matchbox findet Stadt – unter diesem Titel hatte das Ingenieurbüro hhpberlin unter Mitwirkung der Berliner Feuerwehr ins Labor für die sichere Stadt der Zukunft geladen. Dieses Labor war am 17. Juni für einen Tag aufgebaut auf dem Gelände der Feuerwache Spandau Süd.
Die Gäste kamen aus unterschiedlichsten Disziplinen: aus der Verwaltung, aus den Bereichen Smart City, Wohnungsbau und Architektur, außerdem dabei waren Industrievertreter und IT-Fachleute genauso wie Brandschutzexperten und Leitungskräfte der Berliner Feuerwehr.
Erklärtes Ziel der Veranstaltung war, einen interdisziplinären Dialog über die Sicherheit in der Stadt der Zukunft anzustoßen. Die Organisatoren hatten deshalb sämtliche Interessengruppen und Akteure an einem Ort versammelt, die für die Sicherheit in der Stadt eine wichtige Rolle spielen. Die Beteiligten sollten ihre Perspektive einbringen und vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen vor allem auch die Perspektiven der anderen verstehen lernen.
„Bei matchbox findet Stadt können wir interdisziplinär in die Zukunft schauen“, resümiert Per Kleist, Leiter des Stabes der Berliner Feuerwehr. „Im Gespräch entsteht Verständnis für die Perspektive der anderen, man kann aber auch die eigene Perspektive sehr gut vermitteln. In der Verkehrsplanung beispielsweise macht es Sinn, auch in der Planungsphase alle Akteure zu beteiligen. Vermeintlich schwierige Themen werden dann zu Chancen.“
Die Herausforderungen sind weithin bekannt: Sie reichen von Klimawandel über Digitalisierung bis hin zu spezifischen Stadtthemen wie Wohnraumbedarf, Nutzung von Verkehrsflächen, der autofreien Innenstadt, neuen Baumaterialien oder begrünten Häuserfassaden.
Das Format matchbox dient dazu, diese Themen anhand von Experimenten konkret zuzuspitzen und damit begreifbar zu machen. In diesem Fall standen sieben Häuser im Mittelpunkt, an denen deutlich gemacht wurde, welche Probleme künftig auftreten werden und wo heute schon Weichen gestellt werden müssten.
„Ein Format wie matchbox findet Stadt ist wichtig, um sich abseits der formalisierten Wege zu vernetzen und in den Dialog zu gehen“, sagt Christian Haegele, Abteilungsleiter für Verkehrsmanagement in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in Berlin. „Die Flächenkonflikte in der Stadt stehen in einem Spannungsfeld aus Vorschriften und Interessen. Dies müssen wir gemeinsam lösen.“
Ähnlich sieht das Philipp Klein, Abteilungsleiter Einsatzsteuerung bei der Berliner Feuerwehr:
„Herkömmliche Strukturen und Prozesse reichen als Antworten auf die Welt von heute nicht mehr aus. Wir brauchen nicht nur neue Lösungen, wir müssen diese Lösungen auch noch schnell zustande bringen. Das Format matchbox findet Stadt ist out of the box. Die Lösungen der Zukunft werden auch out of the box sein.“
matchbox ist ein analoges Format, das von der unmittelbaren Erfahrung und dem Austausch vor Ort lebt. Seit Kurzem hat hhpberlin die Idee von matchbox in die digitale Sphäre ausgeweitet und im Internet eine Stadt der Zukunft geschaffen. Diese Stadt heißt FUTURA und steht dauerhaft und kostenfrei als Experimentier- und Dialogplattform bereit. Dort werden nach und nach auch sämtliche matchbox-Experimente digital zugänglich sein. Das Gesamtprojekt heißt deshalb auch FUTURA/matchbox.
Dazu Moritz Wagner, Account Technology Strategist der Microsoft Deutschland GmbH:
„matchbox findet Stadt und FUTURA sind großartige Chancen, um der Industrie und den Akteuren der öffentlichen Sicherheit auf Augenhöhe und abseits vom Tagesgeschäft zu begegnen. Wenn jeder aus seiner Perspektive berichtet, dann gibt uns das Denkanstöße und gleichzeitig können wir Denkanstöße geben.“
Bei matchbox findet Stadt gaben die Organisatoren erste Einblicke in die digitalen Möglichkeiten von FUTURA, um die künftigen Herausforderungen der Zukunft anzugehen. Der FireBot als Ausgangspunkt für eine KI-gesteuerte Leitstelle stieß auf ebenso viel Interesse wie der bluetooth-basierte Pandemiesimulator.
„Die Zukunft denkt man am besten gemeinsam“, ist die Überzeugung von Sönke Jacobs, Geschäftsführer des Zukunftsforums Öffentliche Sicherheit. „So viel Expertise, so viele Ideen hat matchbox findet Stadt sichtbar gemacht, die zusammengebracht werden müssen. Wir vom Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit werden helfen, diesen Spirit in die Politik zu übersetzen.“
Zu den Highlights der Veranstaltung gehörte auch ein Experiment mit einer Drehleiter. Der Fahrzeughersteller Magirus hatte eigens ein Demo-Fahrzeug einer M32L-AT nach Berlin gebracht, um zu zeigen, wie sich bereits eine nur leicht verringerte Aufstellfläche auf die Rettungskapazität auswirkt.
„matchbox findet Stadt verbindet den inhaltlichen Austausch mit einem hohem Unterhaltungswert“ sagt Patricia March, Bereichsleitung Quartiersentwicklung, WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH. „Hier wird Brandschutz neu gedacht. Spannende Ansätze und Ideen! Eines der Highlights war die Fahrt mit der Drehleiter - 32 Meter über dem Boden gepaart mit phantastischer Aussicht!“
Das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fiel nach fünf Stunden matchbox-Erlebnis durchweg positiv aus. In seinem Fazit sagte Karsten Göwecke, Stellvertretender Landesbranddirektor Berlins:
„Die Berliner Feuerwehr befindet sich gerade in einem organisatorischen Wandel. Mit der Umsetzung der Struktur 2020 haben wir einen grundlegenden Entwicklungsprozess begonnen, der uns fit für die kommenden Jahre macht und weit in die Zukunft reicht. Darüber hinaus entwickeln wir schon heute die Strategie 2030. Es gilt dabei, schon jetzt die Zukunft mitzudenken. Ergänzend brauchen wir Veranstaltungen wie matchbox findet Stadt, um mit allen relevanten Stakeholdern in den Dialog zu kommen. Daher freue ich mich schon auf die nächste matchbox.“.
Die nächsten Male matchbox live sind für 2022 geplant: am 15. Juni auf der Messe Berlin sowie als Teil der Messe Interschutz in Hannover vom 20. bis 25. Juni.
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