Corona-Pandemie: GMLZ erlebt seinen größten Einsatz

Während sich die Corona-Lage in Deutschland seit einigen Wochen zunehmend entspannt, ist die Situation in vielen Ländern der Welt nach wie vor sehr ernst. Trotz der dynamischen Entwicklungen in der Corona-Pandemie hat das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) in den vergangenen Wochen und Monaten gemeinsam mit unseren Partnern von Bund und Ländern dafür gesorgt, dass Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird.

Internationale Corona-Hilfen

Seit Anfang des Jahres 2021 haben die Länder Montenegro, Nordmazedonien, Papua Neuguinea und Serbien in ihrer Corona-Notlage Hilfe aus Deutschland erhalten. Ein besonders großer Hilfseinsatz fand dabei im Mai statt: In Zusammenarbeit des GMLZ mit dem Bundesgesundheitsministerium, der Bundeswehr, den Ländern und der EU wurden zunächst ein Sauerstoffgenerator und 120 Beatmungsgeräte mithilfe der Deutschen Luftwaffe nach Indien geflogen. Das Land war durch die Verbreitung der Delta- Mutation besonders stark betroffen. 

Auch in den vergangenen Wochen haben die Hilfen für Indien nicht nachgelassen. Seit dem großen Hilfsflug im Mai, bei dem etwa 45.000 Dosen antiviraler Medikamente und eine große Zahl an Beatmungsgeräten aus den Ländern nach Indien transportiert wurden, konnten dank der Spenden aus Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen insgesamt 567 weitere Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt werden. Das GMLZ hat damit seit Anfang Mai für Indien acht Hilfsflüge organisiert und erfolgreich durchführt. 

Nepal leidet ebenfalls unter der Corona-Pandemie und wurde durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von Bund und Ländern mit über 60 Beatmungsgeräten, mehr als 34 Millionen medizinischen Schutzmasken und weiterer Schutzausrüstung sowie über 25.000 Liter Desinfektionsmittel unterstützt. Derzeit werden weitere 67   Beatmungsgeräte und 29.000 Pulsoxymeter für den Transport vorbereitet. 

Für die Republik Moldau wurde ein Hilfspaket geschnürt, das über 10 Millionen Schutzmasken, je eine halbe Million Schutzbrillen und Handschuhe, 150.000 Schutzanzüge und 900 Pulsoxymeter enthielt. Zusätzlich wurden über 100 Beatmungsgeräte bereitgestellt, um in der schwierigen Lage unter die Arme zu greifen. 

Auch in der Ukraine ist der Bedarf an Schutzausrüstung zur Pandemie-Bekämpfung sehr hoch. Derzeit sind Hilfsgüter in Form von über 25 Millionen medizinischen Masken, 8 Millionen FFP2-Masken und über 20 Beatmungsgeräten geplant. 

Für die ebenfalls von der Corona-Pandemie stark betroffenen Länder Irak und Sudan werden im Laufe der nächsten Tage die Transporte von jeweils 36 Beatmungsgeräten vorbereitet.

„In diesen schwierigen Zeiten haben der Bund, die Länder, die Hilfsorganisationen und das GMLZ sehr eng und äußerst engagiert zusammengearbeitet. Dabei wurden Herausforderungen, wie beispielsweise in der Logistik, der Verzollung oder dem Umgang mit Gefahrgut, sehr schnell und pragmatisch aus dem Weg geräumt. Durch den engen Austausch konnten die jeweiligen Hilfspakete in kurzer Zeit auf den Weg in die Zielländer gebracht werden“, so BBK-Präsident Armin Schuster.

Gemeinsame Koordination rettet Menschenleben

Das Lagezentrum arbeitet bei den Corona-Hilfen im Auftrag des Bundesinnenministeriums international mit allen EU-Staaten, der Europäischen Union und dem Emergency Response Coordination Centre (kurz ERCC) eng zusammen; national mit allen Bundesländern, dem Bundesverteidigungsministerium, dem Bundesgesundheitsministerium, dem Auswärtigen Amt, der Bundeswehr, dem Technischen Hilfswerk (THW) und weiteren Partnern. Die Organisation und Koordination dieser Hilfeleistungen erfolgt im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens (European Union Civil Protection Mechanism, kurz EUCPM). Die EU übernimmt hierbei bis zu 75 % der auftretenden Transportkosten, die restlichen Kosten übernimmt Deutschland. 

Mit dem GMLZ haben Bund und Länder einen gemeinsamen Ansprechpartner im 24/7-Betrieb, der gemeinsame nationale und internationale Verfahren im Bevölkerungsschutz für Deutschland koordiniert, steuert und zuverlässig bearbeitet.


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