Seekarten der Zukunft: BSH setzt gemeinsam mit Ostseeanrainern neue Standards um
Die Schifffahrt steht vor einer Trendwende: Ab 2026 sollen Seekarten nicht nur vollständig digitalisiert, sondern auch dynamisch sein. Im neuen Interreg-Projekt „Baltic Sea e-nav“ entwickelt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zusammen mit 14 Partnern aus 9 Ländern die nächste Generation von elektronischen Seekarten sowie weitere nautische Produkte am Beispiel der Ostsee. So wird die Schifffahrt effizienter, sicherer und nachhaltiger.
Die hydrographischen Dienste standardisieren und harmonisieren die Datenformate und Schnittstellen in der digitalen Schiffsnavigation. Dies ist wichtig, um sie schnellstmöglich in der internationalen Schifffahrt zu etablieren.
„Die Ostsee ist das perfekte Testfeld für neue Anwendungen. Wenn wir es hier schaffen, können wir es überall schaffen“, verkündete der Generalsekretär der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO) Dr. Mathias Jonas.
Neben der elektronischen Seekarte sollen verschiedene Informationen schiffs- und situationsabhängig bereitgestellt werden.
„So können beispielsweise Routen und Beladung in Echtzeit optimiert, Sicherheit für Mensch und Umwelt erhöht und Umweltauswirkungen reduziert werden. Dies ebnet den Weg für eine zunehmend automatisierte und autonome Schifffahrt, die immer mehr an Bedeutung gewinnt“, betont BSH-Präsident Helge Heegewaldt.
Für die Bedürfnisse von Seeleuten entwickelt
Die Grundlage für digitale Produkte und Dienstleistungen bildet ein neues Datenmodell der IHO: das S-100 Universal Hydrographic Data Model. Dies ist notwendig, um elektronische Seekarten herzustellen und entsprechende Datenprodukte zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören beispielsweise Informationen über den Meeresboden, sowie Wasserstände und Strömungsverhältnisse an der Oberfläche.
Im nächsten Schritt sind die internationalen Standards umzusetzen. Hier setzt das neue Projekt an, das im November 2023 begann. Es umfasst die gesamte Prozesskette von der Produktentwicklung bis hin zum Vertrieb der Navigationsdaten an die Endverbraucher. Neben den hydrographischen Diensten wie dem BSH sind daher auch Forschungsinstitute, Hersteller von Navigationssystemen und Lieferanten von Navigationsdaten beteiligt.
Ziel ist es, die nächste Generation von elektronischen Seekarten und weitere nautische Produkte einzuführen. Das Projekt wird mit 4,9 Millionen Euro über das europäische Interreg-Ostseeprogramm finanziert. Bis Herbst 2026 liefert es am Beispiel der Ostsee die grundlegenden Daten für die zukünftigen Navigationssysteme in der Schifffahrt. Denn nur gemeinsam können die Seekarten der Zukunft etabliert werden.
Für Rückfragen:
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