Der Weltflüchtlingstag bietet eine Gelegenheit, den aktuellen Stand und die Entwicklungen noch einmal genauer zu betrachten.
Seit 2015 werden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Integrationskurse gefördert, die mit mehr als einer Millionen Teilnehmern gut genutzt wurden. Mittlerweile sind die Zahlen der geflüchteten Menschen gesunken, das Angebot wird jedoch weiterhin noch gut angenommen.
Neben den positiven Ergebnissen der Integrationskurse ist auch die Integration in den Arbeitsmarkt erfolgreich. 2018 gingen rund 35 % der seit 2015 zugezogenen Geflüchteten einer Erwerbstätigkeit nach. "Die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt geht gut voran", stellt IAB-Forscher Herbert Brücker fest. "Diese Ergebnisse sollten ein Ansporn sein, Geflüchtete bei der Integration in den Arbeitsmarkt weiter mit gezielten Maßnahmen zu unterstützen, zum Beispiel indem Qualifikationen schneller anerkannt werden", erklärt Brücker. Allerdings sind geflüchtete Frauen deutlich seltener auf dem Arbeitsmarkt aktiv, als die geflüchteten Männer.
Trotz der in der Regel guten physischen Gesundheit der Flüchtlinge, ergab eine repräsentative Befragung erhöhte Risiken von psychischen Erkrankungen bei den Geflüchteten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Hier sind ebenfalls häufiger Frauen und Ältere betroffen. "Das heißt allerdings nicht, dass die große Mehrheit von solchen Erkrankungen betroffen ist", betont DIW-Forscher Hannes Kröger. "Nichtsdestotrotz muss hier gezielt geholfen werden, denn eine psychische Belastung stellt ein gewaltiges Hindernis für die Integration in Deutschland dar."
Neustart im Team
Das Programm „Neustart im Team“ (NesT) ist ein Pilotprogramm, dass die Aufnahme von bis zu 500 besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen innerhalb von Deutschland ermöglichen soll. Dabei werden Staat und Zivilgesellschaft eng zusammenarbeiten und den Flüchtlingen sogenannte Mentorinnen und Mentoren zur Seite stellen, die die Integration in das neue Umfeld erleichtern und begleiten sollen.
Andrea Schumacher, Vizepräsidentin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF): "Das BAMF ist für die operative Durchführung der Resettlementverfahren und damit auch für NesT zuständig. Im NesT-Programm wird das BAMF einen besonderen Fokus auf das Zusammenführen von Flüchtlingen und Mentorengruppe, das sog. "Matching" legen."
Als Informationsquelle und Ansprechpartner für das NesT-Projekt wurde die Zivilgesellschaftliche Kontaktstelle (ZKS) geschaffen. In der Pilotphase besteht diese aus Hilfsorganisationen und Verbänden und Stiftungen. Die Verantwortung für das Projekt bleibt bei dem Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, sowie der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
Das Programm wurde im Frühjahr 2019 gestartet mit dem Gedanken, dass die ersten Einreisen im Sommer 2019 erfolgen werden. Das Forschungszentrum des BAMF wird das Projekt begleiten und evaluieren.
Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie unter:
www.integrationsbeauftragte.de
Zivilgesellschaftliche Kontaktstelle (ZKS)