Warum ist das THW blau?
Ob Gerätekraftwagen, Stromerzeuger oder Einsatzkleidung – das Technische Hilfswerk (THW) ist an der einheitlichen blauen Farbe zu erkennen. Doch warum eigentlich blau und keine andere Farbe?
Einsatzkleidung, Fahrzeuge, Flaggen und auch Dienstanzüge – das THW ist immer erkennbar an dem THW-Blau. Doch warum wurde sich eigentlich für das Ultramarinblau entschieden?
Die kurze Antwort darauf lautet: Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte die „rote Feuerwehr“ für die Brandbekämpfung von der „blauen Feuerwehr“ für Bergungsaufgaben unterschieden werden. Blau hatte außerdem einen hohen Wiedererkennungswert, da es sonst von keiner größeren Organisation oder Behörde verwendet wurde.
Dies ist vermutlich eine Verkürzung der historischen Tatsachen.
Einheitlich blaue Fahrzeuge
Für eine längere Antwort lohnt sich ein Blick in die THW-Historie: Die ersten Fahrzeuge des THW waren bereits in den 50er Jahren blau lackiert, allerdings noch nicht einheitlich. Ab 1960 sorgte eine Steuergesetzgebung für das einheitliche Erscheinungsbild. Laut Paragraph 2, Absatz 1, Ziffer 4 des Kfz-Steuergesetz (Fassung vom 19. Dezember 1960; BGBL I S. 1005) wurden Einsatzfahrzeuge befreit, solange sie ausschließlich im Katastrophenschutz verwendet werden. Voraussetzung war demnach, dass die Fahrzeuge für diesen Zweck bestimmt erkennbar waren. Nach 1968 wurden erstmals Fahrzeuge in der heute noch verwendeten Farbe RAL 5002 angeschafft.Eine Ausnahme stellen die Fahrzeuge in dem Fachzug Führung/Kommunikation dar, die im Einsatzfall als Führungsstelle benutzt werden. So sind die Führungskraftwagen und die Führungs-/Kommunikationskraftwagen mit Führungs- und Lageanhänger weiß lackiert und mit blauer Schrift versehen, damit sie schnell als Führungsstelle zwischen anderen Fahrzeugen erkannt werden können.
Einheitlich blaue Kleidung
Anfang der 1960er Jahre wurden die ersten Arbeitsanzüge und Schiffchen (Mütze), die beide mit dem THW-Abzeichen versehen waren, in blau angeschafft. Seit der Einführung des multifunktionalen Einsatzanzugs – kurz MEA – in den 1990er Jahren, sind bundesweit alle Ehrenamtlichen des THW in THW-Blau gekleidet. Auch die Dienstanzüge des THW sind seit Frühjahr 1974 einheitlich in blau – anders als die Fahrzeuge nicht in RAL 5002 – sondern in Lichtblau. Seit 2011 sind die Dienstanzüge in „Friedrichsblau“, entschieden vom damaligen Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich.
Auch die THW-Jugend ist in blau gekleidet. Nach Gründung der THW-Jugend e.V. in den 1980er Jahren wurden erstmals große Mengen blauer Arbeitsanzüge für die Jugendhelferinnen und Jugendhelfer beschafft. Im Rahmen des Bundesjugendlagers 2002 im Saarland wurden dann die bis heute verwendeten Jugendanzüge im Design des MEA vorgestellt.
Erstmals blau
Bei der THW-Historischen Sammlung ist zum THW-Blau zu finden, dass die blaue Farbe keine Erfindung der Nachkriegsjahre ist, sondern bis in die Zeit der Weimarer Republik zurückverfolgt werden kann. Denn schon die Vorgängerorganisation des Technischen Hilfswerk – die Technische Nothilfe – hatte eigene Dienstanzüge und Arbeitsanzüge in blau. Einen ausführlichen Einblick in die Geschichte des THW-Blau von der Historischen Sammlung gibt es hier.
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