Im Projekt Maritimer RPAS-Betrieb (MaRPAS) hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit seinem Kooperationspartner der Bundespolizei See von 2016 bis 2018 Lösungen entwickelt, die den Einsatz von unbemannten Luftfahrzeuge (RPAS - Remotely Piloted Aircraft Systems) unter den speziellen Bedingungen auf See ermöglichen. Solche Luftfahrzeuge können in Zukunft helfen, den vielfältigen Risiken zu begegnen, denen Schiffe auf den globalen Seewegen ausgesetzt sind. Die entwickelten Lösungen sollen unter realen Bedingungen im Nachfolgeprojekt MaRPAS 2 erprobt werden.
"In MaRPAS haben wir erfolgreich Verfahren und Technologien entwickelt, die die Landung eines unbemannten Luftfahrzeugs auf einer bewegten Plattform unter erschwerten Wetterbedingungen ermöglichen", erklärt Gunnar Schwoch vom DLR-Institut für Flugführung. "Abschließend führten wir in einer Demonstration manuelle Landungen eines RPAS auf einer statischen Schiffsplattform durch. Zum Einsatz kam dabei ein Schiff der Bundespolizei See, welches im Hafen Hohe Düne in Rostock-Warnemünde ankerte", so Schwoch weiter.
Das Nachfolgeprojekt MaRPAS 2 baut direkt auf diese Forschungsarbeiten auf. Es zielt darauf ab, die erarbeiteten Ergebnisse (Konzepte, Präzisionsnavigation, Seilwindentechnik, RPAS-Konfiguration) unter realen Einsatzbedingungen zu erproben und die Systeme insbesondere an größere Windstärken anzupassen. In MaRPAS 2 entwickeln und erproben die Projektpartner automatische Starts und Landungen eines unbemannten Hubschraubers für Schiffe bei Wind, Wetter und Wellengang.
Für den zukünftigen Einsatz eines solchen Systems im operativen Betrieb werden die Projektpartner außerdem rechtliche, technische und operationelle Rahmenbedingungen untersuchen und ein Betriebskonzept (CONOPS – Concept of Operations) erstellen.
Im Verlauf des Projekts nutzen die Wissenschaftler die RPAS-Bodenkontrollstation U-Fly des Instituts für Flugführung die für diesen Zweck umfassend weiterentwickelt wird. Das Institut für Flugsystemtechnik erarbeitet in MaRPAS 2 automatische Start- und Landeprozeduren auf dynamischen Plattformen, welche die Einsatzfähigkeit und Sicherheit von RPAS mit Schiffen erhöhen werden. Die Erprobung und Demonstration der im Projekt entwickelten Fähigkeiten im Flugversuch erfolgt mit dem unbemannte Hubschrauber superARTIS des Instituts für Flugsystemtechnik.
An dem dreijährigen Projekt MaRPAS 2 arbeiten das DLR-Institut für Flugführung und das DLR-Institut für Flugsystemtechnik erneut mit der Bundespolizei See zusammen. Es ist über die Sicherheitsforschung des DLR grundfinanziert.
Die Sicherheitsforschung des DLR
In der Sicherheitsforschung im DLR werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.
Jasmin Begli
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation, Braunschweig
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Dr.-Ing. Bianca I. Schuchardt
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Flugführung, Pilotenassistenz
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