Sichere Feuerwehrschutzbekleidung dank Vibrotaktilem Sehen
Eine Mensch-Maschine-Schnittstelle soll die visuelle Wahrnehmung von Feuerwehrleuten erweitern
Eine Schutzausrüstung, die die Einsätze von Feuerwehrleuten sicherer gestalten soll, entwickeln derzeit Wissenschaftler an der HTW Dresden im Projekt Integrierte Sinneserweiterung in Schutzbekleidung (ISS).
Durch die Schutzkleidung und den Helm ist das Sichtfeld der Einsatzkräfte stark eingeschränkt. Bei Rauchentwicklung nimmt die visuelle Wahrnehmung zusätzlich ab. Unter diesen Bedingungen lassen sich Gefahrensituationen schwer erkennen. Um den Einsatzkräften einen einfacheren Zugriff auf alle wichtigen Informationen zum Einsatz und der Umgebung zu ermöglichen, integrieren die Informatiker zwei Mensch-Maschine-Schnittstellen in das Helmsystem: Ein holographisches Display im Sichtbereich des Trägers und eine vibrotaktile Datenschnittstelle. Die im Helm integrierten Sensoren nehmen äußere Signale, wie z.B. Umgebungstemperatur oder Luftvorrat auf und übertragen diese durch Vibration direkt auf die Haut des Trägers.
Zusätzlich wollen die Projektbeteiligten ein Telemetrie-System entwerfen, das der Einsatzleitung eine genaue und übersichtliche Echtzeit-Einsatzüberwachung und -auswertung ermöglicht.
Die Berufsfeuerwehr Dresden ist Partner des Projektes und unterstützt mit konkreten Anwendungsfällen und Anforderungen. Gemeinsam mit dem Forschungsteam simulieren sie mögliche Einsätze, um zu testen, wie und in welcher Form die Einsatzkräfte über Gefahren in ihrer Umgebung informiert werden können.
Das Projekt, das durch EFRE-Mittel gefördert wird, läuft seit Anfang 2020 am Forschungsinstitut für intelligente technische Systeme (FITS). Die Leitung hat Dr. Georg Freitag, Professor Implementierung von Benutzeroberflächen. Kooperationspartner sind die regionalen Unternehmen Informatics Systemhaus und Vision Optics.
Fakultät Informatik/Mathematik
Forschungsinstitut für intelligente technische Systeme (FITS)
Prof. Dr. Georg Freitag
E-Mail: georg.freitag@htw-dresden.de