Führungskräftetag der Johanniter NRW in Köln: Wichtige Impulse für eine moderne Führung
Wertvoller Austausch von rund 150 Johanniterinnen und Johannitern zu den Herausforderungen von zukunftsfähiger Führungsarbeit
Beim ersten NRW-Führungskräftetag nach der Pandemie bildeten sich rund 150 Johanniterinnen und Johanniter aus Leitungsfunktionen zu den aktuellen Herausforderungen von Führung fort: Die NRW-Landesvorstände Matthias Cramer und Udo Schröder-Hörster führten die Teilnehmenden im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum ins Programm ein, das von vier Referierenden und den wertvollen Beiträgen der Teilnehmenden gestaltet wurde.
Armin Pullen (Abteilungsleiter Fachdienste und Einrichtungen) und Marco Schauff (Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation) moderierten die Veranstaltung integrierend und unterhaltsam. Armin Pullen sagte eingangs zum Ziel des Tages:
"Wir wollen heute kein lineares Wissen vermitteln, sondern neue Impulse setzen und Sie mit vielen Ideen für Veränderungen in Ihrer Arbeit unterstützen."
Generationenwechsel: Wie Führungskräfte mit der Herausforderung umgehen können
Im Zentrum der Tagung stand der Vortrag von Rüdiger Maas zum Thema Generationenwechsel. Der Generationenforscher schilderte unterhaltsam die Lebenseinstellungen der Generationen in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten bis hin zur durch-digitalisierten "Generation Z" und der neuesten "Generation Alpha". Eltern und Arbeitgeber prägten zwar das analoge Leben der jüngeren Generationen, so Maas, aber das digitale Leben nehme für sie immer mehr Raum ein.
Von der Meinungsbildung über die Jobsuche bis zur Fortbildung seien für Menschen der Jahrgänge nach 2000 alle Lebensbereiche komplett digitalisiert. Getreu dem Megatrend von weniger Verbindlichkeit bei jüngeren Generationen sinke die Verweildauer von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen pro Arbeitgeber perspektivisch auf zwei bis drei Jahre – die eine Arbeitgeberin für das gesamte Berufsleben, wie in älteren Jahrgängen, werde es kaum mehr geben. Diese Effekte greifen laut Maas auch massiv in die Arbeitsweltorganisation ein: von der Schnelligkeit im Bewerbungsverfahren über das Onboarding bis hin zur täglichen Wertschätzung für die geleistete Arbeit. Dabei sei eine gewisse Anspruchshaltung der jüngsten Generationen vollkommen neu für erfahrene Führungskräfte, zum Beispiel in puncto Work-Life-Balance, Teilzeitarbeit, Wunschdienstpläne und Wohlfühlfaktoren. Diese sei nicht zu unterschätzen auch in ihrem Einfluss auf ältere Arbeitnehmerinnen, die nach langen Jahren des Berufslebens eher Entlastungen wie beispielsweise Teilzeitarbeit wünschten, als dies jüngeren von vorneherein zuzugestehen. Maas warb für mehr Verständnis von Jüngeren und Älteren durch Perspektivwechsel, mehr Geduld für Führungskräfte und Mut zu Innovationen.
Austausch und Impulse auch zu kritischen, verbandsübergreifenden Themen
Am Nachmittag beschäftigten sich die Führungskräfte mit aktuellen Herausforderungen und den Vorträgen von Felicitas Bettendorf und Benjamin Wobig sowie Paul Nierste. Felicitas Bettendorf und Benjamin Wobig führten ihren Vortrag im Format eines Podcasts aus, den die Teilnehmenden mit Spannung verfolgten. Die Nachmittagsthemen „Sprechen hilft! Informationsmanagement bei sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz" und „Haltung zeigen im Verbandsalltag“ boten den Teilnehmenden eine spannende Grundlage für einen angeregten Austausch in kleinen Gruppen und den Diskurs im Plenum.
Mit einem kurzen Resümee zu den Impulsen des Tages und einem herzlichen Dank verabschiedete der Landesvorstand die NRW-Führungskräfte und schloss mit den Worten: "Kommen Sie gerne nächstes Jahr wieder!"
Die Johanniter