23.12.2021 •

Zivilschutz-Hubschrauber seit 50 Jahren im Einsatz

BBK bedankt sich bei seinen Partnern für Zusammenarbeit in der Luft und am Boden

C. Keller

50 Jahre ist es am 22. Dezember auf den Tag genau her, dass ein ganz besonderer BBK-Mitarbeiter seinen Dienst aufgenommen hat: „Christoph 3“ war der erste Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) mit Station in Köln, der im Auftrag der deutschen Luftrettung in den Einsatz startete.

In den Dienst gestellt wurde der erste „Retter in Orange“ von dem damaligen Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher in Leverkusen. Seitdem sind die ZSH ein fester Bestandteil des deutschen Rettungswesens.

Heute starten 18 Zivilschutz-Hubschrauber von zwölf Luftrettungszentren in ganz Deutschland in den Einsatz. Im vergangenen Jahr wurden die ZSH über 14.000 Mal angefordert, am 16. April 2020 flog „Christoph 4“ den insgesamt 800.000. Einsatz der Flotte. Sie soll um zwei weitere Hubschrauber verstärkt werden. Diese sollen als zusätzliche Ersatzmaschinen dienen, wenn ZSH aufgrund von Wartungsarbeiten oder Reparaturen ausfallen.

Die Indienststellung von „Christoph 3“ war der Startschuss für den Ausbau des deutschen Hilfeleistungssystems in der Luft, das sich in den vergangenen 50 Jahren ständig veränderte. Eine Herausforderung war es etwa, die fünf neuen Bundesländer nach dem Fall der Berliner Mauer zu erschließen. So kam es nach der deutschen Wiedervereinigung zu einer zweiten Aufbauphase des Luftrettungssystems.

BBK-Präsident Schuster: 

„ZSH-Teams tragen dazu bei, dass jeden Tag Menschenleben gerettet werden“

Die Zivilschutz-Hubschrauber, die vor 50 Jahren statt dem heutigen Schriftzug „Luftrettung Bundesministerium des Innern“ noch die Aufschrift „Katastrophenschutz“ trugen, werden bis heute vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beschafft und verwaltet.

Präsident Armin Schuster betont anlässlich des Jubiläums:

„Die Luftrettung besitzt einen besonderen Stellenwert im deutschen Hilfeleistungssystem. Die ZSH-Teams tragen dazu bei, dass jeden Tag Menschenleben gerettet werden können. Das heutige Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, allen Partnern und Beteiligten in der Luft und am Boden herzlich zu danken. Sie tragen seit 50 Jahren Tag für Tag dazu bei, dass die Zivilschutz-Hubschrauber ihren lebensrettenden Auftrag erfüllen können.“

Bundespolizei und medizinisches Personal arbeiten Hand in Hand

Das Aufgabengebiet der ZSH teilt sich in zwei Blöcke auf:

Grundsätzlich sind die Zivilschutz-Hubschrauber Teil der Ausstattung, welche das BBK den Ländern für den Zivil- und Katastrophenschutz zur Verfügung stellt. Werden sie in Friedenszeiten dafür nicht benötigt, dürfen die Länder die ZSH in der Luftrettung einsetzen. Die medizinischen Einsätze machen derzeit den Großteil der täglichen Arbeit der Hubschrauber aus. An Bord arbeiten dann unterschiedliche Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammen. Während die Notärztinnen und Notärzte in der Regel von dem jeweiligen Stationskrankenhaus gestellt werden, kommen die Notfallsanitäterinnen und -sanitäter von Hilfsorganisationen oder den Berufsfeuerwehren. Die Pilotinnen und Piloten stellt die Bundespolizei. Diese ist außerdem für die Wartung und Instandhaltung der Hubschrauber verantwortlich.

„Die Kolleginnen und Kollegen sowie die Hubschrauber müssen in jedem Einsatz einwandfrei funktionieren. Diese Teamarbeit in luftiger Höhe funktioniert nur, wenn man perfekt aufeinander eingespielt ist“,

erklärt Torsten Hallmann, Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe.

„Retter in Orange“ sind vielseitig einsetzbar

Im Laufe der Jahre erfuhren die ZSH zahlreiche technische Weiterentwicklungen. Auch die Leistungsanforderungen in der Luftrettung verschärften sich. Deshalb wechselte die Flotte in den Jahren 2007 und 2008 vom Typ BO-105 CBS Super Five zu EC135 T2i.

Abseits der Luftrettung können die Hubschrauber ebenfalls zur Erkundung und Überwachung von Schadenstellen oder zur Beobachtung und Lenkung von Bevölkerungsbewegungen eingesetzt werden. Außerdem ist es möglich, die ZSH so auszustatten, dass sie beispielsweise radioaktive Strahlung aus der Luft messen. Zwei Maschinen, die 2018 und 2019 in den Dienst gestellt wurden, sind zudem mit einer Winde ausgestattet und somit noch besser auf Einsätze in bergigem Gebiet vorbereitet.


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