Warnstufe Rot: Schwachstelle Log4Shell führt zu extrem kritischer Bedrohungslage

Die Schwachstelle namens „Log4Shell“ in der weit verbreiteten Java-Bibliothek Log4j führt nach Einschätzung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weiterhin zu einer kritischen IT-Sicherheitslage. Das BSI stellt aktuelle Informationen unter www.bsi.bund.de/dok/log4j zur Verfügung.

Nach wie vor besteht keine abschließende Klarheit darüber, welche IT-Produkte durch „Log4Shell“ verwundbar sind. Einen Überblick über den Verwundbarkeitsstatus zahlreicher IT-Produkte pflegt die niederländische Partnerbehörde des BSI, zu der auch das BSI selbst beiträgt.

Die Schwachstelle wird aktuell mit unterschiedlichen Angriffsformen weltweit ausgenutzt. Neben Angriffen mit Krypto-Minern (dadurch werden die betroffenen Systeme zur Errechnung von Krypto-Währungen missbraucht) oder Bot-Netzen (die betroffenen Systeme werden in Bot-Netze integriert, mit denen bspw. DDoS-Angriffe durchgeführt werden), sind mittlerweile auch die ersten Ransomware-Angriffe bekannt geworden. Bei Ransomware-Angriffen werden Computer oder ganze Netzwerke verschlüsselt und die Betroffenen um Lösegeld erpresst.  

Aus Sicht des BSI ist mit einer breiten Ausnutzung der Schwachstelle und mit weiteren erfolgreichen Cyber-Angriffen zu rechnen. Diese können auch noch in einigen Wochen und Monaten folgen, wenn die genannte Schwachstelle jetzt für eine Erstinfektion genutzt wird.

Es ist daher weiterhin wichtig, die vom BSI empfohlenen IT-Sicherheitsmaßnahmen schnellstmöglich umzusetzen. Sofern Sicherheits-Updates für verwundbare IT-Produkte zur Verfügung stehen, sollten diese durch alle Anwenderinnen und Anwender eingespielt werden. Daher sind insbesondere Hersteller von IT-Produkten gefordert, ihre Produkte zu prüfen und sie gegebenenfalls durch Sicherheits-Updates abzusichern.

Akut handeln müssen insbesondere Unternehmen und Organisationen und staatliche Stellen auf allen Ebenen. Für diese stehen auch kurzfristige Schutzmaßnahmen zur Verfügung, die die Schwachstelle zwar nicht schließen, ihre Ausnutzung aber verhindern oder erschweren können. Daneben sollten Detektions- und Reaktionsmaßnahmen gestärkt werden.

Verbraucherinnen und Verbraucher sind weniger stark gefährdet, da die fragliche Java-Bibliothek auf Endgeräten weniger stark verbreitet ist. Allerdings können einzelne Anwendungen und smarte Geräte (IoT-Geräte) verwundbar sein. Verbraucherinnen und Verbraucher sind in der Regel darauf angewiesen, dass die Hersteller dieser Produkte entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen und bspw. Sicherheits-Updates zur Verfügung stellen. Die bestehenden kurzfristigen Schutzmaßnahmen können in der Regel nur von erfahrenen Anwenderinnen und Anwendern umgesetzt werden.

Das BSI wird seine Cyber-Sicherheitswarnung und seine Handlungsempfehlungen fortlaufend aktualisieren. Das Nationale IT-Krisenreaktionszentrum im BSI bleibt weiterhin aktiv. Das BSI steht in intensivem Austausch mit nationalen und internationalen Partnern.


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