaffen und Klingen bei gleichzeitig hoher Diskriminierung von persönlichen Gegenständen wie Gürteln. Die Produkte werden hierfür in aufwendigen und komplizierten Verfahren auf international gültige Sicherheitsstandards zertifiziert. Zum Auflösen eines Alarmes haben wir unsere digitalen, programmierbaren und wartungsfreien Handsonden, mit denen sie durch eine intelligente Bodendiskrimierung auch im Schuhbereich sicher kontrollieren können.

CP: Das heißt Ihre Produkte sind auf spezielle Anwendungszwecke angepasste und programmierte Metalldetektoren?

Walde: Ja und nein. Es gibt, wie bereits beschrieben, sehr große Unterschiede bei Metalldetektoren. Es ist äußerst kompliziert, hochpräzise Produkte zu entwickeln, die gewünschte Objekte sicher detektieren und erlaubte Gegenstände diskriminieren können. Darüber hinaus müssen Produkte wie z. B. unsere MSDs (mobile magnetostatische Smartphonedetektoren) in der Lage sein, durch eine automatische Einmessung auch in schwierigen Umgebungen oder bei Standortwechseln perfekt zu funktionieren. Was bringt Ihnen ein Gerät, welches hochpräzise ist, jedoch aufgrund von Umgebungssignalen ständig Fehlalarme anzeigt?

Generell geht der Trend immer mehr in die Kombination unterschiedlichster Sensoren für eine vollständigere Detektion von Gefahrenquellen. Unser Flüssigkeitsscanner EMA-3 besteht z. B. aus vier unterschiedlichen Sensoren, die im Zusammenspiel normale Flüssigkeiten oder auch Babynahrung von Sprengstoff unterscheiden können. Dieser Trend ist auch bei unseren Metalldetektoren zu sehen, die je nach Modell durch ferromagnetische Sensoren zur Detektion von Smartphones und Elektronik, einer vollautomatischen Temperaturmessung mit Gesichtserkennung oder sogar Gammadetektoren ausgestattet werden können. Es geht darum, durch die Kombination unterschiedlicher Sensoren die Leistungsfähigkeit der Gesamtsysteme auf ein neues Level zu heben und durch eine intuitive Bedienung eine hohe Akzeptanz unter den Anwendern zu erreichen.

EMIS-Mail zur einfachen Detektion unkonventioneller Spreng- oder...
EMIS-Mail zur einfachen Detektion unkonventioneller Spreng- oder Brandvorrichtungen (USBV) in Briefen und kleinen Paketen.
Quelle: CEIA GmbH

CP: Sie erwähnten eine zweite Produktlinie im Bereich Security. Worum handelt es sich dabei?

Walde: Wir bieten neben den Produkten zur Personenkontrolle mit unserer EMIS-Reihe auch Produkte für das Screening von Transportgut. Das beginnt mit unserem EMIS-Mail, mit dem Sie auf einfachste Weise Briefe und kleine Pakete auf Spreng- und Brandsätze kontrollieren können, und endet bei Produkten, mit denen Waren auf metallfreien Paletten auf nicht erwünschte metallische Objekte geprüft werden können.

CP: Am Anfang des Gespräches gingen Sie kurz auf Produkte für die Minensuche ein. Was verbirgt sich dahinter?

Walde: Die Sparte Ground Search ist sicherlich eine unserer anspruchsvollsten. Hier kommen neueste Technik und Sensorik gebündelt zum Einsatz, um Minen, Sprengfallen oder Blindgänger in unterschiedlichen Schichten und Tiefen des Erdreiches zu detektieren. Gleichzeitig müssen die Geräte absolut zuverlässig sein. CEIA hat hier allerhöchste Qualitätsansprüche, jedes Gerät hat vor der Auslieferung umfangreiche Funktionstests hinter sich gebracht, z. B. werden Elektronikbauteile vor Auslieferung 200 Stunden im Rahmen eines Burn-In-Tests auf Fehlerfreiheit geprüft. Übrigens durchlaufen nicht nur die Ground-Search-Produkte diese Testzyklen, alle CEIA Produkte sind entsprechend getestet und bieten daher die höchstmögliche Zuverlässigkeit.

CP: Zum Abschluss: In welche Richtung wird sich die Sicherheits­technik entwickeln und was können wir von Ihnen erwarten?

Walde: Ich denke, dass das, was wir in unseren Produkten sehen, die Kombination und intelligente Vernetzung von Sensoren, immer wichtiger werden wird. Es wird dabei jedoch nicht enden, die Zukunft liegt in der Vernetzung unterschiedlichster Sicherheitssysteme. Keine Einzellösung dieser Welt kann Ihnen 100-prozentige Sicherheit bieten. Es ist die Summe aus klug interagierenden Systemen, die im Zusammenspiel ein höheres Maß an Sicherheit erzeugen. Unser Ziel ist es, diesen Weg als Branchenführer zu gestalten. Unsere Produktpipeline ist gut gefüllt, allerdings möchte ich mir hier noch nicht in die Karten schauen lassen (lacht). Ich freue mich alle Interessierten als Gast auf der GPEC digital 2021 in Frankfurt, Block C im September sowie auf der Inter Airport Europe 2021 in München, Stand 420 im November begrüßen zu dürfen, auf denen wir unsere neusten Produkte präsentieren werden.

CP: Vielen Dank für das Interview Herr Dr. Walde. 


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