10.04.2024 •

Nur jedes achte Unternehmen bietet Fortbildungen zu Künstlicher Intelligenz

Die Weiterbildungstrends deutscher Unternehmen in der TÜV-Weiterbildungsstudie 2024. Die Studie zeigt: Es besteht ein hoher Bedarf an Fortbildungen zu Führungskompetenzen und Soft Skills. Bei der beruflichen Bildung für KMU wünscht sich die Wirtschaft mehr öffentliche Unterstützung.

Nur jedes achte Unternehmen bietet Fortbildungen zu Künstlicher Intelligenz
Quelle: Screenshot, TÜV Weiterbildungsstudie 2024

Wenn in der Wirtschaft gerade etwas Bestand hat, dann ist es die fehlende Beständigkeit. Die Digitalisierung zündet mit der KI-Revolution die nächste Stufe. Die Klimakrise zwingt die Unternehmen mehr denn je zu nachhaltigem Wirtschaften. Der Arbeits- und Fachkräftemangel verschärft sich in vielen Bereichen. Darüber hinaus beeinflussen gesellschaftliche Trends wie Diversität, die Vorstellungen der jungen Generation Z und moderne „New Work“-Konzepte die Arbeitswelt. Berufsbilder verändern sich, neue Kompetenzen sind gefragt. Das alles findet vor dem Hintergrund einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage statt. Der Wettbewerbsdruck ist in vielen Branchen enorm. Die Unternehmen müssen sich anpassen oder völlig neu erfinden, um ihre Stellung halten und ausbauen zu können. 

Der beruflichen Weiterbildung kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Das zeigt die vorliegende „TÜV Weiterbildungsstudie 2024“, für die wir 500 Personalverantwortliche in Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden befragt haben. Das am häufigsten genannte Ziel von Weiterbildung: der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Es folgt die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen, zum Beispiel für betriebliche Beauftragte zu Arbeitssicherheit, Gesundheit oder Datenschutz. Aber auch die Bindung der Mitarbeitenden, mit der Digitalisierung Schritt zu halten und der Kampf gegen den Fachkräftemangel sind für die Unternehmen wichtige Motive für Fortbildungen. Dafür stellen die meisten Unternehmen rund 1.000 Euro und zwischen drei und neun Arbeitstagen pro Mitarbeiter:in zur Verfügung. Der größte Fortbildungsbedarf besteht immer noch für branchen- oder berufsspezifische Kompetenzen – natürlich müssen die Beschäftigten an erster Stelle ihren Job beherrschen. Aber fast ebenso wichtig sind Führungskompetenzen sowie Schulungen zu Soft Skills und persönlicher Entwicklung. Das zeigt, dass in einer digitalisierten, von Automatisierung geprägten 24/7-Arbeitswelt Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikation und Resilienz immer wichtiger werden.

Ein weiteres wichtiges Schulungsfeld sind Digitalkompetenzen, sowohl für Anwender:innen als auch für IT-Expert:innen. Die Digitalisierung führt dazu, dass sich Arbeitsabläufe in den Unternehmen immer wieder verändern. In jedem dritten Unternehmen wandeln sich infolge der Digitalisierung ganze Berufsbilder. Überrascht hat uns die Zurückhaltung beim Megathema Künstliche Intelligenz. Erst in jedem achten Unternehmen haben Mitarbeitende bereits KI-Weiterbildungen besucht, bei weiteren sechs Prozent ist das konkret geplant. Zwar erwarten viele Befragte einen steigenden Weiterbildungsbedarf, aber die Ergebnisse decken sich mit anderen Studien, die eine eher abwartende Haltung beim Einsatz der Technologie aufzeigen. Im Fokus steht die ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Für zwei von drei Unternehmen ist das ein wichtiges Weiterbildungsthema. Schulungen zu Umwelt-, Energie- oder Abfallmanagement sind weit verbreitet. Hier spüren die Unternehmen direkt eine Entlastung bei den Kosten, wenn sie Ressourcen einsparen. Gleichzeitig leisten sie einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Obwohl die Unternehmen ihre eigene Verantwortung sehen, wünschen sie sich mehr Unterstützung von der Politik. Die Bundesregierung hat mit ihrer Weiterbildungsstrategie einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Jetzt kommt es auf eine zügige Umsetzung an. Derzeit nehmen in Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten etwa die Hälfte der Mitarbeitenden an einer Weiterbildung teil. Diese Quote will die Bundesregierung bis 2030 auf 65 Prozent steigern. Dafür brauchen wir ein neues Mindset: Berufliche Weiterbildung muss aktiv gefördert werden. Neben einer breiten finanziellen Förderung vor allem für KMU muss die angekündigte Bildungsteilzeit kommen. Sie würde Arbeitnehmer:innen mehr Zeit und finanzielle Sicherheit für berufliche Fortbildungen geben.

Die TÜV-Akademien bieten ein breites Angebot an Themen und Formaten, um Erwerbstätige fit zu machen für die Arbeitswelt von heute und morgen. Sie tragen ihren Teil dazu bei, dass wir ein „Weiterbildungsland“ werden, in dem berufsbegleitendes Lernen eine Selbstverständlichkeit ist.

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