„Rasen tötet“ – Polizeipräsidium Oberfranken mit eindrucksvoller Aktion an der Schule
HOF. Überhöhte Geschwindigkeit ist nach wie vor eine der Hauptunfallursachen im Straßenverkehr. Das Polizeipräsidium Oberfranken besuchte am Mittwoch eine Hofer Schule und wendete sich dort im Rahmen der Verkehrspräventionsarbeit an eine junge Zielgruppe.
„Rasen tötet“ – So lautet das Schlagwort für das Verkehrspräventionsprojekt bei der oberfränkischen Polizei. Am Mittwochmorgen besuchten Vertreter aus dem Fachbereich Verkehr des Polizeipräsidiums zwei Klassen der Staatlichen Fachoberschule in Hof. Vor gespannten Gesichtern thematisierten Erster Polizeihauptkommissar Oliver Fuhsig und seine Kollegin, Polizeioberkommissarin Stefanie Becker, illegale Autorennen sowie die Gefahr überhöhter Geschwindigkeit im Allgemeinen.
Damit wendeten sie sich konkret an die Zielgruppe junger Fahrer und Fahranfänger und solche, die es noch werden wollen. In den beiden Durchgängen machten sie sowohl in Vortragsform, als auch unter Einbindung der Schüler auf das Gefahrenpotenzial von zu schnellem Fahren aufmerksam.
Grundgerüst des Unterrichts bildete die Betrachtung eines besonders schwerwiegenden Verkehrsunfalls im Bereich Niederbayern bei Deggendorf aus dem Jahr 2018. Das illegale Rennen zwischen einem 400 PS starken Audi TT und einem getunten Suzuki-Motorrad mit 200 PS führte damals zu einem tödlichen Ende. Für einen Unbeteiligten! Ein 38-jähriger Familienvater war mit seinem Opel Ascona auf dem Rückweg von einem Ausflug. Mit im Fahrzeug sein zehnjähriger Sohn. Der restaurierte Opel wurde frontal von dem heranschleudernden Audi zerschmettert wie durch ein Geschoß. Der Vater war sofort tot, der 10-jährige Junge überlebte schwerverletzt und ist bis heute schwer beeinträchtigt. Ebenfalls betroffen von diesem Schicksalsschlag sind die 37-jährige Ehefrau und Mutter sowie die 4-jährige Tochter.
Aus verschiedenen Blickwinkeln wurde dieses mehr als tragische Ereignis von den Referenten und Schülern unter die Lupe genommen. Im Rahmen einer Gruppenarbeit schlüpften die jungen Menschen in die Rolle der damals Beteiligten und deren Umfeld. Eine gute Gelegenheit, seine Sinne zu schärfen und vieles mit anderen Augen zu sehen.
In einem Filmbeitrag mit Originalaufnahmen von damals kam unter anderem auch die hinterbliebene Ehefrau zu Wort. Abzulesen an den Gesichtern der Schüler und der Stille im Klassenzimmer konnte man die Betroffenheit förmlich spüren.
Im Anschluss an den Part im Klassenzimmer hatten die Schülergruppen die Möglichkeit, einen Eindruck von den Original-Fahrzeugwracks zu gewinnen. Auf einem „Präventionsanhänger“ des Polizeiverwaltungsamts in Niederbayern wurden die damals an dem folgenschweren Rennen beteiligten Fahrzeuge, der Audi TT und das Motorrad, ausgestellt. Der Anhänger steht der gesamten bayerischen Polizei zur Verfügung und kommt regelmäßig auf verschiedenen Veranstaltungen im ganzen Land zum Einsatz.
Die oberfränkische Polizei appelliert mit der Aktion „Rasen tötet“ an alle Verkehrsteilnehmer. Es gilt wachzurütteln. Zu sensibilisieren für die große Gefahr überhöhter Geschwindigkeit und die daraus resultierenden, meist verheerenden Folgen.
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