Verband der Hersteller von Bevölkerungswarnsystemen VHBW e.V.: Warntag zeigt die Bedeutung der Sirene als unverzichtbares Warnmittel
Positive Entwicklung in der Bevölkerungswarnung, aber noch immer nicht genug Sirenen zu hören
München, im September 2024 – Der Bund zieht ein positives Fazit des letzten Warntags. 95% der Bevölkerung wurden demnach erreicht. Die Sirene war nach Cell-Broadcast das am häufigsten vernommene Warnmittel. Allerdings sind wir von der angestrebten, flächendeckenden Sirenenwarnung noch weit entfernt. Der VHBW appelliert deshalb an die Verantwortlichen in Bund und Ländern, die Rahmenbedingungen durch langfristige Investitionszusagen, abgestimmte Förderprogramme und einfachere Beantragungswege zu verbessern.
Die vom BBK veröffentlichten Ergebnisse der Warntag-Umfrage sind durchaus positiv. 95% der Bevölkerung wurde demnach mit mindestens einem Warnmittel erreicht. Das erst im letzten Jahr breit getestete Cell-Broadcast hat es mit 79% Reichweite an die Spitze geschafft. Menschen erhalten hier automatisch eine Nachricht aufs Handy – auch ohne App. Etwas über die Hälfte (56%) hatten eine App installiert und wurden darüber gewarnt. Auch der Ausbau der Sireneninfrastruktur trägt mittlerweile Früchte. Mit 59% erreichte die Sirene den zweiten Platz im Warnmittelmix, noch vor den Apps.
Damit zeigt sich die Bedeutung der Sirene im Warnmittelmix als wichtige Ergänzung zu Cell-Broadcast, Apps und anderen Warnmöglichkeiten.
„Die Sirene ist ein robustes Warnmittel mit Weckfunktion und hoher Wirksamkeit. Durch ihre Unabhängigkeit vom Stromnetz oder der Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen ist sie unverzichtbar für eine zuverlässige Bevölkerungswarnung“, sagt Benno Schrief, Geschäftsführer vom Verband der Hersteller von Bevölkerungswarnsystemen VHBW e.V.
Die modernen elektronischen Sirenen sind modular erweiterbar und erreichen bei Bedarf eine hohe Reichweite. Sie warnen nicht nur per Heulton, sondern können auch für Sprachtexte oder Live-Durchsagen verwendet werden. Darüber hinaus sind sie einfach in eine digitale Warninfrastruktur zu integrieren.
Trotz der positiven Entwicklung in der Sirenenwarnung bleibt allerdings die Tatsache, dass 41% der Menschen NICHT erreicht wurden. Das erklärte Ziel der Bundesregierung ist eine flächendeckende Sirenenwarninfrastruktur, die in das bundesweite modulare Warnsystem MoWaS für eine zentrale Alarmierung eingebunden ist.
„Wenn wir dieses Vorhaben in einem überschaubaren Zeitrahmen erreichen wollen, muss die Politik die richtigen Rahmenbedingungen setzen“, so Benno Schrief
Stand heute ist das Sirenennetz noch lückenhaft. Zudem gibt es noch viele Sirenen, die sich noch nicht digital über die Ferne auslösen lassen.
Zwar unterstützt der Bund die Länder und Kommunen seit 2021 im Wiederaufbau der Sireneninfrastruktur. Nach Ansicht des Verbands reichen die derzeitigen Anstrengungen allerdings nicht aus.
„Es braucht langfristige Investitionszusagen, sowohl für die Kommunen als auch für uns als Hersteller, sowie realistische Umsetzungsfristen von über zwei Jahren“, erklärt Benno Schrief
Die Hersteller seien durch die gestiegene Nachfrage an der Leistungsgrenze und die für die Förderung geforderten engen Zeitrahmen seien nicht umzusetzen. Wichtig für die Kommunen seien außerdem gemeinsame Zusagen und abgestimmte Förderprogramme von Bund und Ländern sowie eine einfachere Antragstellung.
„Vielen Kommunen fehlt die Planungssicherheit und sie schrecken vor dem Antragsverfahren zurück“, weiß der Geschäftsführer des erst jüngst gegründeten Verbands.
Ziel und Aufgabe des Verbands der Hersteller von Bevölkerungswarnsystemen sind die Zusammenarbeit u.a. mit den kommunalen Spitzenverbänden sowie die Mitarbeit in Normierungsgremien.
Verband der Hersteller von Bevölkerungswarnsystemen
Geschäftsführer
Benno Schrief
Leopoldstr. 31
80802 München
TEL: 0171 228 7929
MAIL: benno.schrief@vhbw.org