Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) feiert ihr 70-jähriges Bestehen. Sie wurde am 22. Mai 1950 in Stuttgart-Bad Cannstatt gegründet, um den deutschen Brandschutz wissenschaftlich und technisch weiterzuentwickeln. "In den zurückliegenden sieben Jahrzehnten ist es gelungen, ein inzwischen international renommiertes Expertennetzwerk für Schutz, Rettung und Sicherheit zu schaffen", sagt vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner. "Ob im Brandschutz oder bei technischer Hilfeleistung, im Rettungsdienst, Katastrophenschutz oder Umweltschutz – die vfdb bietet umfangreiche fachliche Unterstützung“, so Aschenbrenner weiter. „Anwender wie Feuerwehren und Hilfsorganisationen sind mit wissenschaftlichen Institutionen und Leistungserbringern aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor vereint."
Auf besondere Jubiläumsfeierlichkeiten wird in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie verzichtet. Ursprünglich sollte der Gründungstag während der NTERSCHUTZ im Juni in Hannover gewürdigt werden, die jedoch auf das kommende Jahr verschoben wurde. "Stattdessen werden wir das Ereignis sozusagen digital begehen", kündigt der vfdb-Präsident an. "Wir werden 70 Jahre vfdb auf unserer Internetseite www.vfdb.de Revue passieren lassen. Damit möchten wir zugleich betonen, welchen Wert die digitale Technik heute hat. Denn ohne sie wäre auch unsere Branche nicht zukunftsfähig."
Von 400 im Gründungsjahr 1950 ist die Zahl der vfdb-Mitglieder auf inzwischen mehr als 3.000 gestiegen, sowohl Einzelmitglieder als auch korporative Mitglieder aus Wirtschaft und Gesellschaft. "Dazu gehören unter anderem mehr als 100 Stadtverwaltungen, zudem Ministerien, Forschungsinstitute, Verbände, Vereine sowie die verbundenen nationalen und internationalen Feuerwehrorganisationen", erläutert vfdb-Generalsekretär Dr. Dirk Oberhagemann.
Mit ihren Fachreferaten, Adhoc-Arbeitsgruppen und der Teilnahme an und Organisation von Fachtagungen sowie Fachmessen schafft die vfdb eine breite Dialogplattform und bringt sich mit ihrer Expertise in öffentliche und politische Debatten ein. Einen wesentlichen Teil der Arbeit machen Forschung und Entwicklung aus. Fachinformationen, Positionspapiere, Richtlinien und eine eigene Fachzeitschrift unterstützen die Arbeit der Experten. Zudem wirkt die vfdb an der Normungsarbeit mit.
"So haben wir 2017 nach dem verheerenden Brand im Grenfell Tower in London und einem schweren Busbrand in Bayern unsere Empfehlungen zur Verbesserung der Brandsicherheit von Fassaden und Bussen durch Positionspapiere öffentlich gemacht", sagt die Vizepräsidentin und Vorsitzende des Technisch-wissenschaftlichen vfdb-Beirats, Dr. Anja Hofmann-Böllinghaus.
Die vfdb fördert außerdem innovative Produkte und Verfahren und vergibt ein eigenes Gütesiegel "Safety made in Germany". Die Arbeitsergebnisse der Fachreferate, Vorträge und Aussprachen bei Tagungen und Seminaren werden dokumentiert und stehen der interessierten Öffentlichkeit im In- und Ausland zur Verfügung.
Maßgeblich beteiligt ist die vfdb als ideeller Träger bereits seit 1953 an der Messe INTERSCHUTZ, die sich – seit 40 Jahren federführend von der Deutschen Messe AG, Hannover, organisiert – längst zu einer Weltleitmesse entwickelt hat. Die vfdb ist dabei für die Organisation des ideellen Teils zuständig. Die nächste INTERSCHUTZ wird vom 14. bis 19. Juni 2021 in der niedersächsischen Landeshauptstadt veranstaltet. "Sie wird wieder zu einem riesigen Schaufenster für Innovationen rund um die Gefahrenabwehr", so Aschenbrenner.
Zu den Zukunftsperspektiven der vfdb-Arbeit erklärt der Präsident: "Digitalisierung und Vernetzung heißt die Devise. Wir haben da eine riesen Chance, unsere Prozesse schneller, sicherer und effizienter zu machen, und wir dürfen den Anschluss nicht verlieren. Ein vernetztes Feuerwehr- und Rettungssystem ist heute längst keine Zukunftsmusik mehr. Wir müssen das Thema nur hartnäckig weiter vorantreiben."
Technischer Wandel, klimatische Veränderungen und auch die gesellschaftlichen Entwicklungen bedeuten nach den Worten von Dirk Aschenbrenner ständig neue Herausforderungen und zugleich neue Chancen: "Wenn wir diese Chancen ignorieren, werden unsere Retter immer mehr an ihre Grenzen stoßen. Viele Features sind bereits vorhanden: Tablets und Telemedizin, Drohnen oder VirtualReality – wir müssen sie nur sinnvoll in unsere Systeme integrieren."
Vereinigung zur Förderung des
Deutschen Brandschutzes e.V.
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