DRK leistet Hilfe für Vertriebene aus Tigray in Äthiopien und Sudan
Infolge der seit Anfang November andauernden bewaffneten Auseinandersetzungen in der nordäthiopischen Region Tigray sind Zehntausende Menschen auf der Flucht. „Die humanitären Auswirkungen sind sowohl innerhalb Äthiopiens als auch jenseits der Grenze zum Sudan deutlich zu spüren und erschütternd. Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt seine beiden Schwestergesellschaften, das Äthiopische Rote Kreuz und den Sudanesischen Roten Halbmond, die in beiden Ländern dringend benötigte Hilfe für die Betroffenen leisten. In Äthiopien unterstützen wir das Rote Kreuz bei der Ausstattung und Instandhaltung von Ambulanzfahrzeugen, um Menschen, die in den Kampfhandlungen verletzt wurden, zu transportieren und zu versorgen. Im Osten Sudans setzen wir mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes ein Soforthilfe-Projekt in einem Flüchtlingslager und einem Erstaufnahmelager um“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter.
Nach wie vor sei der humanitäre Zugang in die Region Tigray äußerst schwierig, die Telekommunikationswege seien weitgehend abgeschnitten. „Der erste internationale Hilfskonvoi des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und des Äthiopischen Roten Kreuzes, vorrangig beladen mit Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern, hat jedoch glücklicherweise am 12. Dezember die regionale Hauptstadt Mekelle erreicht“, sagt Reuter weiter.
Im Osten Sudans werden Geflüchtete aus Äthiopien vorübergehend in Erstaufnahmelager nahe der Grenzübergänge Al Lukdi (Bundesstaat Gedaref) und Hamdayit (Bundesstaat Kassala) untergebracht. Ein Großteil wird in das Flüchtlingslager in Um Rakuba (Gedaref) verlegt. Die humanitäre Situation in den Lagern ist aktuell sehr prekär, denn trotz erhöhter Aufnahmekapazitäten sind sie durch den großen Zustrom von Menschen stark überfüllt. In Hamdayit und Um Rakuba engagiert sich das DRK in folgenden Bereichen: beim Bau temporärer Gemeinschaftsunterkünfte und Gemeinschaftsküchen; bei der Bereitstellung temporärer Gemeinschaftslatrinen und Badeeinheiten; beim Aufstellen von Abfallbehältern, Wassertanks und Handwaschstationen; bei der Einrichtung und Betreuung von Erste-Hilfe-Stationen durch Freiwillige des Sudanesischen Roten Halbmonds; bei der Verteilung von Hygieneprodukten, insbesondere an Frauen und Mädchen; sowie der Vermittlung von Gesundheits- und Hygienemaßnahmen, auch zur Eindämmung von COVID-19.