Waldbrandgefahr

Für viele Menschen ist der Wald ein Ort der Erholung, den sie immer wieder gerne aufsuchen. Allerdings ist der Wald ein empfindliches Gefüge, welches gestört werden kann, sofern man nicht bestimmte Bedingungen einhält. Daher gibt es klare Regelungen, was in einem Wald erlaubt ist und was nicht. Insbesondere was die Waldbrandgefahr angeht, sollte man die Regelungen ernstnehmen. Andernfalls droht ein Bußgeld oder Schlimmeres.

Seit ein paar Jahren ist die Waldbrandgefahr in den deutschen Wäldern deutlich gestiegen und wer ein wenig genauer hinsieht, erkennt auch recht schnell, warum das so ist. Bäume sterben ab, ganze Flächen sind mit getrocknetem Laub gefüllt und wirken wie Zunder, sobald ein Funke auf sie trifft. Insbesondere bei abgestorbenen Nadelwäldern ist das Risiko sehr hoch. Dieser Ratgeber soll klären, wie man sich richtig verhält und welche Schutzmaßnahmen es gibt.

Wie verhalte ich mich richtig im Wald bei Waldbrandgefahr?

Zunächst ist es sinnvoll zu klären, wann genau überhaupt eine Waldbrandgefahr herrscht und wie diese klassifiziert wird. Um zu bestimmen, wie hoch die Gefahr für einen Waldbrand ist, wird der Waldbrandgefahrenindex zur Rate gezogen. Die wichtigen Werte hierbei sind

  • Windgeschwindigkeit
  • Wetter- und Klimadaten
  • Beschaffenheit des Waldes
  • Niederschlagssumme der letzten 24 Stunden

Mit Hilfe dieser Werte wird ein Wert zwischen 1 und 5 berechnet, der dann die folgende Bedeutung besitzt:

  • 1 - sehr geringe Gefahr
  • 2 - geringe Gefahr
  • 3 - mittlere Gefahr
  • 4 - hohe Gefahr
  • 5 - sehr hohe Gefahr

Mehr dazu gibt es hier: bussgeld-info.de

Diese Klassifizierung wird auch in anderen EU-Ländern verwendet. Lauscht man zum Beispiel den Nachrichten und es wird von einer Gefahrenstufe 4 innerhalb eines spanischen Waldes berichtet, besitzt diese Gefahrenstufe dieselbe Bedeutung wie in jedem deutschen Wald.

Die jeweils ausgerufene Warnstufe betrifft nicht nur die Besucher des Waldes, sondern auch die Menschen, die im Wald arbeiten und dann verschiedene Aufgaben übernehmen müssen, um einen besseren Schutz sicherzustellen. Waldbranddienste statten beispielsweise ihre Wachtürme mit mehr Personal aus und Forstpersonal übernimmt bestimmte Aufgabenbereiche, die sonst nicht bedient werden.

Tipp: Besteht eine entsprechende Warnstufe, sollte jeder außerdem ein gewisses Verhalten an den Tag legen, um die Waldbrandgefahr nicht zu steigern.

Das bedeutet, dass im Wald nicht geraucht werden sollte. Dazu kommt, dass man besser nicht mit einem Fahrzeug in den Wald fährt. Die Entsorgung von Müll ist ohnehin verboten, doch hochreflektierendes Material kann leicht einen Brand verursachen. Mit dazu gehört auch Glas, jegliche Art von Scherben und Schrott.

Das Entzünden eines offenen Feuers ist im Wald grundsätzlich verboten. Somit dürfen Grillabende nur dort durchgeführt werden, wo es ausdrücklich erlaubt ist. Besteht eine höhere Warnstufe, ist auch das untersagt.

Gibt es eigentlich ein Waldverbot bei Waldbrandgefahr?

Ist die Gefahrenstufe besonders hoch, ziehen manche Gemeinden auch ein Waldverbot in Betracht. Infolgedessen ist das Betreten des Waldes zu bestimmten Uhrzeiten generell verboten. Wer hier zuwiderhandelt, wird mit einem Bußgeld bestraft.

Hierzu wird in der Regel ein Waldbetretungsverbot ausgesprochen, sobald die Warnstufe 4 gilt. Der Wald wird somit für die Allgemeinheit gesperrt.

Gesetzlich gesehen gibt es keine genauen Bestimmungen. Da die Waldbrandgefahr binnen der letzten Jahre jedoch rasant angewachsen ist, ist abzusehen, dass derartige Bestimmungen möglicherweise früher oder später fest im Gesetz verankert werden.

Was für Schutzmaßnahmen gibt es?

Um eine gewisse Prävention zu betreiben, werden in verschiedenen Gebieten Deutschlands bereits Maßnahmen ergriffen, um Waldbrände zu vermeiden. Mit dazu gehört:

  • Aufforstung mit anderen Baumarten: Verschiedene Laubbaumarten haben sich zur Prävention von Waldbränden bewährt. Mit dazu gehören zum Beispiel die Roteiche oder Traubeneiche.

Schutzstreifen und Brandriegel bilden: Sie gehören zur klassischen Vorbeugung von Waldbränden. Brandriegel bestehen aus einer etwa 100 bis 300 Meter breiten Fläche, die nur mit brandhemmenden Gewächsen besiedelt ist. Kommt es zu einem Brand, wird mit seiner Hilfe das Feuer auf den Boden umgeleitet und somit das Risiko einer weiteren Ausbreitung verringert. Daneben gibt es Schutzstreifen, die etwa 20 bis 30 Meter breit sind und vollständig von jeglichem Material befreit wurden. Sie befinden sich in der Regel in der Nähe von Straßen oder Bahnlinien.

Wer sollte bei Gefahr informiert werden?

Die meisten Waldbrände werden von Menschen verursacht, ohne dass sie sich darüber bewusst sind. Kommt es dazu, ist es wichtig, die richtigen Stellen zu informieren. Das ist in erster Linie die Feuerwehr. Ihr teilt man die folgenden Informationen mit:

  • Wo genau brennt es (möglichst genaue Ortsangabe)?
  • Was brennt (Boden oder höherer Baumbereich)?
  • Welches Ausmaß hat das Feuer angenommen?
  • Sind Menschen oder Gebäude betroffen?

Sofern man sich mitten im Wald befindet, sind genaue Ortsangaben nur schwer zu treffen. Hierbei helfen jedoch Dinge, die relativ auffällig sind. Gab es zum Beispiel ein Schild in der Nähe? Sind Wanderwegmarkierungen an den Bäumen befestigt oder ist man unterwegs an einem besonders auffälligen Baum vorbeigelaufen?

Man selbst sollte sich möglichst vor dem Feuer, sowie dem Rauch schützen und Ruhe bewahren. Empfehlenswert ist es, bei einem Waldbrand in die entgegengesetzte Richtung zu gehen. Hat man eine Rettungsdecke dabei, wird diese mit der silbernen Seite nach außen umgelegt.


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