Nachbericht CP-Symposium zum gesundheitlichen Bevölkerungsschutz 2023

Generalarzt Dr. Bruno Most, Beauftragter ZMZ des Sanitätsdienstes der Bundeswehr

Unter o. a. Überschrift führte am 12. Dezember 2023 der Beta Verlag sein jährliches Symposium Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz im Hotel Aquino in Berlin durch. Eine Neuheit war bereits der Titel. Der Begriff ZMZ verengte in der Vergangenheit den Teilnehmerkreis zu sehr auf einen zivil-militärischen Dialog. Um alle Bereiche des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes anzusprechen war die neue Überschrift des CP-Symposiums geschaffen worden. 


Nachbericht CP-Symposium zum gesundheitlichen Bevölkerungsschutz 2023
Quelle: Beta Verlag/Fotografin: Regina Sablotny

Die Geschäftsführerin des Beta Verlages Heike Lange und der Moderator Oberst a. D. Edgar Chatupa konnten ein zahlreiches Auditorium und eine hochkarätige Referentencrew begrüßen. Edgar Chatupa betonte in seiner Begrüßung die hohe Wertigkeit und Präsenz der Industriebeteiligung. 

Bereits die beiden Keynotes von MdL Rüdiger Erben und dem Vizepräsidenten der Johanniter Unfallhilfe (JUH), Professor Simon Little schilderten eindrucksvoll die Überlastung des Rettungsdienstes mit Aufträgen außerhalb des Kernauftrages und die Verschiebung von Verantwortung anderer Institutionen auf den Rettungsdienst. Beide forderten Maßnahmen, die den Rettungsdienst wieder auf sein Kerngeschäft zurückführen, um Qualität wie Attraktivität hochhalten zu können. 

Die beiden nächsten Beiträge aus dem Sanitätsdienst der Bundeswehr durch Flottenarzt Dr. Tim Fiedler und Generalarzt Dr. Bruno Most schilderten die Herausforderungen, die sich an die Rettungskette der Bundeswehr aus der veränderten Sicherheitslage in Europa stellen. Dies bedingt sowohl Anpassungen an Material, Personal und Verfahren auf der taktischen Ebene als auch Forderungen an Koordinierung und Umsetzung des Verwundetentransportes einer großen Anzahl von Verletzten. Gerade bei letzterem stellt die Rettungskette auf deutschem Boden große Anforderungen an Rettungsdienst und Hilfsorganisationen. Nur ein gut aufgestellter und durchhaltefähiger Rettungsdienst in Haupt- wie Ehrenamt kann diesen Anspruch erfüllen. 

Das Symposium pflegt traditionell auch eine Einbindung der Wissenschaft in sein Tagungsprogramm. Professor Dr. Dominic Gißler von der Akkon Hochschule der JUH berichtete zu aktuellen Trends aus dem Gebiet der Führungsfähigkeit im Bevölkerungsschutz und Dr. Gregor Richter vom Zentrum für Sozialwissenschaften der Bundeswehr von einer Studie , die die sogenannte Mehrfachassignierung von Personal des Sanitätsdienstes in Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz beleuchtet. Diese Studie betritt ein Feld, das immer wieder für die realistische Einschätzung der Verfügbarkeit von Kräften für Bevölkerungsschutz und Gesamtverteidigung eingefordert wird und jetzt erstmalig durch die Bundeswehr aufgegriffen wurde. 

Die Beiträge der Hilfsorganisationen, Markus Bensmann vom MHD und Kevin Grigorian von der JUH griffen nicht nur die aktuelle Lage des Rettungsdienstes sondern Lösungsansätze auf, die im Bereich der Hilfsorganisationen entwickelt und z. B. der Innenministerkonferenz zugearbeitet wurden. Dies umfasst Wege, wie weitere Bevölkerungsschichten für einen Freiwilligendienst bzw. Ehrenamt gewonnen werden können. Grigorian betonte auch, wie entscheidend der Rettungssanitäter als Bindeglied zwischen Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz ist. Dabei wurde, wie auch von anderen Teilnehmern des Symposiums, einer Verlängerung der Ausbildung auf ein Jahr eine klare Absage erteilt, um die Machbarkeit als Ehrenamt zu bewahren.

Daniel Lauer vom RKI betonte noch einmal die hohe Anzahl an „Nicht- Notfällen“ und „Frequent Callern“ im Rettungsdienst und zeigte Optionen auf, wie diesen Entwicklungen entgegen getreten werden könnte.

Beiträge von Heiko Rottmann Großner, Leiter der UAbt 61 BMG, Jürgen Schreiber, Generalsekretär der DGKM und Björn Stahlhut, der die Frage der Durchhaltefähigkeit unserer Ressourcen vor den Herausforderungen der Gesamtverteidigung beleuchtete, rundeten die Tagung ab.


Nachbericht CP-Symposium zum gesundheitlichen Bevölkerungsschutz 2023
Quelle: Beta Verlag/Fotografin: Regina Sablotny

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass für die Herausforderungen an den Rettungsdienst sowohl im Grundbetrieb, als auch vor dem Hintergrund von zunehmenden Katastrophen und Belangen der Gesamtverteidigung, ein ganzes Bündel von Lösungsvorschlägen auf dem Tisch liegt, aber die Platzierung und Priorisierung  auf den entscheidenden Regierungsebenen oftmals scheitern. Die Bettdecke für den Zivilschutz und gesundheitlichen Bevölkerungsschutz, wie es ein Teilnehmer beschrieb, ist einfach zu kurz, aber jeder zieht daran. Eine Zeitenwende kann nur gelingen, wenn diesen Bereichen ein adäquater Platz bei der Ressourcenverteilung zukommt. 

Generalarzt Dr. Bruno Most gab zum Schluss den Ausblick auf 2024. Das CP-Symposium des kommenden Jahres wird am 10. Dezember 2024 im Hotel Aquino in Berlin stattfinden. Thematisch werden die Veränderungen in der Krankenhauslandschaft auf die Auswirkungen auf den Bevölkerungsschutz diskutiert werden.



Fotogalerie CP-Symposium zum gesundheitlichen Bevölkerungsschutz 2023

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