Mit dem Jahresthema „Digitale Kompetenz und Konvergenz – im Zeitalter intelligenter Systeme“ setzt AFCEA Bonn e. V. die Logik seiner Themenschwerpunkte aus den vergangenen Jahren fort. Nach Themenfeldern rund um digitale Souveränität und Sicherheit sind digitale Kompetenz, das Zusammenwirken der Systeme und die Anwendung künstlicher Intelligenz sowie der Umgang mit ihr nun ein folgerichtiger Schritt, der ohne diese Grundlage nicht funktionieren kann.
Digitale Kompetenz erfordert ein grundlegendes Wissen über Chancen und Gefahren der Digitalisierung. AFCEA wird sich diesem Thema 2019 stellen und mit dem Aspekt der Konvergenz das Zusammenwirken Mensch-Maschine beleuchten.
Künstliche Intelligenz (KI) hält in diesem Zusammenhang mehr und mehr Einzug in die Digitalisierung und benötigt zweckmäßige und verlässliche Massendaten als Trainingsmaterial zum Lernen.
AFCEA wird sich mit der Frage beschäftigen, wie man große Mengen unverfälschte und qualitätsgesicherte Daten gewinnt und mit welchen technischen Mitteln der Austausch und das Vertrauen zwischen Dateninhabern und Datennutzern ermöglicht werden kann.
Mit der zunehmenden Verbesserung der Leistungsfähigkeit „intelligenter“ Systemen nehmen der Grad der Automatisierung und damit die Geschwindigkeit bei der Operationsführung zu. Daraus leiten sich auch nicht-technische Überlegungen ab – wo liegen moralische und rechtliche Grenzen im Umgang mit technischen Fähigkeiten, wie sieht der politische Rahmen aus?
Lernende, multimodale Schnittstellen werden die Mensch-Maschine-Interaktion drastisch verändern. Mit welchen Anpassungen – von Technik an den Menschen bzw. des Menschen an Technik – muss sich die Gesellschaft zukünftig auseinandersetzen?
Das Bestreben, die Leistungsfähigkeit von KI-basierten Systemen auf der Skala von der manuellen Steuerung bis zur vollständigen Autonomie immer weiter zu verschieben, erfordert einerseits Klarheit über zu erwartende technische Machbarkeit und andererseits Klarheit über die Verantwortung bei deren Verwendung.
Die 33. AFCEA Fachausstellung mit dem traditionellen Symposium leistet einen wichtigen Beitrag zum Jahresthema. Mit mehr als 150 Ausstellern auf über 2900 qm Ausstellungsfläche ist die Fachausstellung von AFCEA Bonn e. V. der alljährliche Treffpunkt der IT-Community der Bundeswehr sowie der Behörden und Organisationen für Sicherheitsaufgaben (BOS). Dabei finden sich Aussteller vom kleinen Betrieb bis zur Vertretung von Großkonzernen, von der IT-Beratungsfirma bis zum Anbieter von IT-Ausbildung, vom Hardwarelieferanten für die „Kampfzone“ bis zum Lieferanten sehr spezialisierter Softwareanwendungen.
Die AFCEA Fachausstellung bietet also mehr als die Präsentation von Rechnern und Funkgeräten. Neben dem Kernbereich der Informations- und Kommunikationstechnik sind auch Lösungen für spezielle Anwendungsfelder vertreten: u. a. administrative und logistische Lösungen im Umfeld von SASPF, komplexe GIS-Systeme und spezielle Grafikanwendungen, Lösungen für die Auswertung und die Speicherung von Informationen/Big Data – auch in der Cloud, robuste Hardwarelösungen für Rechner und Displays und nicht zuletzt Lösungen für die IT-Sicherheit/Cybersecurity. Die Ausstellerfirmen bieten hier innovative technische Lösungen und Konzepte für den Einsatz in der Bundeswehr und in Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) an.
Mittlerweile beteiligen sich auch internationale Unternehmen an der AFCEA Fachausstellung, 2019 erstmals eine Firma aus Finnland, aber auch aus den USA, Japan und Israel.
AFCEA Bonn e. V. betrachtet Konvergenz als eigene DNA: Der Verein bringt Behörden, öffentliche Verwaltung, Wissenschaft und Industrie zusammen. Bei den aktuellen Entwicklungen ist dies wichtiger als je zuvor, denn digitale Kompetenz wird mit digitaler Konvergenz zum entscheidenden Faktor des Fortschritts und digitaler Souveränität.
Crisis Prevention 1/2019
Armin Fleischmann, Vorsitzender AFCEA Bonn e. V.