Glutnester aufgespürt

Schwelender Dachstuhlbrand hinterließ Glutnester

THW/Michael Frentzel

Gleich drei Mal unterstützten THW-Einsatzkräfte mit ihrer Expertise und schwerem Räumgerät die Löscharbeiten der Feuerwehr in den vergangenen Tagen. THW-Fachberater und weitere Ehrenamtliche ebneten den Feuerwehrkräften den Weg zu den Glutnestern auf einem Gut nahe Eckernförde (Schleswig-Holstein), auf einem Bauernhof bei Münster und in einer Berliner Lagerhalle, damit die Flammen vollständig gelöscht werden konnten. 

Ein schwelender Dachstuhlbrand hinterließ für die Feuerwehr in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Osdorf nur schwer zugängliche Glutnester. Das Reetdach eines Gutshofes geriet am Montagvormittag in Brand. Daraufhin alarmierten die Feuerwehrkräfte den Fachberater des THW-Ortsverbandes Eckernförde. Damit die Feuerwehr die Glutnester unter dem Reetdach besser erreichen konnte, trugen die Helferinnen und Helfer das Schilfdach des Wohnhauses ab. Nach und nach lösten mit dem Greifarm des Ladekrans die Ehrenamtlichen auch weitere Teile der Dachkonstruktion ab und platzierten sie auf dem Vorplatz des Hauses. Dort löschte die Feuerwehr die schwelenden Dachmaterialien vollständig.

Räumung von Trümmerteilen durch das THW
Radlader-Einsatz: Die THW-Kräfte räumten mit ihrem schweren Gerät die Trümmerteile der Lagerhalle zur Seite und der Feuerwehr den Weg zum Brandherd frei.
Quelle: THW/Marcel Unger

Trümmer beiseite, Löscharbeiten voraus

Mehrere Glutnester in einer ausgebrannten Lagerhalle in Berlin-Mitte hielten die Berliner Feuerwehr am Montag auf Trab. Das stark zerstörte eingeschossige Gebäude war im Laufe des Einsatzes komplett eingestürzt. Deshalb konnte es die Feuerwehr nur von außen löschen. Da schwere Trümmerteile den Feuerwehrkräften den Zugang zur Lagerhalle versperrten, forderten sie Unterstützung eines THW-Fachberaters aus dem Ortsverband Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf an. Weitere hinzugezogene Einsatzkräfte aus den Ortsverbänden Berlin-Pankow und Berlin-Reinickendorf kamen mit Räumfahrzeugen, einem LKW mit Ladekran und einem LKW-Kipper zu Hilfe. Mit dem Greifarm des Ladekranes und dem Bagger zogen die THW-Kräfte die schweren Trümmerteile beiseite, sodass die Feuerwehr versteckte und schwer erreichbare Glutnester erreichen und löschen konnte. Insgesamt waren rund 150 Kräfte der Feuerwehr und des THW bis zum Nachmittag im Einsatz.

Versteckte Glut

Schwer zugängliche Brandherde loderten auch in der Nähe von Münster. Im nordrhein-westfälischen Welte stand in der Nacht zu Sonntag ein Wirtschaftsgebäude auf einem Bauernhof in Flammen. Klein gehacktes Holz brannte innerhalb des Gebäudes lichterloh und griff auf die Fassade über. Ein von der Feuerwehr angeforderter THW-Baufachberater des Ortsverbandes Lengerich und ein weiterer Fachberater aus Dülmen überprüften zunächst die Stabilität des ehemaligen Stallgebäudes. Damit die Kräfte von THW und Feuerwehr ihre Einsatzstelle auch sehen konnten, leuchteten Helferinnen und Helfer aus Dülmen und Coesfeld die Einsatzstelle mit Scheinwerfern aus. Währenddessen ebneten weitere THW-Einsatzkräfte der Feuerwehr eine Zufahrt zum Brandherd im Innern des Wirtschaftsgebäudes. Mit ausreichend Licht begannen THW-Kräfte der Fachgruppe Räumen aus Dülmen und Haltern am See anschließend das durch das Feuer schwer beschädigte Wirtschaftsgebäude einzureißen. Unter dem Kleinholz im Gebäude glommen jedoch noch Glutnester. Deshalb räumten die Einsatzkräfte mit ihrem Radlader das noch schwelende Brandgut auf eine Freifläche auf dem Hof. Dort konnten die Feuerwehrkräfte die Glutnester ungehindert löschen und die Feuerwehr brachte den Brand so schneller unter Kontrolle. Als die morgendliche Dämmerung einbrach, bauten die rund 30 THW-Kräfte die Schweinwerfer zurück und beendeten ihren Einsatz.

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