03.07.2023 •

Erdbeben in der Türkei und Syrien: THW seit vier Monaten im Einsatz

Bonn. Mit Hilfsgütern in einem Gesamtwert von rund 7,5 Millionen Euro unterstützte das Technische Hilfswerk (THW) die von Erdbeben betroffene Region in der Türkei und Syrien. Davon trafen in den vergangenen Tagen Hilfsgüter für mehr als 970.000 Euro an der syrischen Grenze ein. „Bis Mitte Mai waren Einsatzkräfte des THW vor Ort, um zu helfen. Dabei befreiten Kräfte der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland zusammen mit weiteren Rettungskräften im Februar erfolgreich zwei verschüttete Menschen“, erklärt THW-Präsident Gerd Friedsam. Ab März leisteten Expertinnen und Experten des THW für verschiedene Aufgaben im vom Erdbeben verwüstetem Gebiet Unterstützung, wie zum Beispiel beim Betrieb der Camps für internationale Einsatzkräfte.

Erdbeben in der Türkei und Syrien: THW seit vier Monaten im Einsatz
Quelle: THW

Unter den zuletzt vom THW beschafften Hilfsgütern für die syrische Bevölkerung befinden sich unter anderem 191 Zelte, 7.000 Decken sowie von der Stiftung THW und THW-Bundesvereinigung e.V. finanzierte 59 Werkzeugkisten. Die Transporte starteten von einem THW-Logistikzentrum in Bayern und trafen vergangene Woche am türkischen Zielort Cilvegözü ein. Für den Weg in das betroffene syrische Gebiet unterstützt ein Team der Malteser International, die vor Ort eng mit dem Türkischen Roten Halbmond zusammenarbeiten, den Weitertransport der Hilfsgüter.

Seit den Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar ist das THW im Einsatz. Dabei stellte das THW mehr als 650 Tonnen Material über seine Logistikzentren für die Menschen in der Türkei und Syrien zur Verfügung, Dies geschah auch in Kooperation mit dem irakischen Projektpartner „Joint Crisis Coordination Centre“ (JCC) des THW. Das JCC organisierte im Auftrag des THW dringend benötige Hilfsgüter und den Transport in die syrische Region Afrin.

Mit Mitteln des Auswärtigen Amtes und in enger Zusammenarbeit mit dem Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern und für Heimat wurden die Hilfsgüter kurzfristig beschafft. Den Transport in das betroffene Gebiet kofinanziert dabei die Europäische Union. Auch in Flugzeugen der Bundeswehr wurden beispielsweise Zelte, Heizlüfter und Decken geliefert.

Nachdem die SEEBA eingetroffen ist, konnten die Helferinnen und Helfer mit der...
Nachdem die SEEBA eingetroffen ist, konnten die Helferinnen und Helfer mit der Arbeit beginnen.
Quelle: THW/Katharina Garrech

THW unterstützte im Einsatzgebiet vielfältig

50 Expertinnen und Experten der Schnell-Einsatz-Einsatz Bergung Ausland (SEEBA) waren während der Rettungsphase Anfang Februar in der Türkei im Einsatz, um Überlebende aus den Trümmern zu retten. Fünf THW-Kräfte der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) waren außerdem vor Ort, um einen lokalen türkischen Wasserversorger zu unterstützen. Zudem engagierte sich das THW als Mitglied der „International Humanitarian Partnership“ (IHP) mit mehreren Einsatzkräften an verschiedenen Standorten in der Türkei beim Betrieb der Camps und der Kommunikationstechnik. Zwischen Mitte März und Mitte Mai waren insgesamt neun Einsatzkräfte vor Ort. Ein THW-Experte hatte dabei das „United Nations Disaster Assessment and Coordination-Team (UNDAC-Team) als Übersetzer unterstützt.

Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier: www.jetzt.thw.de.


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