Zentraler Bestandteil und unverzichtbares Instrument des Risikomanagements im Bevölkerungsschutz: die Risikoanalyse. Denn nur auf Grundlage belastbarer Informationen zu Gefahren, Risiken und vorhandenen Fähigkeiten kann über den Umgang mit Risiken angemessen entschieden werden.
Aus diesem Grund hat die Bundesregierung im Jahr 2009 die Risikoanalyse im Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz (ZSKG) gesetzlich verankert. Demnach führt der Bund im Zusammenwirken mit den Ländern eine bundesweite, ressortübergreifende Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz durch.
Aktuelle Entwicklungen
Die vom BBK neu erarbeiteten Steckbriefe zu den Risikoanalysen im Bevölkerungsschutz Bund ermöglichen nun auf zwei Seiten einen schnellen Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen der Risikoanalysen „Erdbeben“, „Dürre“, „Sturmflut“ sowie „Freisetzung chemischer Stoffe“. Ziel der Steckbriefe ist es, durch eine verständliche und graphisch ansprechende Aufbereitung der Inhalte eine bessere Kommunikation der umfangreichen Analyseergebnisse an die Öffentlichkeit zu fördern und so für die analysierten Gefahren zu sensibilisieren.
10 Jahre Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz Bund
Die Bewältigung der Corona-Pandemie und der Hochwasserereignisse im Juli 2021 in West-, Süd- und Ostdeutschland haben den Bevölkerungsschutz in Deutschland an die Belastungsgrenze und darüber hinaus geführt. Um in Zukunft besser auf solche Extremereignisse vorbereitet zu sein lohnt sich Blick auf die Ergebnisse bereits bestehender Risikoanalysen im Bevölkerungsschutz. Die Publikation „10 Jahre Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz Bund“ fasst die bisher auf Bundesebene durchgeführten acht Risikoanalysen zusammen. Gleichzeitig zeigt sie aktuelle Entwicklungen auf Landes- und internationaler Ebene im Bereich „Risikoanalyse“ auf und richtet abschließend den Blick in die Zukunft.
Methodischer Ansatz ab 2010
Auf Wunsch der Länder entwickelte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eine Methode für die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz. Der methodische Ansatz sowie administrative Prozesse der Risikoanalyse wurden in den Bundestagsberichten 2010 (PDF, 4MB, Datei ist nicht barrierefrei) und 2011 (PDF, 468KB, Datei ist nicht barrierefrei) publiziert.
Die Methode wurde auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt und ist am internationalen Standard des Risikomanagements der ISO-Normen 31000 und 31010 orientiert. Ergebnisse des fachlichen Austausches mit den Ländern, zahlreichen Bundesbehörden sowie Wissenschaftseinrichtungen sind ebenfalls in die Entwicklung der Methode eingeflossen. Die Vorgehensweise wird im Arbeitsprozess kontinuierlich überprüft und in Pilotprojekten zwecks Anwendung auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte weiterentwickelt.
Mit dieser grundlegenden Methodik können auf allen administrativen Ebenen Risikoanalysen im jeweiligen Zuständigkeitsbereich durchgeführt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse können den Verantwortlichen als Entscheidungsgrundlage im Risiko- und Krisenmanagement dienen. Ein kontinuierlicher Austausch zwischen Bund und Ländern über die Netzwerke des BBK unterstützt das Zusammenwirken und das gemeinsame Nutzen von Erkenntnissen.
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