Pinneberg (ots) - Aufgrund eines größeren Gefahrguteinsatzes ist die Helgoländer Inselfeuerwehr und die Gefahrguteinheit vom Festland fast einen Tag lang im Einsatz gewesen. Gelber Rauch stieg aus einem Hafenbecken - der Stoff stammt vermutlich von einem Kampfmittel. Verletzt wurde nach aktuellem Kenntnisstand niemand.
Am frühen Samstagnachmittag meldete ein Anrufer der Kooperativen Regionalleitstelle West in Elmshorn aufsteigenden gelblichen Rauch im Helgoländer Südhafen. Die Feuerwehr Helgoland ist daraufhin um 14:23 Uhr alarmiert worden. Unter Atemschutz wurde die Einsatzstelle erkundet: Aus dem Wasser stieg gelblicher Rauch auf.
Der Bereich wurde großräumig abgesperrt, der Kampfmittelräumdienst wurde zur telefonischen Fachberatung kontaktiert. Dieser schilderte, dass man bisher bei Kampfmittelräumungen auf der Hochseeinsel keine ähnlich reagierenden Stoffe gefunden habe und man daher den Stoff nicht ohne Weiteres identifizieren kann.
Daraufhin wurde etwas mehr als eine Stunde nach dem Einsatzbeginn die Gefahrguteinheit des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg, der ABC-Dienst, angefordert. Zunächst haben chemische Fachberater und Einheitsführer des ABC-Dienstes sich ausgetauscht und einige Zeit später dann die Einsatzgruppe Messen ihrer Einheit alarmiert. Diese wurde am Abend durch ein Boot der Wasserschutzpolizei von Büsum nach Helgoland überführt.
An der Einsatzstelle waren zu diesem Zeitpunkt bereits eine Dekontaminationsstrecke aufgebaut worden, Einsatzkräfte unter Chemikalienschutzanzügen im Einsatz und auch die Übernachtungsmöglichkeiten der Einsatzkräfte vom Festland hergestellt worden. Zum späten Abend traf der ABC-Dienst auf der Insel ein und führte Messungen durch, außerdem wurden Proben aus dem Wasser entnommen. Zunächst schlugen die Messungen der Gefahrguteinheit auch an und vermuteten Kampfstoffe. Im Labor auf dem Mehrzweckschiff "Neuwerk" des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes konnten die ebenfalls mit angerückten Chemiker diesen Verdacht jedoch nicht bestätigen.
Man vermutet aber weiter, dass es sich um Kampfmittel handelt, diese aber aufgrund des Wassers im Hafenbecken so stark verdünnt sind, dass diese nicht eindeutig identifiziert werden können. Am Morgen des Folgetages wurde der Einsatz zunächst für die Einheiten der Feuerwehr beendet. Der Bereich blieb abgesperrt, für die Umgebung besteht aktuell keine Gefahr. Bestehende Bauarbeiten im Südhafen wurde gestoppt.
ots
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