Am 12.11.2019, gegen 18:00 Uhr, ereilte ein Notruf die Leitstelle der Feuerwehr Gelsenkirchen. Der Anrufer berichtete, dass er im Rahmen eines Kontrollgangs entlang der dort verlaufenden Koksgasleitung, einen Alarm auf dem mitgeführten Gaswarngerät erhalten habe. Dieses zeigte ihm eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration, abseits der Rohrleitung, an.
Zudem sei ebenerdig Feuerschein im Bereich des alten Kohlebunkers sichtbar. Umgehend wurden Einheiten der Feuerwache Heßler zu dem weitläufigen Areal entsandt. Die ersteintreffenden Kräfte konnten die Meldung bestätigen. Die Flammen hatten bereits ein Stromkabel beschädigt, sodass sich die ersten Löschmaßnahmen verzögerten. Erst nachdem die Leitung stromlos geschaltet war, konnte mit dem Löschangriff begonnen werden.
Auf Grund der unübersichtlichen Lage, fand parallel eine Erhöhung der Alarmstufe statt. Weitere Einheiten der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr machten sich auf den Weg in den Horster Süden. Trotzdem sich schnell ein Löscherfolg einstellte, sank die Gaskonzentration im und um das Gebäude nicht. Sechs Einsatzkräfte, die sich im Außenbereich des Objektes aufhielten, mussten zur Kontrolle einem Gelsenkirchener Krankenhaus zugeführt werden. Sie klagten über ein leichtes Schwindelgefühl, was auf eine beginnende Kohlenmonoxid-Vergiftung hindeutete. Nach einer eingehenden Untersuchung, konnte jedoch Entwarnung gegeben werden. Sie verließen bereits nach kurzer Zeit wieder die Klinik.
Seitens der Leitstelle wurde versucht an weitere Informationen zu dem Objekt zu gelangen. Auf Grund der nachtschlafenden Zeit, verliefen diese Versuche jedoch im Sande. Die ganze Nacht hindurch wurde der betroffenen Bereich mit Wasser gekühlt. Regelmäßig erfolgten zudem Gasmessungen, die auch weiterhin erhöhte Messwerte aufzeigten. Im Verlaufe des Morgens, soll nun die Ursache für den Gasaustritt ergründet werden.
Nachdem im weiteren Tagesverlauf fieberhaft an der Ursache für den Kohlenmonoxid-Austritt gesucht wurde, kann nun Entwarnung gegeben werden. Mit Unterstützung verschiedener Institutionen, konnte der Schadensort immer weiter eingegrenzt werden. Den entscheidenden Hinweis gaben Luftaufnahmen, die durch die Fliegerstaffel der Polizei aus einem Polizeihubschrauber aufgenommen wurden. Gut 100 Meter vom gestrigen Einsatzort entfernt, konnten signifikante Temparaturunterschiede im Erdreich festgestellt werden.
Sondierungsbohrungen und Probenahmen in dem Bereich kam dann zu einem eindeutigen Ergebnis. Die erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration war auf eine Leckage an einer dort verlaufenden, unterirdischen Koksgas-Leitung zurückzuführen. Der Betreiber entspannte die Leitung kontrolliert vom Betriebsdruck und schieberte die weitere Zufuhr ab. Innerhalb kürzester Zeit waren die erhobenen Messwerte rückläufig. Somit war die Ursache des Austritts gefunden.
Nach und nach konnten die Feuerwehrmassnahmen zurückgenommen und die Sperrungen aufgehoben werden. Gut 25 Stunden nach Einsatzbeginn, endete der Einsatz damit für die Kräfte der Feuerwehr Gelsenkirchen.
ots
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Carsten Jost
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