Am Dienstag, den 1.9.2020, hatte das lange Warten endlich ein Ende. Der Löschzug 1 Stadtmitte konnte den neuen Einsatzleitwagen (ELW) der Freiwilligen Feuerwehr Werne mit der offiziellen Übergabe durch den Bürgermeister der Stadt Werne Herrn Lothar Christ in Empfang nehmen. Mit einem speziell für diesen feierlichen Anlass entwickelten Hygienekonzept mit u.a. einem Einbahnsystem, Desinfektionsstationen und viel Abstand zum Nebenmann begrüßten die Wehrleute die eingeladenen Gäste.
Bereits 2016 startete der Arbeitskreis mit ersten Aktivitäten bezüglich der Ersatzbeschaffung des Einsatzleitwagens mit dem Funkrufnamen Florian Werne 1-ELW1-1. Der neue ELW löst seinen Vorgänger ab, der seit 2004 im Dienst war. Der ELW1-1 ist das einzige Führungsfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Werne und koordiniert im Einsatzfall die zwei Löschzüge- und Gruppen mit Ihren ca. 150 Feuerwehrleuten im gesamten Werner Stadtgebiet.
Der taktische Wert eines ELWs ist stark mit der verbauten Informationstechnik verknüpft, und diese war mittlerweile in die Jahre gekommen. Am Mittwochmorgen den 26. August war es dann soweit! Die Mitglieder des Arbeitskreises fuhren ins niedersächsische Twist zum Aufbauhersteller für Sonderfahrzeuge GSF und durften dort den neuen ELW abnehmen und in die Heimatstadt nach Werne an der Lippe überführen. Ein Mercedes Sprinter 416 dient als Basis für den ELW. Das Fahrgestell bietet erstmals ein vollautomatisches 7 Gang Wandler Automatikgetriebe, um den Fahrer bei Einsatzfahrten möglichst zu entlasten. Auch die serienmäßige Ausstattungsliste wie u.a. eine Rückfahrkamera oder die verbauten Fahrassistenzsysteme erhöhen die Sicherheit im Betrieb. Der ELW rückt mit mindestens zwei Personen zu jeglichen Einsätzen des Löschzug 1 Stadtmitte aus. Dies ist im Durchschnitt der letzten Jahre mindestens 300 Mal nur für den Löschzug 1 der Fall gewesen.
Des Weiteren wird der ELW zu jeder größeren Einsatzlage im Stadtgebiet entsandt. Im Wesentlichen besteht seine Aufgabe im Transport der Einsatzleitung mitsamt deren Ausrüstung, der Bereitstellung von Geräten zur Erkundung und Führung sowie grundlegend der Unterstützung des Einsatzleiter an der Einsatzstelle. Nachdem der ELW an der Einsatzstelle eingetroffen ist und sich einsatzbereit gemeldet hat, dient er als zentrale Anlaufstelle für den Einsatzleiter sowie nachrückende Führungskräfte, den Rettungsdienst sowie der Polizei. Die Abwicklung des Funkverkehrs mit der Einsatzstelle läuft ebenso über den ELW wie der Funkverkehr zwischen der Einsatzstelle und einer höheren Führungseinrichtung wie z. B. der Kreisleitstelle in Unna.
Beim ELW laufen alle Fäden eines Einsatzes zusammen. Geschehnisse aus den Einsätzen können von zwei autarken Funk- und PC-Arbeitsplätzen dokumentiert und aufbereitet werden. Über den gesamten Einsatz wird die Lage dokumentiert und in einer digitalen Lageskizze für die Führungskräfte aufbereitet. Jeder der zwei Arbeitsplätze ist mit jeweils zwei Bildschirmen und einer IDECS Funkstation ausgestattet. Die dimmbare blaue LED Innenbeleuchtung gewährleistet eine für die Augen ermüdungsfreie Arbeit auch im Dunkeln. Zur Kommunikation stehen dem Personal u.a. Mobil- sowie DECT Telefone, ein LTE-Router für mobiles Internet und Emailempfang, ein Multifunktionsgerät zum Drucken, Faxen und Scannen sowie mehrere tragbare BOS-Digitalfunkgeräte zur Verfügung. Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen ist für den Fahrer eine Freisprecheinrichtung zum Telefonieren und Funken während der Fahrt eingebaut.
Das Navigationsgerät ist über eine Datenschnittstelle mit dem Digitalfunk verknüpft und es können in naher Zukunft die Adressen der Einsatzorte von der Leitstelle direkt, digital und automatisch bei Einsatzannahme ins Navigationsgerät gespielt werden. Für kleinere Einsatzbesprechungen ist es möglich den Fahrer- und Beifahrersitz zu drehen. Damit können vier Personen ohne großen Rüstaufwand wind- und wettergeschützt im Inneren des ELW eine Lagebesprechung abhalten. Erweitert wird dies mit einer ausfahrbaren Markise, die bei Bedarf mit Außenwänden zu einem geschlossenen Zelt umgewandelt werden kann.
Eine LED Umfeld Beleuchtung rund um das Fahrzeug, ein pneumatisch ausfahrbarer Antennen-/Lichtmast mit einer 360° Kamera garantiert ausreichende Beleuchtung inklusive einer vollumfänglichen Übersicht der Einsatzstelle des ELW Personals. Für Einsätze im Winter verfügt das Fahrzeug über eine Standheizung, und für den Sommer über eine Standklimaanlage. Eine reflektierende Warnkonturmarkierung der Fahrzeugsilhouette sowie eine auffällige Heckwarnbeklebung in Verbindung mit der optischen Heckwarneinrichtung in LED Ausführung sichern das Fahrzeug im stehenden Verkehr ab.
Die optische Sondersignalanlage in LED Ausführung inklusive der Front und Kreuzungsblitzer erhöhen die Sicherheit der Einsatzkräfte auf Einsatzfahrten. Im Heck des Aufbaus musste für diverse feuerwehrtechnische Beladung u.a. Verkehrsleitkegel, Blitzleuchten, Absperrmaterial Platz gefunden werden. Neben der Normbeladung befindet sich dort auch der Transportkoffer der Feuerwehrdrohne. Auf dem Beifahrersitz und in direkter Griffweite des Einsatzleiters befinden sich neben den tragbaren Handsprechfunkgeräten und einer Taschenlampe auch das 4-Gasmessgerät zur Eigensicherung sowie der Schlüssel für die Brandmeldeanlagen in der Stadt Werne.
ots
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