31.03.2022 •

Ressourcen schonen durch intelligente Verfügbarkeitsplanung, Alarmierung und Kommunikation

Hanno Heeskens

cubos Internet GmbH

Seit jeher verlassen sich die Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen auf das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitbürger. Leider stehen viele Helfer aufgrund von Arbeit oder Familie immer seltener zur Verfügung. Dies hat zur Folge, dass bei einem Notfall nicht genügend Einsatzkräfte vor Ort sind. Den gleichen Effekt haben Kosteneinsparungen durch Kommunen, der demografische Wandel sowie die immer geringer werdende Bereitschaft seitens der Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter während der Arbeitszeit freizustellen. Aber auch der Umstand, dass Arbeitsplätze immer öfter weiter weg vom Wohn- und damit Einsatzort sind, spielen hierbei eine Rolle. Was wäre also naheliegender, als die vorhandenen Helfer gezielter einzusetzen und sie damit zu schonen? Zum Beispiel durch intelligente Verfügbarkeitsplanung, Alarmierung und Kommunikation.

Intelligente Verfügbarkeitsplanung

Zu einer optimalen Vorbereitung gehört in erster Linie die sorgfältige Planung der Einsatzbereitschaft der verfügbaren Kräfte. Geht in der Rettungsleitstelle ein Notruf ein, vertraut der Disponent auf die Vorschläge des Einsatzleitsystems auf Grundlage der Alarm- und Ausrückeordnung und alarmiert die für das Einsatzstichwort vorgesehenen Rettungsmittel und Einsatzkräfte. Doch gerade beim ehrenamtlichen Personal ist oft erst Minuten nach der Alarmierung bekannt, wie viele Kräfte mit welchen zusätzlichen Qualifikationen (Zugführer, Maschinist, Atemschutzgeräteträger etc.) ausrücken.

Intelligente Alarmierungssysteme hingegen ermöglichen es dem Disponenten, bereits vor der Alarmierung in der Lage abzuschätzen, womit er rechnen kann. Zur Verfügbarkeitsplanung gehören – neben den Informationen über die grundsätzliche Verfügbarkeit – auch die organisationsabhängige, zeitliche und geografische Verfügbarkeit sowie die Verfügbarkeit nach Eigenschaften oder Qualifikationen. Intelligente Systeme haben also den Vorteil, dass sie in der Lage sind, die Verfügbarkeit von Einsatzkräften anhand spezifischer Kriterien automatisch zu ermitteln und diese sinnvoll miteinander zu kombinieren.

Zwei Geofences um das Gerätehaus priorisieren die Einsatzkräfte nach...
Zwei Geofences um das Gerätehaus priorisieren die Einsatzkräfte nach Aufenthaltsort.
Quelle: cubos Internet GmbH

Zielgerichtete und schnelle Alarmierung

Für die Vorbereitung einer zielgerichteten Alarmierung müssen Qualifikationen und Funktionen (Labels) festgelegt werden, die im Rahmen der Alarmierung oder Rückmeldung relevant sind. Diese Labels werden den Einsatzkräften abhängig vom Ausbildungsstatus zugewiesen. Bei einem Einsatz für die Höhenretter werden so dynamisch z. B. nur diejenigen Kräfte alarmiert, die die entsprechende Qualifikation “Höhenretter” und “jährliche Unterweisung” o. ä. besitzen. Durch eine solche intelligente Verschachtelung lassen sich Abhängigkeiten einfach abbilden und pflegen, ohne langwierige Konfigurationen im Einsatzleitrechner oder den Funkmeldeempfängern durchzuführen.

Mit derartigen intelligenten Labels können Einsatzkräfte also automatisch und mit flexiblen Bedingungen beliebig vielen neuen Labels zugeordnet werden, die dann für weitere Prozesse zur Verfügung stehen. Damit ist nicht nur eine zielgerichtete Alarmierung und bessere Qualifizierung der Rückmeldungen möglich, sondern auch eine ortsabhängige Alarmierung.

Letzteres ist mithilfe von Geofences (zusammengesetzt aus den englischen Wörtern geographic und fence) realisierbar. Geofencing verwendet GPS-Koordinaten, um eine virtuelle Grenze (Geofence) in einem Gebiet zu ziehen und beim Überschreiten dieser Grenze bestimmte Aktionen auszulösen, wie z. B. eine Aktualisierung der grundsätzlichen Verfügbarkeit oder des Aufenthaltsortes. Intelligente Alarmierungssysteme nutzen Geofences, um Einsatzkräfte zielgerichtet nach Aufenthaltsort in vorher definierten Radien, z. B. 500 m, 1500 m, 2500 m um das Gerätehaus herum zu alarmieren. Damit werden die Einsatzkräfte bevorzugt alarmiert, die ohnehin eine kurze Anfahrt zum Gerätehaus haben. Erst wenn diese per Rückmeldung signalisieren, dass sie nicht zur Verfügung stehen, wird der Alarmierungsradius auf den nächsten Geofence ausgeweitet. Ein appbasiertes Alarmierungssystem auf dem Smartphone ist damit in der Lage, die Funktionen des Geofencing und der Alarmierung und Rückmeldung zuverlässig zu übernehmen. Feuerwehren, die ein System auf diese Weise einsetzen, gehen damit nicht nur verantwortungsvoller mit ihren Einsatzkräften um (Stichwort „Überalarmierung“ und nicht benötigte Helfer), sondern sind im Regelfall auch schneller am Einsatzort.

Bei Notfällen zählt jede Sekunde – nicht nur zur Einhaltung von Hilfsfristen und Schutzzielen. Daher ist es neben der zielgerichteten Alarmierung wichtig, alle Informationen zu bekommen, die für eine schnelle Alarmierung relevant sind. Und das ressourcenschonend und mit möglichst geringem Aufwand. Alles, was sich also im Vorfeld vorbereiten lässt, zahlt auf dieses Ziel ein. Intelligente Alarmierungssysteme nutzen Alarmvorlagen und Quick Actions, um z. B. benötigte Ressourcen in einer Vorlage passend für ein vordefiniertes Einsatzstichwort festzulegen und anschließend über Schnittstellen auszulösen. Individuelle Bedürfnisse zur Sicherung des einsatztaktischen Erfolges können flexibel und unabhängig von auslösenden Systemen eingepflegt werden.

Sichere Kommunikation

Nach erfolgter Alarmierung ist es häufig erforderlich, sich mit seinen Einsatzkräften über einsatzbezogene Themen weiter auszutauschen. Professionelle Alarmierungsdienste stellen dafür als Grundlage eigene DSGVO-konforme Messenger-Dienste zur Verfügung, die insbesondere die für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben erforderliche Datensicherheit und Rechtskonformität bieten. Damit lassen sich einfach Informationen in Echtzeit mit der gesamten Einheit oder gezielt mit einer definierten Personengruppe teilen. Um während eines bestimmten Notfalls noch effizienter Nachrichten austauschen zu können, er­­stellen diese Messenger-Dienste im Idealfall automatisch ereignis­bezogene Messenger-Räume, über die alle Teilnehmer eines Alarms mühelos miteinander kommunizieren.

Mit GroupAlarm Verfügbarkeit planen, alarmieren und kommunizieren

Die webbasierte VdS 10000 zertifizierte Alarmierungs- und Kommunikationsplattform GroupAlarm ist ein intelligentes System, mit dem Sie eine ressourcenschonendere Verfügbarkeitsplanung, Alarmierung und Kommunikation realisieren. Für maximale Schnelligkeit und Flexibilität vor und während eines Einsatzes stehen Ihnen dafür eine Reihe von Funktionen zur Verfügung:

  • Smart-Labels liefern Ihnen die für einen Einsatz benötigten Kräfte noch schneller: Die Verfügbarkeit von Einsatzkräften wird basierend auf zuvor festgelegten Bedingungen auto­matisch ermittelt und miteinander kombiniert.
  • Geofences ermöglichen via GPS-Ortung die GEO-basierte Alarmierung von Einsatzkräften.
  • Um Alarme schnell und unkompliziert vorzubereiten und auszulösen, haben Sie die Möglichkeit, GroupAlarm mit jedem Einsatzleitsystem zu verbinden. Quick-Actions lösen unabhängig davon direkt aus dem Dashboard die wichtigsten Alarmvorlagen aus.
  • Ereignisbezogene Messenger-Räume befähigen die Einsatzkräfte zur Kommunikation ohne Umwege innerhalb des datenschutzkonformen Messengerdienstes von Group­Alarm. Nach Abschluss eines Ereignisses steht Ihnen ein Protokoll für Ihre Einsatzunterlagen zur Verfügung.

GroupAlarm ermöglicht es Ihnen, Ihre Einsätze flexibler und automatisierter zu gestalten. Damit gewinnen Sie eine Menge wertvoller Zeit. Zeit, die Ihren Einsatzkräften dabei hilft, im Notfall Leben zu retten und gleichzeitig Ihre Ressourcen zu schonen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter sowie auf den diesjährigen Messen RETTmobil, INTERSCHUTZ, FLORIAN und PMRExpo. 


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