Deutschland treibt Zukunftstechnologien mit größtem Tempo voran
Um mehr Energie einzusparen, müssen Wohnungen und Häuser effizienter gestaltet werden. Das gelingt mit energetischen Sanierungen und neuen Heiztechniken. Für einen Einblick in diese Technologien hat Bundeskanzler Scholz den Wärmepumpen-Hersteller Viessmann besucht.
Die Energiewende voranbringen und damit die Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas verringern – das sind die Ziele höchster Priorität der Bundesregierung.
„Für eine unabhängige und nachhaltige Energieversorgung treiben wir in Deutschland Zukunftstechnologien mit größtem Tempo voran: zum Beispiel bei Wasserstoff oder beim Heizen“, so Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich seines Besuchs beim Familienunternehmen Viessmann in Allendorf am Dienstag.
Wärmepumpen – hergestellt unter anderem auch von dem Unternehmen Viessmann – können Umweltwärme sehr effizient für die Wärmeversorgung nutzbar machen. Wärmepumpen entziehen der Luft oder dem Erdreich Energie und setzen diese dann wieder für die Beheizung von Gebäuden ein.
Energiewende gemeinsam schultern
Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Zu den wichtigsten Aufgaben gehört, Treibhausgas-Emissionen bei der Wärme-Produktion im Gebäudesektor zu vermeiden.
„Wir müssen auf dem Gebiet wegen des Klimas erfolgreich sein“, so Kanzler Scholz. Dies gelte auch im Hinblick auf unseren eigenen wirtschaftlichen Wohlstand. „Wir lernen auch, dass die Dinge, die für unseren wirtschaftlichen Wohlstand, den Schutz der Umwelt und des Klimas wichtig sind, zugleich auch die Dinge sind, die dazu beitragen können, dass das Leben bezahlbar bleibt“, so der Kanzler weiter.
Denn eins sei sicher: Die Nutzung fossiler Ressourcen werde immer mehr finanzielle Aufwendung kosten.
Energetische Sanierung weiter fördern
Die Bundesregierung stellt substantielle Mittel bereit, um Hauseigentümern die Sanierung ihrer Immobilie zu erleichtern und ihnen beim Energiesparen zu helfen. Mit der Reform der Bundesförderung für effiziente Gebäude will die Bundesregierung den Weg für mehr Sanierung freimachen, deren Antragsstellung seit dem 28. Juli 2022 bei der staatlichen Förderbank KfW übersichtlicher und einfacher geworden ist. Ziel ist es, insbesondere alte Häuser und Wohnungen zu sanieren, um Energie zu sparen.
In den nächsten Jahren stehen 13 bis 14 Milliarden Euro für die energetische Gebäudeförderung bereit. Der Großteil davon ist für Sanierungen vorbehalten, lediglich eine Milliarde Euro für den Neubau. 2022 wurden von Januar bis Juli bereits rund 9,6 Milliarden Euro für die Sanierungsförderung ausgegeben.
Sicherheit und Zukunftsfähigkeit stärken
„Wenn wir es schaffen, mit erneuerbaren Energien, die wir massiv ausbauen, aber gleichzeitig mit modernen Technologien dazu beizutragen, dass wir weniger von diesen Ressourcen verbrauchen, dann stärkt das auch unsere Sicherheit und unsere Zukunftsfähigkeit als Land“, sagte der Kanzler mit Blick auf die unternehmerische Leistung in der Wärmewirtschaft und im Handwerk.
Unlängst hatte auch ein Wärmepumpen-Gipfel als Startschuss für einen umfassenden Dialog mit allen Beteiligten stattgefunden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesbauministerin Klara Geywitz hatten dazu eingeladen. Insgesamt 26 Vertreterinnen und Vertreter sowohl von Unternehmen wie Verbänden der Wärmewirtschaft, des Handwerks der Gewerkschaften und der Verbraucherschutzverbände nahmen teil.
500.000 neue Wärmepumpen ab 2024
Das Bündnis setzte das starke Signal, ab 2024 pro Jahr 500.000 neu installierte Wärmepumpen einzubauen. Ab Januar 2024 gilt auch, dass möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll.
„Das macht deutlich, dass wir hierfür auch schnell mehr Wärmepumpen brauchen und genau das gehen wir jetzt gemeinsam an“, hatte Wirtschaftsminister Habeck nach dem Gipfel betont.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) hatten Mitte Juli 2022 zudem ein Sofortprogramm für den Gebäudesektor vorgelegt. Dessen Ziel es ist, die nach dem Klimaschutzgesetz zulässigen Jahresemissionsmengen im Gebäudesektor künftig einzuhalten. Damit soll Deutschland insbesondere sein Klimaziel erreichen, bis 2030 den Treibhausgasausstoß um 65 Prozent gegenüber 1990 zu mindern.
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