„Haben wir schon immer so gemacht“ reicht nicht mehr für den Arbeitsschutz. Eine neue Generation Hautreinigungsmittel verdrängt Seife und andere ungeeignete Produkte.
Schießtraining, Brandeinsätze, Brandursachenermittlung – drei Beispiele, bei denen der Arbeitsschutz derzeit eine Wende erfährt. Nicht sichtbare Kontaminationen und ungeeignete Hautreinigungsmittel wurden zu lange geduldet, weil die langfristigen Folgen in der Statistik untergingen.
Hautkontakt mit Gefahrstoffen lässt sich nicht zu einhundert Prozent ausschließen, deshalb brauchen wir im Arbeitsschutz geeignete Hautreinigungsmittel. So sind beispielsweise die Übergänge der Feuerwehrschutzkleidung die Stellen, an denen nach Brandeinsätzen eine besonders hohe Kontamination der Haut mit krebserregenden Stoffen aus Brandrauch zu finden ist. Doch auch unvorsichtiges Ausziehen von kontaminierter PSA, oder versehentlicher Kontakt mit kontaminierten Oberflächen, kann zu einer Hautkontamination führen. In all diesen Fällen brauchen wir ein Mittel, um den Gefahrstoff effektiv von der Haut zu waschen.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass herkömmliche Hautreinigungsmittel zwei große Mängel aufweisen: erstens können sie bestimmte Kontaminationen gar nicht ausreichend von der Haut entfernen. Zweitens können sie sogar zu einer erhöhten Aufnahme der Gefahrstoffe führen, da sie die Hautbarriere bei der Anwendung beeinträchtigen (sog. ‚Wash-In-Effekt‘).
Krebserregende Stoffe im Brandrauch – alarmierende Ergebnisse bei der Hautreinigung
Schauen wir uns zunächst Feuerwehren und Brandursachenermittler an. Diese Berufsgruppen müssen sich vor krebserregenden und hautresorptiven Stoffen im Brandrauch, den sogenannten PAK schützen. Seife oder Reinigungstücher waren bislang der Standard für die Hautreinigung. Seife ist ein Allerweltsprodukt, im Fall von sogenannten „Dekontaminationstüchern“ wird sogar direkt die Werbeaussage getroffen, sie dienten dazu, „krebserregende Rußpartikel und Brandrückstände von der Haut zu entfernen“.
Das ist rechtlich und moralisch mehr als fragwürdig: denn neueste Studien bestätigen, dass diese Art von Tüchern nicht einmal 25 % dieser Stoffe von der Haut entfernen. Auch Seife ist nicht effektiv. Durch den Wash-In-Effekt können solche ungeeigneten Hautreinigungsmittel sogar zu einer erhöhten Aufnahme dieser Gefahrstoffe führen.
Mit „pak-ex“ haben Wissenschaftler der DermaPurge GmbH, einer Ausgründung des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden, das erste richtige Dekontaminationsmittel für den Feuerwehrdienst entwickelt. Die Formulierung ist optimiert für die schonende, aber effektive Bindung und Entfernung von Ruß und PAK von der Haut – ohne den natürlichen Schutzmechanismus der Haut zu beeinträchtigen. Bei den Inhaltsstoffen wurde komplett auf Seifen und andere Stoffe verzichtet, die als sogenannte „Penetrationsverstärker“ bekannt sind. Diese Stoffe erhöhen die Durchlässigkeit unserer Haut und begünstigen die Aufnahme von Gefahrstoffen. Dies betrifft beispielsweise viele Konservierungsmittel in herkömmlichen Produkten. Auch Reibekörper in Waschpasten beeinträchtigen die Hautbarriere durch mechanische Belastung.
Mit einem kleinen Schritt lässt sich somit viel erreichen im Arbeitsschutz: Seife ist schnell ersetzt durch pak-ex am Hygieneboard des Löschfahrzeugs, in Duschräumen im Gerätehaus oder Trainingszentrum, und am Waschbecken in Atemschutzgerätewerkstätten.
Neuartige Hautreinigungsmittel wie pak-ex revolutionieren den Arbeitsschutz von Feuerwehren, Polizei und vielen anderen Bereichen, die mit Brandrückständen wie z. B. PAK in Kontakt kommen. Der Bedarf am Markt ist groß: innerhalb eines Jahres ist „pak-ex“ bereits bei über 30 Fachhändlern im Feuerwehrbereich erhältlich.
Der ECOMED-Verlag hat ein eigenes Fachblatt zur Hautreinigung für Feuerwehren veröffentlicht, und erste Verbände arbeiten an Leitfäden und Fachempfehlungen zum neuen Stand der Technik. Künftig werden sich also Hautdekontaminationsmittel für Feuerwehren an „pak-ex“ messen lassen müssen – und nicht an Kosmetikmitteln aus dem Drogeriemarkt.
Gesundheitsgefahren durch Schmauchpartikel – DCP Skincare setzt dort an, wo Seifen, Waschpasten & Co. versagen
Während Schmauchspuren in der Forensik als unverzichtbares Mittel zur Tatermittlung gelten, da sie sich besonders lange in der Haut festsetzen, stellen sie beim regelmäßigen Schusswaffengebrauch ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für Berufs-, Hobby- und Sportschützen dar. Die Gefahrstoffe aus Schmauch können nicht nur über die Atemwege, sondern auch über die Haut und Schleimhäute in den Blutkreislauf gelangen. Da herkömmliche Reinigungsmittel nicht den Anspruch an eine Dekontamination erfüllen, sorgt mit DCP Skincare jetzt eine innovative Aktivkohlepaste für Abhilfe.
Beim Abfeuern einer Schusswaffe überträgt das Zünden der Pulverladung der Patrone und der Gasaustritt Kleinstpartikel (den sogenannten Schmauch – im Englischen gun shot residue: GSR) auf die Haut des Schützen. Der Schmauch entsteht durch den Abrieb der Kugel und nicht verbranntes Treibladungspulver und ist derart fein, dass er mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen ist. Die dabei freigesetzten Partikel setzen sich, in Abhängigkeit zur verwendeten Schusswaffe und Munition, aus teils gesundheitsschädlichen Stoffen wie Blei, Kupfer, Zinn, Zink, Antimon, Barium, Strontium oder Quecksilber zusammen.
Allein das Schwermetall Blei kann auf Dauer deutliche Auswirkungen auf das blutbildende System und das Nervensystem haben. Studien der Ludwig-Maximilians-Universität München, durchgeführt im Zeitraum von 2007 bis 2016, zeigen, dass Sportschützen eine oftmals deutlich erhöhte Bleikonzentration im Blut aufweisen.
Bei den Probanden wurden Bleibelastungen von bis zu 555 Mikrogramm festgestellt. Laut WHO gelten Werte über 250 Mikrogramm bereits als bedenklich. Tatsächlich können die Gefahrstoffe nicht nur über beschädigte Haut und offene Wunden in den Blutkreislauf gelangen, sondern auch über die Schleimhäute und die orale Aufnahme. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer sogenannten Kontaminationsverschleppung.
Berücksichtigt man, dass sich der Mensch pro Tag 400- bis 800-mal mit der Hand ins Gesicht fasst, ist es wenig verwunderlich, dass ein Großteil gesundheitsschädlicher Partikel über den Mund aufgenommen wird. Darüber hinaus können durch einfaches Händeschütteln, Anfassen von Türklinken oder Handläufen die gesundheitsschädlichen Partikel unbemerkt in den eigenen Haushalt getragen werden, wo sie ein zusätzliches Risiko für Freunde, Familie und die eigenen Kinder darstellen.
Dadurch, dass die Partikel in derart feiner Form auf der Haut sind, ist eine Reinigung mit herkömmlichen Seifen oder Waschpasten unzureichend. Mit der Aktivkohlekohlepaste von DCP Skincare wurde eine revolutionäre Lösung entwickelt, die zukünftig für neue Sicherheitsstandards auf dem Schießstand und im Einsatz sorgen soll. DCP Skincare wurde von Wissenschaftlern entwickelt und basiert auf speziellen Kosmetikrohstoffen, die eine Reinigungsleistung von mehr als 99 % ermöglichen und Partikel bereits ab 3 nm entfernen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Reinigungspasten und Seifen verzichtet auch DCP Skincare gänzlich auf Tenside und Stoffe, die als sogenannte ‚„Penetrationsverstärker“ (penetration enhancer) bekannt sind.
Gleichzeitig ist die Paste sehr hautverträglich: Sie wurde vom dermatologischen Institut Dermatest mit „sehr gut“ bewertet. DCP Skincare wird bereits erfolgreich in Industrie, Handwerk und Laboren eingesetzt. Durch den steigenden Bedarf rückt die Aktivkohlepaste nun auch zunehmend im Einsatz und an den Schießständen in den Fokus, wo sie zukünftig zum festen Bestandteil eines umfassenden Sicherheitskonzeptes avancieren soll.
Produktvorstellung auf der A+A
Die beiden Produkte werden auf der A+A am Stand der Derma-Purge GmbH in Halle 10 Stand D14 vorstellt und können dort auch getestet werden.
Crisis Prevention 3/2023
Dr. Jonas Schubert
DermaPurge GmbH
c/o Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V.
E-Mail: schubert@dermapurge.com
Christian Schommer
C.P.S.-Pharma GmbH
Rehlinger Straße 20
D-66701 Beckingen
E-Mail: c.schommer@cps-pharma.de
info@dcp-skincare.de