Dies- und jenseits der Grenze zur Primäralarmierung
Landkreis Emsland nutzt öffentliche Mobilfunknetze
Frank Bärmann
Die Interimslösung hat sich überdurchschnittlich in der Praxis bewährt und alle Erwartungen hinsichtlich einer sicheren und schnellen Erreichbarkeit erfüllt
Der Landkreis Emsland in Niedersachsen gehört mit seinen 2.882 km² Fläche zu den größten Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland. Es ist für den Landkreis eine besondere Herausforderung, eine flächendeckende und maximal zuverlässige Alarmierung von Rettungskräften zu gewährleisten.
Nachdem die über viele Jahre eingesetzte Alarmtechnik über das analoge Gleichwellennetz des Landkreises „in die Jahre“ gekommen war und es zu Unsicherheiten bei der flächendeckenden Alarmierung von Einsatzkräften gekommen ist, entschieden sich die Verantwortlichen Ende 2013, neue technische Möglichkeiten zur Alarmierung der Feuerwehren und des Rettungsdienstes zu suchen.
Üblicherweise werden analoge Alarmierungssysteme durch digitale, sog. „POCSAG-Alarmierungssysteme“ ersetzt. Für den Landkreis Emsland kam der Umstieg auf diese Technologie aufgrund seiner Größe und Beschaffenheit mit einer mehr als 60 Kilometer langen Grenze zu den Niederlanden nicht in Frage.
Deshalb hat der Landkreis Emsland nach alternativen Lösungen gesucht, die nicht zwingend den Aufbau einer zusätzlichen Infrastruktur neben den vielen anderen Netzstrukturen voraussetzen.
Mobilfunktechnologie als Alternative zu POCSAG
„Als alternative Technologie zum POCSAG-Standard war uns eine GSM-basierte 2-Wege-Technik (GSM-Pager-Technologie) bekannt, die im Emsland bereits im Jahre 2010 erprobt wurde“, berichtet Kreisrat Marc-Andre Burgdorf. „Aufgrund von Alarmierungsproblemen in Teilbereichen des Landkreises im Jahre 2014 hatten wir uns kurzerhand entschlossen, dieses GSM-basierte Pager-System für einige Feuerwehren und im Rettungsdienst im Echtbetrieb als Interimslösung erneut zu testen. Die interimsweise eingesetzte GSM-Pager-Technologie hat sich in der Folgezeit als überdurchschnittlich praxistauglich bewährt und alle Erwartungen hinsichtlich einer sicheren und schnellen Erreichbarkeit erfüllt“, so Burgdorf.
Über drei Jahre verlief der ausgiebige Feldtest mit ausgewählten Testpersonen und mit 170 Pagern, bevor sich der Landkreis Emsland im Herbst 2017 entschied, komplett auf die neue Alarmierungstechnologie zu setzen.
„Für uns war für die Beschaffungsentscheidung essenziell, die Helfer schnell und sicher zu erreichen und zudem eine sofortige Rückmeldung an die alarmierende Leitstelle zu haben, also eine bidirektionale Kommunikation. Insofern wurden in der Nutzung der GSM-Pager-Technologie deutliche Vorteile gegenüber den POCSAG-Technologien gesehen“, fährt der Kreisrat fort.
Mit dieser Entscheidung ist der Landkreis Emsland die erste große Behörde in Deutschland, die sich komplett gegen die digitale Alarmierung mit z. B. POCSAG und für die Nutzung der vorhandenen öffentlichen Mobilfunknetze zur Alarmierung entschieden hat.
Echtbetrieb seit September 2018
Das Alarmierungssystem bestehend aus GroupAlarm® pro von cubos Internet und dem Unitronic M2M-Pager ERIC® ist seit dem 10.09.2018 aktiv. Derzeit sind darin alle Freiwilligen Feuerwehren im Emsland sowie das Einsatzpersonal des Rettungsdienstes auf Basis der Alarm- und Ausrückeordnungen organisiert.
Das neue System aus webbasiertem Alarmserver und Digitalpager auf GSM-Basis garantiert eine durchgängige Verschlüsselung, Redundanzen in der Erreichbarkeit sowie sehr hohe Ausfallsicherheit durch Nutzung sämtlicher verfügbarer Mobilfunknetze im In- und Ausland. Neben der Primäralarmierung mittels digitalem Pager können als Sekundäralarmierung andere Alarmierungskanäle wie SMS oder Telefon genutzt werden.
Fazit
„Unter Abwägung aller zu berücksichtigenden Sicherheitsbelange ist der Landkreis Emsland überzeugt, mit dem Alarmierungssystem GroupAlarm® pro und ERIC® über eine intelligente, zukunftsoffene Technologie zu verfügen, die eine schnelle und sichere Alarmierung der emsländischen Einsatzkräfte gewährleistet, darüber hinaus die Nutzung unterschiedlicher Web-Applikationen ermöglicht“, zieht Kreisrat Marc-Andre Burgdorf sein erstes Fazit.
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