Nachbericht & Programm

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Hier finden Sie das Programm der 6. CP-Konferenz





NACHBERICHT


„Geerdet“!  /   Das Resümee der 6. CP-Konferenz  

„Willkommen auf dem Boden der Tatsachen“, so eine Einschätzung aus dem Kreis der Teilnehmenden der 6. CP-Konferenz, die am 30. und 31. März 2023 in Berlin durch den Beta-Verlag ausgerichtet wurde. Und diese Aussage durfte durchaus mehrdeutig verstanden werden.

Vom Boden der Tatsachen berichtete mehr als nur ein Referent, der anlässlich realer Ereignisse die aktuellen Strukturen des Katastrophenschutzes in Deutschland insbesondere im administrativen Bereich hinsichtlich Kalkulierbarkeit, Verfügbarkeit und Belastbarkeit als suboptimal erfahren musste.    

Krisenvorsorge als gesamtgesellschaftliche Aufgabe – nur gemeinsam sind wir stark genug! Unter diesem Titel hatten die für den Inhalt verantwortlich zeichnenden „Literaten“ Beate Coellen, Marlis Cremer und Jürgen Schreiber die mehr als 30 Fachvorträge in fachliche Cluster gefügt, mit denen die Themenfelder

  • Nationale Krisenvorsorge – sind wir in Deutschland richtig aufgestellt?
  • Landes- und Bündnisverteidigung unter Einbeziehung der zivilen Akteure
  • Kritische Infrastrukturen – wieviel „Krise“ verkraftet die Versorgungssicherheit in Deutschland?
  • Mit gefangen ist mit gehangen – unsere Gesellschaft in der nationalen Krisenlage

adressiert wurden.

Dass die Veranstaltung durch den parlamentarischen Staatssekretär Johann Saathoff eröffnet wurde und sowohl Frau Dr. Jessica Däbritz als Leiterin der Abteilung Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz im Bundesministerium des Innern und für Heimat, wie auch Ralph Tiesler als Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit Fachvorträgen Teil des Programmes waren, lässt auf die fachliche wie auch politische Relevanz der Veranstaltung für die auf Bundesebene Verantwortlichen schließen.  

„Geerdet“ war die Veranstaltung auch hinsichtlich der vertretenden Verwaltungsebenen. Ein immer größer werdender Anteil der mehr als 250 Teilnehmenden der CP-Konferenz kommt aus der „kommunalen Familie“ und somit aus der Verwaltungsebene, die im Alltag der Gefahrenabwehr am intensivsten gefordert ist. Leider waren die Bundesländer nicht in dem Maße vertreten, wie es ihrer Bedeutung und Verantwortung im Gesamtsystem der staatlichen Daseinsvorsorge angemessen gewesen wäre.

Wie bei jeder CP-Konferenz wurde auch in diesem Jahr der Bedeutung der zivil-militärischen Zusammenarbeit Rechnung getragen, indem die Bundeswehr einen eigenen Themenblock gestaltet und moderiert, in den aber wiederum zivile Referenten eingebunden waren.  

Leider wiederholen sich aber auch Jahr für Jahr die Aussagen der vielen hochkarätigen Referentinnen und Referenten, denen zur Folge es im Bevölkerungsschutz der Bundesrepublik Deutschland kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem gibt.

So bestimmen zum Beispiel Uneinheitlichkeit und Unübersichtlichkeit leider immer noch das Bild des Katastrophenschutzes in Deutschland – und dies obwohl bereits nach der Pandemie und insbesondere nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 harmonisierte Strukturen des Katastrophenschutzes der Länder durch die „Arbeitsebene“ eingefordert wurde. Diese „Arbeitsebene“, die der Moderator mit „Blaulicht auf dem Dach und Stiefel an den Füßen“ skizzierte, stellte die größte Gruppe innerhalb der Zuhörerschaft der Konferenz dar.

Hohe Aufmerksamkeit erfuhren neben den Vorträgen auch die Podiumsdiskussionen, die einen Dialog nicht nur unter den Referenten, sondern auch mit dem Publikum ermöglichten. Die nicht immer bequemen Fragen des Moderators an die Fachleute ermunterten auch das Publikum zu direkten Fragen und Statements, die deutlich werden ließen, dass die Helferinnen und Helfer der verschiedenen den Bevölkerungsschutz tragenden Organisationen und die Beschäftigten der unteren Katastrophenschutzbehörden in den Ländern „mitgenommen“ werden wollen und mitgenommen werden müssen. Mit Unverständnis wurde festgestellt, dass diese Praktiker, die über die alltägliche Gefahrenabwehr hinaus den Katastrophenschutz der Länder tragen, von einer institutionellen Mitwirkung im neu gegründeten Gemeinsamen Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz des Bundes und der Länder (GeKoB) bislang noch ausgeschlossen sind.

Flankiert wurden die Vorträge und Podiumsdiskussionen durch eine Ausstellung, bei der 15 Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen aus dem Bereich der zivilen Gefahrenabwehr den Besuchern der Konferenz die Möglichkeit zur direkten Inaugenscheinnahme und zur Erprobung der Angebote ermöglichten. Bei unerwartet mildem Wetter bot der Festsaal im Jugendgästehaus der Berliner Stadtmission mit seiner Möglichkeit zur Außengastronomie einen idealen Rahmen für einen regen Austausch in den Pausen und beim „Get together“ am Abend des ersten Konferenztages.

 Und dann war da noch …

… die Idee von Michael Löffler, der gemeinsam mit Thomas Pütz über die immer noch fortwährende Arbeit des Helfer-Shuttles im Ahrtal berichtete. Angesichts der Nähe des Veranstaltungsortes zu einem Zentrum, welches sich im Schwerpunkt um Obdachlose kümmert, initiierte er kurzfristig eine Sammelaktion zugunsten dieser Einrichtung „von nebenan“. Nach nur einer Stunde konnte er gemeinsam mit der Verlegerin des Beta-Verlages, Heike Lange, eine Spendensumme von 1.409,60 Euro an die ebenso überraschte, wie erfreute Leiterin der Einrichtung überreichen. Mehr „Erdung“ einer Konferenz, die sich über das Thema „Crisis Prevention“ mit der Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen beschäftigt, ist nicht möglich.

Die nächste CP-Konferenz findet im März 2024 in Berlin statt.   




Wir bedanken uns für die Konzeption bei
Frau Beate Coellen, Frau Marlis Cremer & Herrn Jürgen Schreiber

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