Die Hochwasserlage hat Deutschlands Süden gerade erst wieder hart getroffen. Die Debatte über künftigen Schutz ist bereits entbrannt: Optimaler Hochwasser- und Katastrophenschutz basiert heutzutage auch auf modernsten technischen Lösungen. Genau an dieser Stelle setzt ZF Rescue Connect an. Als Konnektivitätslösung bietet das System unkompliziert Zugang zu Live-Daten aus dem Einsatzgebiet für alle beteiligten Kräfte an.
Immer häufiger sind wir mit plötzlich auftretenden Naturereignissen konfrontiert, die uns unvorbereitet aus dem Alltag reißen. Oft ist die Vorlaufzeit zwischen Warnung und Ernstfall begrenzt, ebenso wie bisweilen die technischen Mittel.
„Jederzeit kann es sein, dass wir vom Alltag direkt auf Katastrophe umschalten müssen“, sagt Andreas Moser, DivisionsleiterIndustrietechnik bei ZF, „für solche Situationen bieten wir als Technologiekonzern die richtigen Lösungen an.“
Gefahren minimieren, Sicherheit optimieren
Aus diesem Grund hat ZF mit ZF Rescue Connect ein System entwickelt, das ohne Vorlaufzeit sofort zum Einsatz kommen und äußerst flexibel sich den Gegebenheiten anpassen kann. Denn gerade bei plötzlich auftretenden Ereignissen – egal ob Naturkatastrophe oder Unfall – spielt Sicherheit immer eine große Rolle. Viele Einsatzkräfte sind oft zum ersten Mal mit den Gefahren eines solchen Extremereignisses konfrontiert.
„Schnell ist die Gefahr unterschätzt und die eigenen Fähigkeiten überschätzt,“ sagt Alexander Grupp, Projektleiter ZF Rescue Connect.
Deshalb muss die Einsatzleitung optimal vorbereitet sein und die besten technischen Lösungen frühzeitig bereitstellen. Mit einer besseren Übersicht bei Naturkatastrophen wie Flut, Vegetationsbränden oder Erdbeben helfen Echtzeitinformationen, stets über den Standort und Status von Personen und Fahrzeugen informiert zu sein.
Live-Daten als Lebensretter
Wenn Rettungskräfte selbst schnell Hilfe benötigen, sind moderne technische Hilfsmittel von zentraler Bedeutung. Es ist unerlässlich die Position von Helfern exakt zu kennen. Mit dem Echtzeittracking von ZF Rescue Connect sieht man live alle Hilfskräfte im Einsatzgebiet und kann schnell und zielgerichtet einem Kollegen Hilfe zukommen lassen.
Fahrzeuge sofort aus dem Stand einbinden
Im Katastrophenfall packen alle mit an. Einsatzleiter koordinieren plötzlich sehr viele Fahrzeuge von unterschiedlichen Organisationen und aus unterschiedlichen Regionen.
„ZF Rescue Connect bietet die Möglichkeit, alle Arten von Fahrzeugen innerhalb von Sekunden ins System einzubinden,“ erklärt Projektleiter Grupp.
So können zum Beispiel auch kurzerhand zur Hilfe eilende landwirtschaftliche oder kommunale Fahrzeuge integriert werden.
Gesamtlage schnell einschätzen
Ebenso wichtig ist es, die Lage im Blick zu halten. Über die ZF Live Streaming APP gibt es die Möglichkeit, jede Art vonKamera sowie andere Bilddaten sofort im System anzuzeigen. Von mobilen Action-Kameras, über Drohnenbilder, bis hin zu einzelnen privaten Smartphones: Alle können auf dem zentralen Dashboard angezeigt werden.
ZF Rescue Connect: Digital statt analog
Mit ZF Rescue Connect sind erstmals alle am Einsatz beteiligten Ressourcen digital verbunden. Die ZF Software und Hardware Produkte sind speziell für den Einsatz- und Katastrophenfall entwickelt und können von jeder Hilfsorganisation unkompliziert und sofort genutzt werden.
Equipment TAG
Mehr Sicherheit für Einsatzkräfte: Dank GPS-Ortung in Echtzeit
Mit dem wasserdichten ZF Equipment TAG sehen Einsatzleiter die Echtzeitposition ihrer Einsatzkräfte jederzeit live und können im Fall der Fälle jede Person sofort punktgenau orten, um Hilfe zu senden. Das Gerät wird einfach mittels Karabiner befestigt und ist sofort einsatzbereit.
Vehicle TAG
Gemeinsam stark: Alle Fahrzeuge arbeiten zusammen
Egal ob Bagger, Traktor, Kommunal- oder Einsatzfahrzeug, ZF Rescue Connect vernetzt alle Fahrzeuge aus dem Stand. Unabhängig von Typ, Baujahr oder Organisation bietet die Plug&Play-Lösung die richtige Technik für den Katastrophenschutz. Der ZF Vehicle TAG lässt sich innerhalb von Sekunden in jedem Fahrzeug installieren und ermöglicht eine sofortige Echtzeitüberwachung aller einbezogenen Ressourcen im Einsatzgebiet.
Interview mit Alexander Grupp, Leiter ZF Rescue Connect bei der ZF Friedrichshafen AG, erklärt, welche Stärken eine Digitallösung im Katastrophenfall ausspielen kann – für die Einsatzleitung sowie für jeden Helfer.
„Sicherheit als oberstes Ziel: Jeder ist sichtbar“
Welchen Mehrwert bietet ZF Rescue Connect bei Katastrophenlagen?
Alexander Grupp: Vernetzung und Überblick, denn ZF Rescue Connect sendet Live-Positionen von Personen, Ausrüstung und Fahrzeugen. Es ist eine sogenannte Konnektivitätslösung, die vollkommen herstellerunabhängig für alle Hilfsorganisationen eingesetzt werden kann. Das System stellt Entscheidungsträgern alle wichtigen Informationen während einer Schadenslage in Echtzeit zur Verfügung. Das ermöglicht eine datenbasierte Einsatzführung. Zusätzlich Informationen wie detaillierte Beschreibungen aller ins System eingebundenen Personen, Fahrzeuge und Equipments fließen mit Echtzeitdaten zu aktuellem Kraftstofffüllstand oder der noch verfügbaren Wassermenge zusammen.
Haben Sie ein Beispiel? Wie würde das konkret aussehen?
Alexander Grupp: Eine Flutkatastrophe stellt eine große logistische Herausforderung dar. Häufig sind eine große Fläche und dadurch auch viele Personen betroffen, wie beispielsweise das Ahrtal oder das Ostseehochwasser gezeigt haben. Es steht jedoch nur eine begrenzte Anzahl an Ressourcen zur Verfügung – Fahrzeuge, Einsatzkräfte oder Hilfsmittel wie Sandsäcke. Dadurch ist eine optimal koordinierte Einsatzführung notwendig und an dieser Stelle kann ZF Rescue Connect auf vielfältige Weise unterstützen. Ein großer Vorteil des Systems ist, dass die relevanten Daten allen Entscheidungsträgern standortunabhängig zur Verfügung gestellt werden. Alle haben zu jedem Zeitpunkt die aktuellen und gleichen Daten zur Verfügung.
Welche Funktionen können hier zum Einsatz kommen?
Alexander Grupp: Die Live-Lagekarte zeigt die verschiedenen Fahrzeuge und Personen im Einsatz oder in der Anfahrt an – allein das ist schon ein großer Mehrwert. Diese Standortdaten können mit Zeichnungen und Zusatzinformationen ergänzt werden. So können beispielsweise temporäre Barrieren oder Sperrungen, aber auch betroffene Gebiete markiert und eingezeichnet werden. Um die Lage vor Ort zu beurteilen, können Livestreams bereitgestellt werden. Später können alle Daten auch zur Einsatznachbesprechung genutzt werden.
Wie werden Einsatzkräfte konkret vor Ort unterstützt?
Alexander Grupp: Durch den Live-Standort der einzelnen Geräte bietet das System in dynamischen Lagen einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt, da somit Personen oder Fahrzeuge in Gefahrenzonen immer sichtbar sind und identifiziert werden können. Jeder Träger eines sogenannten Crew TAG beispielsweise, kann gesundheitliche oder technische Probleme über einen Panikbutton weiterleiten. Bei Suchaktionen ist es einfacher nachvollziehbar, an welchen Stellen bereits gesucht wurde. Sollte eine Einsatzkraft vermisst sein, ist der Standort oder der letzte übermittelte Standort im System nachvollziehbar.
Crisis Prevention 2/2024
Alexander Grupp
Leiter ZF Rescue Connect
ZF Friedrichhafen AG
Löwentaler Straße 20
88046 Friedrichshafen
E-Mail: alexander.grupp@zf.com
www.zf.com/rescue-connect