Sicherheit hat oberste Priorität
Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser und Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul haben am Dienstag in Berlin den Stand der Vorbereitungen von Bund und Ländern auf die Fußball-Europameisterschaft UEFA EURO 2024 in Deutschland vorgestellt. Zehn Tage vor dem Eröffnungsspiel stehen neben der Sicherheit des Turniers auch die Themen Nachhaltigkeit, Mobilität und gesellschaftliches Engagement im Fokus.
Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser: "Wir freuen uns sehr auf die Fußball-Europameisterschaft bei uns im Land. Diese EM ist eine große Chance zusammenzurücken – gerade in diesen Zeiten der Bedrohungen durch die russische Aggression von außen und durch Extremismus von innen. Wir wollen zeigen, dass Sport für Respekt und Zusammenhalt steht. Mehr als 16.000 Freiwillige werden das Bild der EM mitprägen.
Die Sicherheit der Fußball-Europameisterschaft hat höchste Priorität. Wir wappnen uns mit maximalem Einsatz der Sicherheitsbehörden gegenüber allen denkbaren Gefahren. Unser Fokus reicht von der Bedrohung durch islamistischen Terror, über Hooligans und andere Gewalttäter bis hin zu Cyberangriffen und anderen Gefahren. Die Bundespolizei wird während der EM an allen deutschen Grenzen kontrollieren und die Flughäfen und den Bahnverkehr schützen. Wir sind sehr wachsam und gut vorbereitet."
Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen: "Wir alle freuen uns auf die Europameisterschaft. Bald heißt es wieder: anfeuern, mitfiebern und zusammen feiern. Ein sportliches Großereignis dieser Größenordnung ist jedoch nicht nur Fest des Fußballs, sondern auch eine sicherheitspolitische Herausforderung. Die Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes geben alles dafür, damit Fans, Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Einlaufkinder und Journalisten ein friedlich fröhliches Turnier erleben können.
Wir wollen, dass die hunderttausenden Fans aus Deutschland und ganz Europa sicher bei uns sind. Mit dem IPCC in Neuss werden unsere Polizistinnen und Polizisten gemeinsam mit ihren nationalen und internationalen Partnern dafür den entscheidenden Beitrag leisten. Fairplay gilt aber auch neben dem Platz. Lassen Sie uns zusammen dafür sorgen, dass es ein gelungener Fußballsommer wird."
Weitere Informationen zum Thema Sicherheit:
- Es ist Aufgabe der Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes gemeinsam mit der EURO 2024 GmbH als Veranstalterin, den Stadionbetreibern und Ausrichterstädten für einen sicheren und reibungslosen Turnierablauf zu sorgen. Dabei hat die Sicherheit der Fans und Nationalmannschaften, der Menschen in Deutschland und der internationalen Gäste oberste Priorität.
- Die Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes bereiten sich seit Jahren vor, um die Sicherheit beim Turnier zu gewährleisten. Die Sicherheitslage im Kontext der EM wird entsprechend fortlaufend betrachtet und kontinuierlich bewertet.
- Ein internationales Großereignis wie die UEFA EURO 2024 geht mit einer Vielzahl möglicher Bedrohungen einher. Dies betrifft Allgemeinkriminalität wie Taschendiebstähle, aber auch Gewaltdelikte, Cyberangriffe, Desinformation und extremistische und terroristische Bedrohungen. Neben den verschiedenen Erscheinungsformen von Kriminalität ist auch von Bedeutung, welche Technologien dafür eingesetzt werden können (z.B. Drohnen). Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern haben folglich einen breiten Fokus, aktualisieren ihre Gefährdungsbewertungen laufend und handeln entsprechend.
- Neben einem Nationalen Sicherheitskonzept, das die Sicherheitsmaßnahmen auf staatlicher Ebene sowie der Veranstalter im Vorfeld und während des Turniers beschreibt, findet eine intensive Kooperation mit den Sicherheitsbehörden der potenziellen Teilnehmer-, Anrainer- und möglichen Transitstaaten statt. Während des Turniers werden etwa 350 ausländische Polizeikräfte in Deutschland eingesetzt, sowohl im internationalen Polizeikooperationszentrum (siehe unten), als auch bei gemeinsamen Streifen in den Host Cities sowie im Aufgabenbereich der Bundespolizei, insbesondere im Bahnverkehr. Darüber hinaus werden während der Fußball-EM an allen deutschen Binnengrenzen vorübergehende Kontrollen stattfinden, um insbesondere Gewalttäter frühzeitig stoppen zu können.
- Das International Police Cooperation Center (IPCC) in Neuss (Nordrhein-Westfalen) bildet das Herzstück der nationalen und internationalen Zusammenarbeit. Hier gewährleisten Verbindungspersonen von Bund und Ländern sowie internationale Verbindungspersonen den Informationsaustausch, koordinieren den Einsatz der internationalen Polizeikräfte aus ganz Europa und werten sicherheitsrelevante Informationen rund um das Turnier aus.
- Durch die Innenministerkonferenz wurde bereits 2019 eine bundesweite Projektgruppe zur Europameisterschaft Die Leitung wurde durch das Land Nordrhein-Westfalen übernommen. Die Projektgruppe beschäftigt sich mit der Zusammenarbeit mit dem Ausland, dem polizeilichen Informationsaustausch anlässlich des Turniers (Bundesweites Lagebild) und der Kriminalitätsbekämpfung. Zudem organisiert und koordiniert die Projektgruppe den regelmäßigen Austausch der Polizeibehörden an den Spielorten.
- Neben der Polizei werden tausende Rettungs- und sonstige Einsatzkräfte im Einsatz Die Vorbereitungen erstrecken sich auf unterschiedliche Szenarien wie etwa Hitzewellen, Starkregen oder sonstige Wetterereignisse, aber auch das Zusammenspiel bei allen denkbaren Großschadenslagen. Auf Bundesseite sind sowohl das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) als auch die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) ein verlässlicher Partner der polizeilichen und nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr.
Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit, Mobilität und Engagement:
- Mit dem "Gemeinsamen Verständnis einer nachhaltigen UEFA EURO 2024" haben sich Organisator, Ausrichter, Gastgeber und Host Cities erstmalig auf einen gemeinsamen, ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz bei der Vorbereitung und Ausrichtung einer Sportgroßveranstaltung verständigt. Deutlich wird dies in einem von der UEFA erstmals aufgelegten Klimafonds, der eine neuartige Form der Klimaverantwortung darstellt und von dem die Sportinfrastruktur in Deutschland unmittelbar profitieren wird.
- Ein weiterer Baustein ist dabei auch die Bereitstellung eines zuverlässigen und nachhaltigen Mobilitätsangebotes, um eine klimafreundliche Anreise attraktiv zu machen.
- Darüber hinaus hat die Bundesregierung ein Nachhaltigkeitsprogramm mit über 60 ressortübergreifenden ökologischen, sozialen und kulturellen Begleitmaßnahmen aufgesetzt. Ein umfangreiches Kulturprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur um Medien bringt Fans aus Deutschland und Europa auch außerhalb der Stadien zusammen.
- Daneben laufen viele weitere Projekte für Teilhabe und für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dazu gehört beispielweise das gemeinsam mit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt ins Leben gerufene Programm für ein langfristiges Engagement der über 16.000 Volunteers im ehrenamtlichen Bereich. Hinzu kommt ein umfangreiches Fanbetreuungsprogramm mit Unterstützungsangeboten zur Förderung des interkulturellen Verständnisses und zum Abbau von Vorurteilen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Bundesministerium des Innern und für Heimat
Alt-Moabit 140
10557 Berlin
Tel. +49 30 18 681- 22222
presse@bmi.bund.de
www.bmi.bund.de