Wie stehen die Menschen in Deutschland zum Thema Ehrenamt? Welche Bedeutung hat Ehrenamt für die Gesellschaft? Im Auftrag der Johanniter im Norden hat Forsa eine repräsentative Umfrage gemacht. Die Ergebnisse sprechen für sich.
Ehrenamt ist der Grundpfeiler der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Die Hilfsorganisation blickt in diesem Jahr auf 70 Jahre ehrenamtliches Engagement im Dienste der Menschen zurück: Am 7. April 1952 wurde sie als Werk des evangelischen Johanniterordens ins Leben gerufen. Mit ihrem Jahresthema 2022 widmen sich die Johanniter im Landesverband Nord deshalb dem ehrenamtlichen Engagement. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Johanniter hat nun ermittelt, ob die Menschen in Deutschland wahrnehmen, was Ehrenamtliche leisten, gerade jetzt in der Pandemiebekämpfung und der Hilfe für Geflüchtete. Über 1.000 Menschen haben daran teilgenommen. Die Ergebnisse sind beeindruckend: 92 % aller Teilnehmenden finden, dass ehrenamtliches Engagement eine große Bedeutung für die Gesellschaft hat. 56 % sagen, dies sei sehr wichtig, 36 % geben an, es sei eher wichtig.
Im Anschluss sollten die Befragten verschiedene Aussagen rund um das Thema „Ehrenamt“ auf einer Skala bewerten und angeben, ob sie diesen voll und ganz, eher, eher nicht oder überhaupt nicht zustimmen. Das Ergebnis: Über alle Aussagen hinweg lässt sich ablesen, dass ehrenamtliches Engagement in der Bevölkerung ein hohes Ansehen genießt. So gaben 96 % der Befragten an, dass sie großen Respekt vor Menschen haben, die sich ehrenamtlich engagieren: 77 % stimmen dem voll und ganz zu, weitere 19 % stimmen eher zu.
Mit 94 % sind ähnlich viele der Meinung, dass gerade in Notlagen und Krisenzeiten, wie z.B. während der Flutkatastrophe im Sommer 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, der Corona-Pandemie oder in der Hilfe für Geflüchtete, ehrenamtliches Engagement besonders wichtig ist (voll und ganz: 72 %, eher: 22 %). Ebenfalls 94 % Zustimmung erreicht die Aussage, dass wichtige Projekte für hilfsbedürftige Menschen ohne ehrenamtliches Engagement nicht stattfinden könnten (voll und ganz: 67 %, eher: 27 %).
Dass ehrenamtliches Engagement zu wenig Anerkennung in der Gesellschaft erfährt, empfinden 88 % der Befragten (voll und ganz: 52 %, eher: 36 %). Besonders Frauen (92 %) und die Unter-30-Jährigen (96 %) teilen diese Auffassung.
„Die vergangenen Jahre waren und sind für die Menschen eine außerordentliche Belastung – das gilt auch für unser Ehrenamt. Die Pandemie, die Flutkatastrophe in NRW und im Ahrtal 2021 und nicht zuletzt die aktuelle Lage in der Ukraine-Hilfe haben deutlich gemacht, wie unverzichtbar ehrenamtliches Engagement für uns alle ist. Ich denke, das haben die Menschen wahrgenommen“, sagt Landesvorstandsmitglied Sandra Zitzer. „Die Umfrageergebnisse zeigen uns, dass das Engagement unserer Ehrenamtlichen und das anderer Hilfsorganisationen in weiten Teilen der Gesellschaft gesehen und anerkannt wird. Gesehen werden heißt Wertschätzung: Das ist ein wichtiges Signal für unsere Helferinnen und Helfer. Schließlich geben sie ihre Zeit und Kraft zum Wohle anderer.“
Von der Politik wünschen sich die Johanniter deutliche Signale zur Unterstützung des Ehrenamtes:
„Wir sehen hier den starken Bedarf, das Ehrenamt weiter zu fördern und attraktiv zu halten, zum Beispiel mit bundesweiten Kampagnen, damit genügend Nachwuchskräfte kommen. Das kann nicht eine Organisation alleine lösen – das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die gesellschaftliche Anerkennung ist jedoch der Schlüssel dazu und ein erster wichtiger Schritt, der uns in unserer Arbeit bestätigt“, so Zitzer.
Kontakt:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Bundesgeschäftsstelle
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