Die Kommunikation zwischen den deutschen Kräften innerhalb und außerhalb des multinationalen Camps Erbil wird über das zellulare Funksystem TetrapolBw gewährleistet. Die Funkgeräte sind immer in greifbarer Nähe, eine unkomplizierte Kommunikation ist somit jederzeit abgedeckt. Ohne die Arbeit von Hauptfeldwebel Thomas E. wäre all das nicht möglich: Er kommt aus dem Informationstechnikbataillon 282 in Rheinland-Pfalz und ist dort für den reibungslosen Betrieb des Systems zuständig, das mehr zu bieten hat als ein einfaches Walkie-Talkie.
Die Funkgeräte gibt es in verschiedenen Ausführungen. Abhängig von der Möglichkeit, mehrere Sprachkanäle gleichzeitig aufzubauen, spricht man von einem kleinen, mittleren oder großen TetrapolBw-Trupp. Kleine Trupps besitzen vier und große 16 Sprechkanäle. In Deutschland gibt es circa 30 dieser TetrapolBw-Trupps. In Erbil kommt ein Trupp mittlerer Größe mit acht Kanälen zum Einsatz. „Das bedeutet, dass acht Leute gleichzeitig miteinander sprechen können“, erklärt Thomas E. die Funktionsweise. Die Soldatinnen und Soldaten können Gruppenkanäle beziehungsweise Direktkanäle für die Kommunikation nutzen oder einzelne Funkgeräte direkt anfunken. Letzteres sei wie in der Heimat, erklärt Thomas E.: „Der Selektivruf ist wie ein Anruf mit dem Walkie-Talkie, nur besser verschlüsselt und mit größerer Reichweite.“ Wer geschickte Finger hat, kann mit dem Gerät auch Kurznachrichten verschicken.
Tetrapol im Einsatz: Unkompliziert und abhörsicher
Im Einsatz haben sich die Tetrapol-Geräte nicht nur wegen ihrer einfachen Handhabung bewährt, auch der Sicherheitsaspekt spielt eine große Rolle. Hauptfeldwebel Thomas E. betont: „Unsere Verbindung ist mehrfach verschlüsselt und damit abhörsicher.“ Damit alles funktioniert, muss er die Geräte regelmäßig warten. Zu diesem Service gehört auch das Einrichten von einzelnen Nutzergruppen sowie das Programmieren der Funkkanäle und einzelner Tasten.
Mit der knapp 30 Meter hohen Antenne der Fernmeldezentrale entsteht eine Art „Glocke“ über dem Camp, die es ermöglicht, über einen 25-Kilometer-Radius hinweg zu funken. Einzelne Antennen außerhalb des Camps erhöhen die Reichweite zusätzlich. Verlässt man diese Abdeckung, kann von Gerät zu Gerät noch über eine Distanz von bis zu zweieinhalb Kilometern gefunkt werden. Die verbauten Geräte in den gepanzerten Fahrzeugen haben sogar eine Reichweite von bis zu fünf Kilometern.
Aber nicht nur die Technik muss funktionieren, die Soldatinnen und Soldaten müssen die Geräte auch bedienen können. Thomas E. berichtet: „Da die Tetrapol-Geräte abseits von Übungen und Einsätzen im normalen Dienstalltag kaum benutzt werden, erkläre ich ihre Handhabung regelmäßig allen Soldatinnen und Soldaten und weise sie in die Geräte ein.“
Für den Ernstfall bereit: der Notfallknopf
Ein Beispiel für die Programmierung der Kanäle ist der rote Notfallknopf. Gerät eine Kameradin oder ein Kamerad in Schwierigkeiten, erreicht er mit dieser Taste sofort die Operationszentrale oder Hauptfeldwebel Thomas E. „Ob ein Unfall auf der Base oder eine Sportverletzung im Kraftraum – die Person spart sich das nummerische Einwählen und ihr kann sofort geholfen werden. Vielleicht ist sie auch nicht mehr in der Lage, die Tasten zu bedienen, und es reicht nur noch für den Notfallknopf“, macht Hauptfeldwebel Thomas E. die Wichtigkeit der Funktion deutlich. Auch wenn alle Kanäle in Benutzung sein sollten – der Notruf kommt trotzdem durch.
Wie ein Walkie-Talkie, nur besser
Im Informationstechnikbataillon 282 in Rheinland-Pfalz ist Hauptfeldwebel Thomas E. in der 5. Kompanie Tetrapol-Truppführer: „Wir unterstützen die Truppe während Übungen und Einsätzen wie hier im Irak.“ Er betont, dass der wiederholte Umgang mit den Geräten bei Übungen wichtig sei, weil diese im Regeldienst nicht so häufig zum Einsatz kommen.
Egal ob bei einer Gefechtsübung in der Heimat oder im Betrieb während eines Einsatzes, die Tetrapol-Geräte bieten den Soldatinnen und Soldaten viele Möglichkeiten zur Kommunikation – und sind aus dem Repertoire der Truppe nicht mehr wegzudenken.
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