Rund 300 militärische und zivile Kräfte übten die Zusammenarbeit im Katastrophenfall

Soldatinnen und Soldaten der Sanitätsstaffel 1 wurde morgens alarmiert und kamen aus Köln-Wahn nach Düsseldorf
Bundeswehr/ Sebastian Linke (1 LoKi Linke)

Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und zivilen Hilfskräften, wenn eine Katastrophe eintritt? Um Abläufe, Einsatzfahrzeuge, Gerätschaften und die Menschen in den verschiedenen Unformen kennenzulernen, übten rund 300 Teilnehmende in Düsseldorf den Ernstfall.

LoKi24 (Lokale Katastrophenschutzübung interdisziplinär 2024) heißt die Großübung, die das Kreisverbindungskommando Düsseldorf organsierte. Das fiktive Szenario: In einem militärischen Sicherheitsbereich (Mobilmachungsstützpunkt Düsseldorf) kam es zu einem Brand. Die Flammen greifen um sich, zahlreiche Personen werden verletzt, sind in höchster Gefahr. Die städtische Feuerwehr der Stadt wird alarmiert, eilt zu dem Bundeswehr-Standort und versucht das Feuer unter Kontrolle zu bringen. 

Ein Schwerverletzter muss dringend mit dem bereitstehenden Rettungshubschrauber (Search and Rescue) ausgeflogen werden. 

Feuer im Mobilmachungsstützpunkt Düsseldorf-Hubbelrath! Auch die Feuerwehr...
Feuer im Mobilmachungsstützpunkt Düsseldorf-Hubbelrath! Auch die Feuerwehr nahm an der Übung mit ihren Kräften teil
Quelle: Bundeswehr/ Sebastian Linke (Datei: 2 LoKi Linke)

Rund 300 zivile und militärische Kräfte haben auf dem Düsseldorfer Mobilmachungsstützpunkt an der Übung im Oktober teilgenommen. Darunter waren etwa 100 Soldatinnen und Soldaten vom Landeskommando Nordrhein-Westfalen, dem Heimatschutzregiment 2 in Münster und der Sanitätsstaffel 1 aus Köln-Wahn. Von zivilen Hilfsorganisationen waren die Johanniter/ Malteser, DLRG, das Deutsche Rote Kreuz, ASB, und das Technische Hilfswerk vor Ort.  

Im Mittelpunkt stand die Zusammenarbeit von zivilen und militärischen Kräften, wenn es zur Katastrophe kommt. Denn nur wer im Vorfeld die Technik und die Abläufe der verschiedenen Organisationen kennt, kann sich im Ernstfall gegenseitig unterstützen.

Während der Übung LoKi 24 suchten Feuerwehr und Einsatzkräfte der Rettungshundestaffel etwa die Verletzten in dem Gebäude und auf dem Gelände. Nach einer Erstversorgung durch weitere Hilfsorganisationen sowie Sanitäterinnen und Sanitäter der Bundeswehr folgte die Verlegung in ein provisorisches Krankenhaus, in dem eine klinische Versorgung möglich ist. Eine weitere Herausforderung für die Soldatinnen und Soldaten war die Sicherung des Geländes. Denn in dem fiktiven Szenario konnten weitere Vorfälle nicht ausgeschlossen werden. 

Zu den Einsatzfahrzeugen der Sanitätsstaffel 1 gehören auch ein Duro 3 Yak,...
Zu den Einsatzfahrzeugen der Sanitätsstaffel 1 gehören auch ein Duro 3 Yak, ein hochmobiles gepanzertes Mehrzweck-Radfahrzeug und das ungeschütztes Verwundetentransportfahrzeug (UVT)
Quelle: Bundeswehr/ Sabine Körtgen (Datei: 1 LoKi Körtgen)

Organisiert wurde die Übung vom Kreisverbindungskommando Düsseldorf und somit von Reservistinnen und Reservisten. Eine große Aufgabe, denn Übungen dieser Größenordnung erfordern bereits im Vorfeld viel Koordination und Abstimmungen mit verschiedensten Protagonisten. Die regionale Vernetzung des Kreisverbindungskommandos ist dabei selbstverständlich ein Vorteil.

Dem Landeskommando und seinem Kommandeur, Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, unterstehen die Verbindungskommandos im Bundesland. Diese gibt es in allen fünf Bezirken, 54 Kreisen und kreisfreien Städten. Dazu kommt ein Verbindungskommando im Innenministerium sowie aufgrund der Grenzlagen in den Niederlanden und in Belgien. 

Ein Rettungshubschrauber (Search and Rescue) stand für den Transport von...
Ein Rettungshubschrauber (Search and Rescue) stand für den Transport von Schwerstverletzten bereit. Auch dieses Szenario wurde geübt
Quelle: Bundeswehr/ Sebastian Linke (Datei: 4 LoKi Linke)

Regelmäßig finden Ausbildungen und Übungen der Verbindungskommandos auf eine mögliche Unterstützung bei Großeinsätzen oder Katastrophenlagen statt – wenn auch eher selten mit über 100 Teilnehmenden. 

Verbindungskommandos sind mit Reservedienstleistenden besetzt. Im Krisenfall sind sie die Schnittstelle zwischen den zivilen Behörden und der Bundeswehr. Die Soldatinnen und Soldaten der Verbindungskommandos beraten dann die zivilen Krisenstäbe in Bezug auf mögliche Unterstützungsleistungen durch die Bundeswehr, wie etwa logistische Hilfe oder den Einsatz von Personal und Ausrüstung. Diese Beratung basiert auf umfassendem Wissen über die Region und die Fähigkeiten der Bundeswehr, was eine präzise und zielgerichtete Unterstützung im Katastrophenfall ermöglicht.

Um schnellstmöglich die Verletzten zu finden, unterstützen Kräfte der...
Um schnellstmöglich die Verletzten zu finden, unterstützen Kräfte der Rettungshundestaffel Isar e. V. mit ihren Hunden
Quelle: Bundeswehr/ Richard van Lipzig (Datei: 5 LoKi van Lipzig)

Ganzjährig halten die Angehörigen der Verbindungskommandos den Kontakt zu den Katastrophenschutzbehörden und verfügen so über ein enges Netzwerk. Dadurch sind sie bereits vor einer möglichen Alarmierung mit den Strukturen und Ansprechpartnern vor Ort vertraut. Diese präventive Vernetzung stellt sicher, dass im Ernstfall schnell und effizient reagiert werden kann. 

Sie haben Interesse, in einem Verbindungskommando als Reservedienstleistender zu üben? Dann melden Sie sich im Landeskommando Nordrhein-Westfalen.

Telefon: 02 11 / 9 59 – 34 37

E-Mail: LKdoNWS3AusbPlg@bundeswehr.org 


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