Das aktuelle Thema: Die Feuerwehr im Sommer

Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass sommertypische Szenarien wie Wald- oder Flächenbrände von den Feuerwehrangehörigen viel abverlangen. Eine Brandbekämpfung durchzuführen, wird schnell zu einer schweißtreibenden Angelegenheit und zu einem Risiko für Herz und Kreislauf. Erschwerend hinzu kommt die hohe Luftfeuchtigkeit an schwülen Tagen. Es zeigt sich oft, dass bei einem Einsatz bereits nach kurzer Zeit die körperlichen Leistungsgrenzen erreicht werden. Erst recht, wenn schwere körperliche Arbeit, wie zum Beispiel beim Löschen eines Feuers, verrichtet wird. Hier steigt die Körperkerntemperatur rasant an und erreicht in Einzelfällen durchaus Werte, die mit hohem Fieber vergleichbar sind. In diesem Zusammenhang kommt es auch zu extremen Flüssigkeitsverlusten. Des Weiteren kann die aggressive Sonnenstrahlung auf der Haut schnell einen schmerzhaften Sonnenbrand verursachen und je nach UV-Strahlung mit weiteren gesundheitsschädlichen Spätfolgen einhergehen.

Grundsätzlich ist bei hohen Außentemperaturen auf besondere organisatorische und personelle Maßnahmen zu achten:

  • bei Alarmierungen die Einsatzzeiten der Feuerwehrangehörigen auf das absolut notwendige Maß beschränken und ausreichend Erholungspausen (an schattigen Plätzen) einplanen (in den Pausen zudem schwere Ausrüstung und Kleidung ablegen),
  • Verstärkung und Ablösung der eingesetzten Kräfte rechtzeitig einplanen,
  • ausreichend Getränke bereitstellen, um den Flüssigkeitsverlust und daraus resultierenden Leistungseinbußen effektiv entgegenzuwirken (bei Einsätzen unter Atemschutz erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf zusätzlich),
  • zwecks Kräftigung leicht verdauliches Essen unter hygienischen Bedingungen bereitstellen,
  • an Schutz vor UV-Strahlung durch Sonnencreme und Kopfbedeckung (bspw. Sonnenhüte mit Nackenschutz) denken,
  • kein langes Antreten, insbesondere nicht ungeschützt in der Sonne.

Auch bei den Jugendfeuerwehren herrscht zu dieser Jahreszeit reges Treiben und dementsprechend müssen auch hier Vorkehrungen getroffen werden, um mögliche Gesundheitsgefahren zu verhindern. Insbesondere bei Ausflügen, Lagern und Fahrten mit der Jugendfeuerwehr sind folgende Maßnahmen ratsam:

  • ausreichend Pausen einplanen und während der Erholung Schattenplätze aufsuchen,
  • zum Schutz vor Sonnenbrand sollen sich alle Jugendfeuerwehrangehörigen ausreichend eincremen,
  • erhöhten Flüssigkeitsbedarf berücksichtigen und ausreichend Getränke bereitstellen,
  • körperlich anstrengende Aktivitäten (Sport, Spiele oder Märsche) nicht in die Mittags- und Nachmittagsstunden legen,
  • kein langes Antreten, insbesondere nicht ungeschützt in der Sonne.

Unabhängig, ob Einsatzabteilung oder Jugendfeuerwehr, kann es an heißen Tagen zu Hitzeschäden wie Sonnenstich, schwerem Sonnenbrand oder Hitzeerschöpfung kommen, die zu einer ernsthaften Gesundheitsgefahr oder sogar lebensbedrohlichen Situation werden können. Durch die unmittelbare Gefährdung des Herz-Kreislauf-Systems dürfen sie keinesfalls unterschätzt werden und machen unter Umständen den Einsatz des Rettungsdienstes erforderlich. Vor dem Hintergrund der Gesundheitsgefahren in der Sommerzeit sollten die Erste-Hilfe-Kenntnisse der Feuerwehrangehörigen im Umgang mit Hitzeschäden regelmäßig aufgefrischt werden.

Wir wünschen allen Feuerwehren einen möglichst unfallfreien Sommer!


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