Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) eine Homepage entwickelt, welche das Infektionsgeschehen bis auf die kommunale Ebene aktuell und detailliert darstellt. Die dort bereitgestellte Information zu dem lokalen Reproduktionswert (R-Wert) ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Detektion von lokalen Vorkommen der Mutationen des Corona-Erregers.
Internetseiten mit Informationen über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland gibt es viele. Die Homepage hpcvscorona.dlr.de unterscheidet sich von vergleichbaren Seiten vor allem durch die Informationen zum Reproduktionswert (R-Wert), der nicht nur für das jeweilige Bundesland, sondern auch für die einzelnen Landkreise angegeben wird.
Durch benutzerfreundliche Visualisierungen kann die Entwicklung des Infektionsgeschehens über längere Zeiträume dargestellt werden. Vergangene Entwicklungen können zudem erneut angeschaut werden. Dadurch erhalten die Bevölkerung, aber auch die Entscheidungsträger in der Lokalpolitik, einen transparenten Einblick in die Lageentwicklung vor Ort.
Treten lokal rapide Anstiege des R-Werts auf, kann dies ein Hinweis auf das Auftreten von mutierten Formen des Corona-Erregers sein, da diese ein größeres Ansteckungsrisiko darstellen. So wird beispielsweise für die verstärkt in Großbritannien aufgetretene Variante B.1.1.7 ein deutlich höherer R-Wert angenommen. Sie wäre damit deutlich ansteckender als die bislang vorherrschende Variante. Da in Deutschland die Genomsequenzierung des Virus noch nicht flächendeckend durchgeführt wird, ist der Hinweis auf lokal deutlich ansteigende Reproduktionswerte ein wichtiges Werkzeug zur Eindämmung der Pandemie.
Das DLR-Institut für Softwaretechnologie setzt High Performance Computing (HPC) bereits seit längerem gemeinsam mit dem HZI zur Bekämpfung der Pandemie ein. Bereits im März 2020 begann das Gemeinschaftsprojekt „HPC against Corona“ mit der Datengestützten Prognose des Infektionsgeschehens.
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