Gemeinsam sind wir stark

DFV-Präsident vertritt 1,3 Millionen Feuerwehrmitglieder

Deutscher Feuerwehrverband

Mit Karl-Heinz Banse engagiert sich eine neue ­Führungs­persönlichkeit mit viel Erfahrung an der Spitze des Deutschen Feuerwehrverbandes. In dieser Funktion legt er seinen Fokus nicht nur auf die operative Verbesserung von Rahmenbedingungen, sondern bildet auch eine wichtige Schnittstelle zur politischen Ebene. Im Interview mit Crisis Prevention gibt er einen Einblick.

CP: Herr Banse, im Februar 2021 wurden Sie als neuer Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes gewählt. Was hat sich nun gegenüber Ihrer vorherigen Position für Sie geändert?

Karl-Heinz Banse: In meiner vorherigen Funktion war ich Präsident des zweitgrößten Landesverbandes der Feuerwehren in Deutschland. In meiner neuen Funktion vertrete ich alle 16 Landesfeuerwehrverbände, die politische Lobbyarbeit hier in Berlin nimmt dabei einen wichtigen Stellenwert ein. Daraus resultiert eine enge Zusammenarbeit mit Vertretern des Bundesinnenministeriums und des Deutschen Bundestages sowie anderen wichtigen Partnerorganisationen. Die Lobbyarbeit im Bundestag, der Aufbau von Netzwerken zu anderen Akteuren der Verbands- und Facharbeit auf nationaler und internationaler Ebene, all dies steht auf meiner Tagesordnung. Wer sich einmal anschauen will, wie meine ersten Wochen im Amt aussahen, kann mich hier im Alltag begleiten: https://www.feuerwehrverband.de/einblick-in-die-arbeit-des-praesidenten/

CP: Können Sie bitte für unsere Leser den DFV vorstellen mit seinen Aufgaben, Zielen, Organisationsformen und wichtigsten Informationen?

KHB: Der Deutsche Feuerwehrverband bündelt und vertritt die Interessen seiner ordentlichen Mitglieder: der 16 Landesfeuerwehrverbände und der beiden Bundesgruppen. Wir vertreten als eingetragener Verein aktuell 1,3 Millionen Feuerwehrangehörige über ihre Verbände – dazu zählen Freiwillige Feuerwehr, Berufsfeuerwehr, Werkfeuerwehr und Jugendfeuerwehr. Ohne den engagierten Austausch unserer Fachausschüsse, Kooperationen wie beispielsweise mit dem Verein zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) und der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland (AGBF) und einer gebündelten Interessenvertretung wäre das deutsche Feuerwehrwesen wohl nicht so, wie es heute ist: Schnell, kompetent und zuverlässig, aber auch geprägt von einem hohen Maß an Eigen­ver­antwortung. Die Feuerwehrverbände in Städten, Kreisen, ­Ländern und Bund bilden die Klammer um dieses erfolgreiche System. Mit mehr als 90 Prozent der Einsatzkräfte stellt die ­Freiwillige Feuerwehr hierbei deutlich den größten Teil dar. Wer mehr ­wissen will, kann sich unter www.feuerwehrverband.de/dfv/ informieren.

CP: In Anbetracht der enorm hohen Zahl von 1,3 Millionen ­Feuerwehrangehörigen, die über die Landesfeuerwehrverbände und Bundesgruppen im DFV vertreten sind, und der Aufgabenvielfalt – auf welche Bereiche wollen Sie sich in diesem Jahr besonders fokussieren?

KHB: Aktuelle Themen wie die Corona-Pandemie und dafür notwendige Maßnahmen, die heutige und zukünftige Prävention sowie ein möglichst sicheres Konzept für die Feuerwehreinsatzkräfte sind aktuell im Fokus. Gut ist, dass wir Ausfälle im Zusammenhang mit Covid-19 aufgrund der starken personellen Abdeckung bisher gut kompensieren konnten.

Auch der Katastrophenschutz spielt in diesem Jahr eine wichtige Rolle. Die Starkregen- und Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr hat deutlich gezeigt, wie wichtig die Einsätze der Feuerwehr bei solchen Ereignissen sind. Eine Reflektion unserer Einsatzleistung, die Erschließung von Verbesserungspotential sowie die Entwicklung von Präventivmaßnahmen für Katastrophen dieser Art stehen auf meiner Agenda.

Ereignisse wie der 29. Deutsche Feuerwehrtag und die INTERSCHUTZ als Weltleitmesse in Hannover sind für uns auch sehr relevant. Der Deutsche Feuerwehrtag findet nur alle zehn Jahre statt und ist daher ein wichtiges Ereignis, auch hinsichtlich unserer strategischen Ausrichtung und Weiterentwicklung.

CP: Bezüglich der Corona-Pandemie steht auch die Impf-Thematik bei vielen Organisationen im Vordergrund. Wie sieht dies bei der Feuerwehr aus?

KHB: Aufgrund unserer deutschlandweiten Präsenz sind wir auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Daher gibt es Regionen, in denen die Diskussion um Impfungen mehr oder weniger intensiv geführt wird. Auch hier ist es wichtig, mit dieser Situation korrekt umzugehen. Regelmäßige Testungen nach einem Einsatz bzw. tägliche Testungen bei den hauptamtlichen Angehörigen gehören dazu. Wir wollen den Menschen Sicherheit bringen und auch die Einsatzkräfte sichern.

Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes
Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes
Quelle: Matthias Oestreicher/DFV

Expertenkommission Flutkatastrophe

CP: Als Initiator einer Expertenkommission engagiert sich der Deutsche Feuerwehrverband bei der Auswertung der Flutkata­strophe im Jahr 2021. Wie sehen aus Ihrer Sicht hier die wichtigsten Maßnahmen aus, damit sich solche Ereignisse nicht wiederholt zur Katastrophe entwickeln?

KHB: Wir sind Mitinitiator dieser Expertenkommission. Unter anderem werten wir die Informationen aus, die wir von über 2.500 Einsatzkräften als Rückmeldung erhalten haben. Diese dienen als Grundlage für eine optimale Verbesserung zukünftiger Einsätze hinsichtlich Organisation, Logistik und Zielführung. Eigens dafür haben wir eine Expertenkommission gegründet, die bei der INTERSCHUTZ und dem 29. Deutschen Feuerwehrtag bzw. der vfdb-Jahresfachtagung ihre ausgewerteten Ergebnisse vorstellen wird. Bereits vorhanden sind 15 Punkte, die die wichtigsten Erkenntnisse aus der Befragung von Einsatzkräften aufzeigen. Unter https://www.feuerwehrverband.de/katastrophenschutz-­braucht-dringend-ein-update/ ist diese Übersicht verfügbar.

CP: Welche präventiven Maßnahmen sehen Sie generell als notwendig an? Welche Verzahnungen zu anderen Organisationen und Rettungseinheiten müssen optimiert werden?

KHB: Organisatorische Verbesserungen sind hier ein wichtiger Bestandteil, unter anderem um die zahlenmäßige Stärke der Einsatzkräfte oder wichtige Faktoren wie das Ausmaß der ­Zerstörung zu berücksichtigen. Alle involvierten Führungsebenen unserer Organisation bemühen sich um Optimierung, um zukünftig noch besser agieren zu können.

Es bedarf insgesamt einer Schaffung von einheitlichen Organisationsstrukturen, die den Bedürfnissen des Katastrophenschutzes angepasst sind. Das Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz kann hier unter starker Einbeziehung der Feuerwehren und anderer Akteure ein guter Weg sein. Ein gutes Warnsystem für einen solchen Katastrophenfall sollte aus analogen wie auch digitalen Komponenten bestehen, denn nicht alle Menschen haben nachts um drei Uhr das Smartphone in Hörweite.

Der Deutsche Feuerwehrverband hat, auch schon in persönlichem Gespräch, dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Kata­strophenhilfe die Erfahrung und das Netzwerk der Brandschutz­erziehung in der Feuerwehr angeboten, um das Verhalten im Warnfall und die Resilienz für die Bevölkerung auszubilden.

Warnsysteme und flexible Technik im Fokus

CP: Die Flutkatastrophe im Jahr 2021 ist das Leitthema des Feuerwehr-Jahrbuchs geworden. Was lernen wir aus diesem Ereignis und welche präventiven Maßnahmen entwickeln Sie, um zukünftig ähnlichen Ereignissen begegnen zu können?

KHB: Die Warnung der Bevölkerung im Katastrophenfall ist ein für mich sehr wichtiger Punkt. Eine Kombination aus digitaler und analoger Alarmierung scheint hier sinnvoll, wie beispielsweise die Nutzung von Warnsirenen, die in vielen Regionen wieder aktiviert werden. Digitale Nachrichten an die Bevölkerung, Einbindung von Radio, Fernsehen oder Mobiltelefonen ergänzen solche analogen Maßnahmen und müssen dann natürlich zielgerichtet erfolgen – es braucht einen vernünftigen Warnmittelmix. Die Einführung von Cell Broadcast ist bereits ein richtiger Schritt, der nach der Einsatzlage begangen wurde.

Ein weiterer Aspekt ist die Technik, die wir im Katastrophenfall einsetzen können: Fachempfehlungen für geländegängige Fahrzeuge und Ausstattungen, die für Waldbrände wie für Hochwasser-Einsätze geeignet sind, müssen umgesetzt werden.

Unser Messestand auf der INTERSCHUTZ in Hannover wird ein wichtiger Anlaufpunkt für diese Themen sein. Wir werden dort (wie auf einer Plaza) offene Veranstaltungen und Aktionen rund um diese Themen anbieten.

Starke Mannschaften trotz Corona-Pandemie

CP: Die Herausforderung der Corona-Pandemie betrifft auch die Feuerwehren und ihre Mitglieder. Was sind zurzeit die größten Herausforderungen, die Sie sehen? Wie kann der Schutz für ­Feuerwehrangehörige im Einsatz sichergestellt werden? Gibt es hier konkrete Pläne?

KHB: Die Feuerwehren haben schon seit Beginn der Pandemie strenge Vorschriften aufgestellt und umgesetzt. Diese sind nicht in allen Gemeinden und Städten identisch, sondern orientieren sich an örtlichen Gegebenheiten. Durch die persönlichen Schutz­ausrüstungen im Einsatz sind bereits hohe Sicherheitsmaßnahmen vorhanden. Situationen wie Kontaminationsvermeidung gehört zu unserem Einsatzbereich und sind daher bestens bekannt.

Bei der Impfthematik bzw. der Impfpriorisierung, insbesondere für die Einsatzkräfte der Feuerwehren, hätte ich mir diese anders und bundesweit einheitlich gewünscht. Einige Feuerwehren wie Berufsfeuerwehren und hauptamtliches Personal sind initial im Rettungsdienst tätig; sie waren bei der Priorisierung der ersten Impfungen weiter vorne als andere Feuerwehrangehörige, die aber beispielsweise bei Tragehilfen, Verkehrsunfällen oder Wohnungsbränden auch in Kontakt mit vulnerablen Personen kommen.

Viele Feuerwehrangehörige sind bereits geimpft. Wer in der Feuerwehr tätig ist, egal, ob im Haupt- oder Ehrenamt, trägt hohe Verantwortung für das Wohl seiner Mitmenschen. Einsatzkräfte treffen auf Menschen in besonderen Situationen. Hier ist es wichtig, sich auf die Eigenverantwortung aller einzelnen Kräfte verlassen zu können. Die Feuerwehrangehörigen zeigen hier bereits seit vielen Monaten immer wieder großes Verantwortungsbewusstsein und Disziplin, indem sie etwa persönliche Kontakte stark einschränken, um ihre Einsatzfähigkeit weiterhin erhalten zu können.

Hinsichtlich der Impfthematik empfehlen wir den Feuerwehrangehörigen auf jeden Fall die Impfung gegen SARS-CoV2 und die Booster-Impfungen. Auch die Grippeschutzimpfung ist wichtig, um die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren weiter aufrecht zu erhalten.

Dasselbe galt auch für die Diskussion um die Testungen und Quarantänezeiten, die für Einsatzkräfte einheitlich geregelt werden sollten.

Generell können wir aber sagen, dass wir durch eine hohe Personalstärke sehr gut durch diese Zeiten gekommen sind und keine nennenswerten Störungen oder gar Ausfälle von ganzen Feuerwachen oder ähnlichem zu verzeichnen hatten.

Megaevent 29. Deutscher Feuerwehrtag

CP: Im Juni findet in Hannover der 29. Deutsche Feuerwehrtag statt, gibt es hier besondere Ziele, auf die Sie hinarbeiten? Welchen Stellenwert hat die Veranstaltung, wie hat sich diese entwickelt, in welchen Größenordnungen findet diese statt? Wie können Sie uns diese Veranstaltung beschreiben?

KHB: Der Deutsche Feuerwehrtag ist für uns ein herausragendes Ereignis und seit 1854 die zentrale Zusammenkunft der Feuerwehren in Deutschland. Im Vordergrund stehen hier der persönliche Austausch und die Betrachtung der Entwicklungen in allen Bereichen des Feuerwehrwesens.

Geplant ist diese große Veranstaltung im Juni des Jahres in ­Hannover; wir freuen uns schon sehr darauf! Die Stadt Hannover ist hier unser offizieller Gastgeber und unser Programm wird sich auf Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet ausdehnen, konform zu den dann geltenden Vorschriften und Möglichkeiten aufgrund der Corona-Situation.

Wir mussten die Großveranstaltung zwei Mal aufgrund der pandemischen Lage verschieben. Diese Zeit haben wir genutzt, um das inhaltliche Konzept anzupassen an die neuen Herausforderungen für die Feuerwehren, ohne die bereits vorher bestehenden Themen zu vergessen.

So finden etwa Bevölkerungsschutz und Klimawandel, Rettungsdienst und Mitgliederbindung ihren Platz in fachlichen Vorträgen, hybriden Kongressen und im persönlichen Austausch.

Auch die rasanten Veränderungen in Technik und Gesellschaft gehen an den Feuerwehren nicht vorbei. Technischer Fortschritt, Digitalisierung, Globalisierung, Klimawandel, Pandemie und Migrationsgeschehen, aber auch die sich zunehmend ausdifferenzierende Lebensgestaltung des Einzelnen haben Einfluss auf das System der helfenden Hände der Feuerwehren.

Informationen zur Veranstaltung werden unter www.feuerwehrtag.de eingestellt.

INTERSCHUTZ 2022 als weltweite ­Leitmesse für Einsatzkräfte

CP: Auch die weltweite Leitmesse INTERSCHUTZ ist ein wichtiges Highlight Ihrer Branche. Sie findet alle fünf Jahre statt. Die CP führt dort auch ein Symposium durch. Welche Bedeutung hat diese Messe für den DFV? Haben Sie hier bestimmte Themen im Fokus für länderübergreifende Entwicklungen und Projekte?

KHB: Mit einem Messestand als zentralem Kommunikationspunkt wird der Deutsche Feuerwehrverband mit seinen nationalen wie internationalen Partnern auf dem INTERSCHUTZ-Messegelände vertreten sein. Leitthemen der Messe sind Digitalisierung und Vernetzung sowie aufgrund der Aktualität auch der Katastrophenschutz.

Als starker Verband werden wir uns dort mit einem umfassenden, informativen und auch ambitionierten Auftritt präsentieren. Natürlich gehören dazu auch technische Innovationen wie beispielsweise Robotik, Virtual Reality oder der Einsatz von Drohnen. Hier kommen viele neue Möglichkeiten auf uns zu; wir zeigen an unserem Stand, was hier heute schon geht! Wie wäre es etwa, wenn kurz nach der Alarmierung, also bereits vor Eintreffen der ersten Kräfte im Gerätehaus, ein erstes Lagebild durch eine Drohne verfügbar wäre?

Auch die Möglichkeiten des 5G-Netzes insbesondere für uns Einsatzkräfte im Katastrophenschutz werden spannende Themen sein, die uns auf der Messe begegnen werden. Das Messegelände ist 5G-Testgebiet, so dass wir das während der Weltleitmesse ausprobieren können.

Aktuelle Themen wollen wir mit einer interessierten Öffentlichkeit auf der „Plaza“ am Stand des DFV diskutieren. Die Messegäste können direkt vor Ort an Kurzvorträgen, Impulsen, Talks und Diskussionen mit Experten teilnehmen. Einige Angebote werden über den Messestand hinaus digital verfügbar sein. Alle Aktionen und Veranstaltungen dabei sind von uns vernetzt mit dem
29. Deutschen Feuerwehrtag.

CP: Rund 95 Prozent aller Feuerwehrmitglieder arbeiten ehrenamtlich und freiwillig. Wie stellen Sie sicher, dass flächendeckend genügend Personal vorhanden ist, das im Einsatz geschult ist und schnell helfen kann? Gibt es hier deutschlandweite Pläne? Wie sichern Sie den Nachwuchs bzw. die Bindung der Mitglieder?

KHB: Aktuell haben wir einen starken Nachwuchs in unseren Freiwilligen Feuerwehren, der aus den Kindergruppen und Jugendfeuerwehren kommt. Kindergruppen in der Feuerwehr sind jetzt in allen Bundesländern möglich und unterstützen diese Weiterentwicklung. Allein in Niedersachsen beträgt die Zahl der Kinder und Jugendfeuerwehr-Mitglieder über 50.000, dies ist so hoch wie nie zuvor. Fast täglich werden aufgrund der hohen Nachfrage in Deutschland neue Kindergruppen in den Feuerwehren gegründet. 

Dies ist unser Erfolgsmodell. In Regionen, die stark vom demographischen Wandel betroffen sind, werden gezielt Kampagnen und Aktionen unternommen, um die Attraktivität der Feuerwehrmitgliedschaft darzustellen. Die Ausstattung mit modernem Equipment, Kameradschaftsgeist im Team und mehr ­flankieren diese Maßnahmen. Eine deutliche Auswirkung hat auch der Einsatz der Feuerwehren bei der Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Viele neue Anmeldungen aus der Bevölkerung für eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Feuerwehr sind als eine deutliche Resonanz darauf bei uns eingegangen.

Künstliche Intelligenz im Einsatzgeschehen

CP: KI, Robotik und Digitalisierung entwickeln sich in vielen Branchen mit großen Schritten weiter.

Wie sehen diese Aspekte innerhalb des DFV aus und was können Sie uns darüber berichten?

KHB: Dies ist bei uns ein wichtiges Thema, hier halten wir engen Kontakt mit der Industrie und den Entwicklungsabteilungen. Technologien, die uns im Einsatz effizient unterstützen, haben wir dabei im Fokus. Drohnentechnik gehört beispielsweise dazu, diese nutzen die Feuerwehren für Lageerkundungen. Unsere Einsatzleitungen können damit gut die Situation erfassen oder sogar in Zukunft Löschdrohnen zur Brandbekämpfung einsetzen. Auch Löschroboter sind ein interessantes Thema. Wir werden auf unserem Messestand solche Techniken vorführen, wobei ich besonders die Kombination Löschfahrzeug plus Löschroboter spannend finde.

Die Digitalisierung hat auch bei uns Einzug gehalten, beispielsweise durch den digitalen Feuerwehrausweis, der auf unserem Messestand vorgestellt werden wird. Auch in der gesamten ­Feuerwehrverwaltung hat die Digitalisierung neue Programme und Innovationen hervorgebracht, die den Feuerwehren bei der täglichen Arbeit helfen können. Feuerwehren prüfen meist recht konservativ den Mehrwert und die Effizienz, bevor diese Neuerungen etabliert werden.

Virtual Reality nutzen viele Feuerwehren schon für Schulungen und Lehrgänge, beispielsweise für Maschinisten, die Drehleitern oder Korbsteuerungen im Einsatzgeschehen bedienen. Auch bei der Drohnensteuerung kann man mit VR arbeiten und so sehr real die Situation vor Ort erleben. Der Deutsche Feuerwehrverband hat Fachausschüsse, die sich mit neuen Technologien und Entwicklungen befassen und beispielsweise Fachempfehlungen für Anforderungen aus der Praxis für die Praxis verfassen.

„Sicherheit.Leben“ ist nicht nur das Leitmotiv für den 29. Deutschen Feuerwehrtag, sondern beschreibt sehr gut die Anforderungen, die an die Feuerwehren gestellt werden. Lassen Sie uns gemeinsam neue Wege gehen, ohne unsere Wurzeln zu vergessen!

CP: Wir danken Ihnen für das Gespräch!


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