„Auf großflächige Waldbrände vorbereitet“

Ausstattungsoffensive des Landes kommt bei Bekämpfung von Waldbränden zum Tragen

Wiesbaden. Trockene und warme Witterungsperioden können in den hessischen Wäldern zu einer erhöhten Waldbrandgefahr führen. Das Hessische Umweltministerium hat aufgrund der anhaltend hohen Temperaturen daher bereits vor erhöhter Waldbrandgefahr in Hessen gewarnt. Angesichts der bevorstehenden Tage hat Innenminister Peter Beuth die Leistungsfähigkeit des Hessischen Katastrophenschutzes bei der Bekämpfung von Waldbränden hervorgehoben.

„Grundsätzlich besitzt Hessen überwiegend Gebiete mit geringer Waldbrandgefahr, die nicht vergleichbar mit anderen Regionen, etwa trockenen Gebieten im Mittelmeerraum, sind. Dennoch kann es in den Sommermonaten auch in Hessen zu Waldbränden kommen. Hessen ist auf großflächige Waldbrände vorbereitet. Wir haben abgestimmte Waldbrand-Alarmpläne und Einsatzkarten, die hessenweit kurze Reaktionszeiten gewährleisten. Die Bürgerinnen und Bürger können auch auf das dichte Netz an gut ausgestatteten Brandschützern in unserem Land zählen. Über 70.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte sind in 2.430 Feuerwehren in Hessen aktiv und ihnen stehen moderne Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung. Im vergangenen Jahr haben wir 195 neue Feuerwehrfahrzeuge gefördert, davon allein 132 wasserfördernde Löschfahrzeuge. Mit mehr als 400 Waldbrandlöschsets sowie Sondereinsatzmittel haben wir unsere Katastrophenschutz-Löschzüge so ausgestattet, dass sie im Bedarfsfall auf modernes und spezielles Equipment zurückgreifen können. Aber auch jede Bürgerin und jeder Bürger kann durch achtsames Verhalten dazu beitragen, dass Waldbrände erst gar nicht entstehen“, so Innenminister Peter Beuth.

Bereits vor den trockenen Sommermonaten 2018 hatte das Land 426 Waldbrandlöschsets angeschafft und alle hessischen Katastrophenschutz-Löschzüge ausgestattet. Sie bestehen unter anderem jeweils aus einer Rucksackspritze mit 19 Litern Löschwasserinhalt mit Handpumpe, drei D-Strahlrohren, drei Längen (20m) D-Druckschlauch und einem Kugelhahnverteiler. Damit wurde die Ausstattung der Katastrophenschutz-Löschzüge sinnvoll ergänzt, die durch die Sets Glutnester gezielter bekämpfen konnten. Zusätzlich hatte das Land vier Abrollbehälter Waldbrand im Gesamtwert von mehr als einer Million Euro beschafft. Der faltbare Löschwasserbehälter (35.000 Liter), die Außenlastbehälter für Hubschrauber (2.000 Liter), sowie das Schlauchmaterial können durch das Abrollbehältersystem schnell an den jeweiligen Einsatzort gebracht werden. Diese vier Sondereinsatzmittel sind bundesweit einmalig.

Schließlich stehen auch moderne Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung. Die hessische Landesregierung investiert bereits seit vielen Jahren mit Rekordmitteln in die Ausstattung seiner Wehren, um die wichtige Arbeit vor Ort zu unterstützen. 

Polizeifliegerstaffel übernimmt Luftbeobachtung

Bei einer Waldbrandgefahrenlage, zu der es in den vergangenen Jahren häufiger kam, erfolgt durch den Forstbereich eine ständige Überwachung der Waldgebiete, die bei Bedarf durch eine Luftbeobachtung ergänzt wird. Das Hessische Umweltministerium hat heute die erste von zwei Alarmstufen, Alarmstufe A (hohe Waldbrandgefahr), für die Forstverwaltung in Hessen ausgelöst. Damit einhergehend wird nunmehr die Polizeifliegerstaffel informiert, die in den kommenden Tagen mit einem Flugzeug die Luftbeobachtung besonders gefährdete Gebiete vornimmt. Tritt ein großflächiger Waldbrand auf, stehen die Hubschrauber der hessischen Polizeifliegerstaffel in Egelsbach mit Löschwasser-Außenlastbehältern des Hessischen Katastrophenschutzes, sogenannten Bambi-Buckets (Fassungsvermögen 800 Liter), zur Verfügung. Je nach Waldbrandlage kann zusätzlich die Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuldatal mit Bambi-Buckets (Fassungsvermögen 2.000 Liter) in Einsatz gebracht werden.

Im vergangenen Jahr 2021 rückten die hessischen Feuerwehren insgesamt zu 29 Waldbrand-Einsätzen aus. Im den Sommermonaten 2020 kam es zum Vergleich zu 102 Einsätzen (2019: 80, 2018: 120). Die außergewöhnliche Trockenheit in den kommenden Tagen kann auch in diesem Jahr zu einer erhöhten Anzahl an Bränden und damit verbunden einer zusätzlichen Belastung der Einsatzkräfte führen. 

Rekordinvestitionen in den Brandschutz

Der Jahresetat für alle hessischen Feuerwehren erreicht 2022 einen neuen, historischen Höchststand. Die Hessische Landesregierung wird mit mehr als 43 Millionen Euro so viel wie noch nie binnen eines Haushaltsjahres in die Förderung von unter anderem Feuerwehrfahrzeugen und -häusern sowie für die Förderung des Ehrenamtes im Bereich des Brandschutzes investieren. Der Ausbau der Garantiesumme für den Brandschutz ist eine wichtige Investition in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Mit der finanziellen Förderung auf Rekordniveau werden bestmögliche Rahmenbedingungen für die wertvolle Arbeit der Feuerwehren geschaffen und gleichzeitig die Wertschätzung der Hessischen Landesregierung für die wichtige Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte ausgedrückt.


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