01.02.2024 •

Die Bundesakademie für Bevölkerungs- und Zivilschutz (BABZ)

Ramersbacher Straße 95 in Bad Neuenahr-Ahrweiler: Hier befindet sich die Bundesakademie für Bevölkerungs- und Zivilschutz (BABZ). Die rund 40 Kilometer von Bonn entfernte und mit Blick auf das Ahrtal gelegene Institution blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. In ihren Vorläufern spiegelt sich nicht zuletzt die Entwicklung des Bevölkerungsschutzes in Deutschland seit dem 2. Weltkrieg wider.

Die Bundesakademie für Bevölkerungs- und Zivilschutz (BABZ)
Quelle: Schmitt/ BBK

1953

Die Wurzeln der AKNZ liegen in Marienthal, einem kleinen Ort an der Ahr. Auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters, von dem lediglich das Äbtissinnenhaus erhalten blieb, hatte ein Architekt aus Bonn zu Beginn des 20. Jahrhundert eine Villa errichtet. Das Gebäudeensemble Villa und Äbtissinnenhaus ist ab 1953 Domizil der Bundesschule THW, später wird die Villa zu einem Bürogebäude umgebaut. Darin befindet sich die Verwaltung des „Ausweichsitzes der Verfassungsorgane des Bundes“ – vielen bekannt unter der Bezeichnung „Regierungsbunker".

1960

Die „Zentrale Ausbildungsstätte des Bundes für den Luftschutzhilfsdienst“ (ZAB) in Marienthal an der Ahr wird gegründet. Unter dem Dach der ZAB erfolgt die Ausbildung von Einsatzkräften des Luftschutzhilfsdienstes sowie der Bundesschule THW.

1965

Der gestiegene Aus- und Fortbildungsbedarf der ZAB und der Bundesschule THW erfordert immer größere Räumlichkeiten, weshalb beide Einrichtungen in die Stadt Ahrweiler verlagert werden. An der Ramersbacher Straße, auf dem Gelände einer alten Ziegelei, etablieren sich die Schulen nun in Holzbaracken. Für diese bürgert sich im Kreis der Teilnehmenden schnell der umgangssprachliche Name „Holzhausen" ein. Hier gibt es bereits deutlich mehr Möglichkeiten als in Marienthal, trotzdem stellt diese Lösung lediglich ein Provisorium dar.

1971

Das drei Jahre zuvor verabschiedete Gesetz über die Erweiterung des Katastrophenschutzes (KatSG) war die Grundlage für die Verschmelzung der ZAB mit der THW-Bundesschule in Ahrweiler sowie der Einbeziehung der THW-Schule Moers. Im März 1971 wird dieser Schritt vollzogen und in Bad Neuenahr-Ahrweiler – die beiden Städte waren zwei Jahre zuvor im Zuge der Gebietsreform vereinigt worden – entsteht nun die „Katastrophenschutzschule des Bundes“ (KSB) mit der Außenstelle Hoya. Der Bund genehmigt den Neubau für die KSB. Auf einem 21 Hektar großen Gelände südlich der Stadt sollen ein Lehrsaalgebäude, vier Gästehäuser, ein Verwaltungsgebäude sowie Funktionsbauten errichtet und das Provisorium damit beendet werden.

1974

 Die 1956 in Waldbröl gegründete „Bundesschule des Bundesverbandes für den Selbstschutz“ (BVS-Bundesschule) wird der KSB als „Lehrbereich Selbstschutz“ zugeordnet. Die BVS-Bundesschule ist jedoch hinsichtlich ihres Lehrauftrages bis zur Auflösung des BVS zum 31. Dezember 1996 selbstständig geblieben.

1975

  Der Lehrbetrieb wird nach Fertigstellung der Neubauten auf dem neuen Areal aufgenommen.

1997

Die ehemalige KSB mit der integrierten „Bundesschule des Bundesverbandes für den Selbstschutz“ (BVS) sowie die „Akademie für Zivile Verteidigung“ (AkZV), die im Sommer 1996 von Bonn nach Ahrweiler umgezogen war, werden zur „Akademie für Notfallplanung und Zivilschutz“ (AkNZ) zusammengefasst.

Die Bundesakademie für Bevölkerungs- und Zivilschutz (BABZ)
Quelle: Schmitt/ BBK

2002 

Umbenennung in „Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz“ (AKNZ). Die dem BBK in der Abteilung IV unterstellte Akademie ist die zentrale Ausbildungseinrichtung des Bundes im Bereich des Bevölkerungsschutzes.

2007 

Neue Übungsbefehlsstellen an der AKNZ werden in Betrieb genommen.

2015 

Die AKNZ wird als eine der ersten deutschen Bildungseinrichtungen nach DIN ISO 29990 zertifiziert.

2018  

Das neue Konferenzgebäude wird fertig gestellt. Der mit modernster Medientechnik ausgestattete Konferenzsaal bildet seither das Herzstück des Campus der AKNZ.

2020

Im Zuge der Corona-Krise stellt die AKNZ den Präsensbetrieb (vorübergehend) ein. Auf dem Gelände der AKNZ wird das GMLZ, das „Gemeinsame Lage- und Meldezentrum“ des Bundes und der Länder eingerichtet, das die weltweite Pandemielage für die Bundesregierung überwacht. Die Anforderungen eines rein virtuellen Betriebes beschleunigen die Digitalisierung des Angebotes der AKNZ.

2021

Im Zuge der Neuausrichtung des BBK wird die AKNZ zu einer „Bundesakademie für Bevölkerungs- und Zivilschutz“ (BABZ) aufgebaut.

2023

Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) kooperiert mit der FOM Hochschule


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