25.05.2022 •

Risikoanalysen Bund und Länder

BBK

Zentraler Bestandteil und unverzichtbares Instrument des Risikomanagements im Bevölkerungsschutz: die Risikoanalyse. Denn nur auf Grundlage belastbarer Informationen zu Gefahren, Risiken und vorhandenen Fähigkeiten kann über den Umgang mit Risiken angemessen entschieden werden.

Aus diesem Grund hat die Bundesregierung im Jahr 2009 die Risikoanalyse im Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz (ZSKG) gesetzlich verankert. Demnach führt der Bund im Zusammenwirken mit den Ländern eine bundesweite, ressortübergreifende Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz durch.

Aktuelle Entwicklungen

Die vom BBK neu erarbeiteten Steckbriefe zu den Risikoanalysen im Bevölkerungsschutz Bund ermöglichen nun auf zwei Seiten einen schnellen Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen der Risikoanalysen „Erdbeben“, „Dürre“, „Sturmflut“ sowie „Freisetzung chemischer Stoffe“. Ziel der Steckbriefe ist es, durch eine verständliche und graphisch ansprechende Aufbereitung der Inhalte eine bessere Kommunikation der umfangreichen Analyseergebnisse an die Öffentlichkeit zu fördern und so für die analysierten Gefahren zu sensibilisieren.

10 Jahre Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz Bund

Die Bewältigung der Corona-Pandemie und der Hochwasserereignisse im Juli 2021 in West-, Süd- und Ostdeutschland haben den Bevölkerungsschutz in Deutschland an die Belastungsgrenze und darüber hinaus geführt. Um in Zukunft besser auf solche Extremereignisse vorbereitet zu sein lohnt sich Blick auf die Ergebnisse bereits bestehender Risikoanalysen im Bevölkerungsschutz. Die Publikation „10 Jahre Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz Bund“ fasst die bisher auf Bundesebene durchgeführten acht Risikoanalysen zusammen. Gleichzeitig zeigt sie aktuelle Entwicklungen auf Landes- und internationaler Ebene im Bereich „Risikoanalyse“ auf und richtet abschließend den Blick in die Zukunft.

Methodischer Ansatz ab 2010

Auf Wunsch der Länder entwickelte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eine Methode für die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz. Der methodische Ansatz sowie administrative Prozesse der Risikoanalyse wurden in den Bundestagsberichten 2010 (PDF, 4MB, Datei ist nicht barrierefrei) und 2011 (PDF, 468KB, Datei ist nicht barrierefrei) publiziert.

Die Methode wurde auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt und ist am internationalen Standard des Risikomanagements der ISO-Normen 31000 und 31010 orientiert. Ergebnisse des fachlichen Austausches mit den Ländern, zahlreichen Bundesbehörden sowie Wissenschaftseinrichtungen sind ebenfalls in die Entwicklung der Methode eingeflossen. Die Vorgehensweise wird im Arbeitsprozess kontinuierlich überprüft und in Pilotprojekten zwecks Anwendung auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte weiterentwickelt.

Mit dieser grundlegenden Methodik können auf allen administrativen Ebenen Risikoanalysen im jeweiligen Zuständigkeitsbereich durchgeführt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse können den Verantwortlichen als Entscheidungsgrundlage im Risiko- und Krisenmanagement dienen. Ein kontinuierlicher Austausch zwischen Bund und Ländern über die Netzwerke des BBK unterstützt das Zusammenwirken und das gemeinsame Nutzen von Erkenntnissen.


Mehr zu den Themen:

Verwandte Artikel

Neuer Fotowettbewerb zeigt Bedeutung des Ehrenamts

Neuer Fotowettbewerb zeigt Bedeutung des Ehrenamts

Um die Arbeit der vielen Menschen in Deutschland zu würdigen und neue Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen, startet das BBK einen Fotowettbewerb. Die besten Einreichungen werden deutschlandweit ausgestellt.

Veranstaltung: Forum Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Gesundheitlichen Bevölkerungsschutz

Veranstaltung: Forum Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Gesundheitlichen Bevölkerungsschutz

9. bis 11. Mai 2023 - Berlin, Charité: Wir laden Sie herzlich zum diesjährigen Forum Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Gesundheitlichen Bevölkerungsschutz ein.

Im Dialog zu besserer Vorsorge im Bevölkerungsschutz

Im Dialog zu besserer Vorsorge im Bevölkerungsschutz

Der Bevölkerungsschutz in Deutschland muss gestärkt werden. Zu einem Dialogforum, wie das gelingen kann, hatte das Deutsche Rote Kreuz Mecklenburg-Vorpommern eingeladen.

:

Photo

Guten Morgen Sonnenschein!

Die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 führte im Ahrtal zu einer Katastrophe, die bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland von der Dimension der konzentrierten Zerstörung, dem Grad der individuellen…

Photo

Ahrtalflut und Spontanhelfende

„Es gibt fast nur positive Erfahrungen im Ahrtal und anderenorts mit Spontanhelfenden, der professionelle Katastrophenschutz muss sie endlich als gleichberechtigte Partner ansehen“.