200. Ausbildungslehrgang für Atemschutzgeräteträger im Kreisverband

Dithmarschen

ots

Dithmarschen (ots) - Zehn neue Atemschutzgeräteträger für die Wehren im Kreis Dithmarschen schlossen im März (2019) den Ausbildungslehrgang erfolgreich ab. 200 Lehrgänge zum Tragen von schwerem Atemschutz wurden bisher durch den Kreisfeuerwehrverband abgehalten. Die beiden Pioniere der Atemschutzausbildung im Kreis Dithmarschen Günter Iversen und Harald Steen wurden zu dem Abschuss
des Jubiläumslehrganges eingeladen und erinnerten sich an die Anfänge vor rund 40 Jahren mit echtem Feuer in selbstgebauten Übungsstrecken.

In Dithmarschen fand der 200. Atemschutzlehrgang statt.
Der 200. Atemschutzlehrgang: Das Bild zeigt die Teilnehmer mit den Ausbildern sowie Günter Iversen und Harald Stehen (sitzend von links)
Quelle: ots / Kreisfeuerwehrverband Dithmarschen

Die beiden Feuerwehrmitglieder Günter Iversen und Harald Steen erinnern sich noch gerne an die Anfangszeiten der Atemschutzausbildung im Kreis Dithmarschen zurück. Als die beiden Vollblutfeuerwehrmänner mit ihrer Tätigkeit als Ausbilder für das Tragen von Atemschutz im Jahr 1978 anfingen, sah die Ausbildung noch ganz anders aus als heute, erinnert sich Harald Stehen: "Wir haben die Ausbildung auf dem Gelände der Raffinerie Texaco (heute Raffinerie Heide) durchgeführt. Die Belastungsübung wurde in dem damaligen Kraftwerk abgehalten. Die Lehrgangsteilnehmer mussten mit den Atemschutzgeräten in dem 70°C heißen Kraftwerk über den Kessel klettern und über das Werksgelände joggen. In einem Bunker haben wir eine Übungsstrecke mit Hindernissen aufgebaut und Stroh entzündet um Feuer, Rauch und Hitze zu erzeugen. Dabei war ein Seil mit einer Glocke im Notfall die einzige Verbindung der Lehrgangsteilnehmer nach draußen." 

Die Zahlen der Lehrgangsteilnehmer war allerdings gering, weiß Günter Iversen zu berichten: "Atemschutzgeräte waren bei den Feuerwehren noch nicht weit verbreitet. Über diese damals wegweisende Technik verfügten nur die größeren Feuerwehren im Kreis, wie die Wehren aus Heide, Brunsbüttel, Meldorf und Hemmingstedt." Heute ist an eine derartige Ausbildung im Umgang mit Atemschutzgeräten nicht mehr zu denken. 

Benjamin Rohde, Fachwart des Kreisfeuerwehrverbandes für Atemschutz und sein 12 köpfiges Team von Ausbildern, arbeiten heute mit moderner Technik. Die jährlichen Belastungsübungen und die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger finden in der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Kreisverbandes in St. Michaelisdonn statt. Hier stehen Laufbänder, Endlosleitern und Fahrradergometer für die Belastungsübungen unter schwerem Atemschutz bereit. 

Dabei wird heute nach jeder Übung der Puls der Geräteträger überwacht. Auch ein Arzt ist bei den Übungen anwesend. "Die körperliche Verfassung der Teilnehmer wird genau überwacht, um sicherzustellen, dass die Geräteträger der Belastung gewachsen sind.", berichtet Benjamin Rohde.

"Die Atemschutzgeräteträger bewegen sich im Einsatz in einer lebensunfreundlichen Umgebung an ihrer Belastungsgrenze. Ein Eingreifen von Feuerwehrkameraden von außerhalb ist da nicht möglich!"

Auch die Übungsstrecke entspricht heutiger Technik. Brennendes Stroh findet man hier zum Glück nicht mehr. Der Rauch wird in der aus einem Gitterkäfig mit mehreren Ebenen und Hindernissen bestehenden Übungsstrecke durch Disconebel erzeugt und die Hitze mittels elektrischer Heizstrahler. 

Mit einer Wärmebildkamera werden die Geräteträger in der Strecke ständig überwacht, um bei einem Problem eingreifen zu können. Der Kreisfeuerwehrverband bietet mittlerweile fünf Lehrgänge im Jahr an. Um sich für den Ausbildungslehrgang zum Atemschutzgeräteträger anzumelden, muss zunächst eine ärztliche Tauglichkeitsuntersuchung absolviert werden. Die sogenannte G26-3 Untersuchung war übrigens schon zu Beginn der Lehrgänge 1978 Pflicht.

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