08.03.2024 •

Frauenpower im Zivil- und Katastrophenschutz

Gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie hat der THW Landesverband Sachsen, Thüringen eine Kampagne ins Leben gerufen. Die THW-Präsidentin, die Ministerin und vier THW-Helferinnen erzählen in Interviews wie wichtig es ist, dass sich Frauen auch im Katastrophenschutz engagieren.

Frauenpower im Zivil- und Katastrophenschutz
Quelle: THW

Das Technische Hilfswerk (THW), gegründet im Jahr 1950, war in den ersten Jahrzehnten eine stark männlich geprägte Einsatzorganisation. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation jedoch geändert und mehr und mehr Frauen sind nicht nur dem THW beigetreten, sondern haben auch Führungspositionen übernommen. Seit dem 1. Juli 2023 steht mit Sabine Lackner nun auch eine Präsidentin an der Spitze des Technischen Hilfswerks. Ihr Ziel: mehr Frauen im Zivil- und Katastrophenschutz. Dieses Ziel kann die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, Heike Werner, nur unterstützen. Ihre Interviews bilden den Auftakt für die Kampagne „Frauenpower im Zivil- und Katastrophenschutz.“

Gemeinsam werden das Thüringer Sozialministerium und der THW-Landesverband Sachsen, Thüringen weitere Frauen in Führungspositionen vorstellen, die sich ehrenamtlich beim THW engagieren. Dazu gehören eine stellvertretende Ortsbeauftragte, eine Gruppenführerin, eine Truppführerin sowie eine Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit. Auch Präsidentin Sabine Lackner und die Thüringer Sozialministerin Heike Werner berichten in Interviews, welchen Stellenwert das Ehrenamt im Allgemeinen, vor allem aber im Katastrophenschutz hat. Beide gehen dabei auf die Rolle von Frauen ein und wie die Zahl derer erhöht werden kann. Die Thüringer Gleichstellungsbeauftragte Gabi Ohler ist ebenfalls an der Organisation der Kampagne beteiligt.

Die Frauen des THW im Einsatz
Die Frauen des THW im Einsatz
Quelle: Michael Matthes/THW

Sabine Lackner hat bereits während ihrer Vizepräsidentschaft das Ziel ausgegeben, dass bis 2030 jede dritte Einsatzkraft im THW eine Frau sein soll.

„In den 22 Jahren, die ich beim THW bin, hat sich der Frauenanteil von fünf auf circa 16 Prozent erhöht. Das ist gut, aber es ist auch noch Luft nach oben. Im Vergleich zu anderen Regionen haben wir im Osten Deutschlands sogar einen recht hohen Frauenanteil bis zu 25 Prozent“, erklärt THW-Präsidentin Sabine Lackner und führt weiter aus: „Von den insgesamt 668 Ortsbeauftragten in Deutschland sind nur 27 Frauen. Das ist in jedem Fall noch ausbaufähig.“

Mehr Frauen, auch in Führungspositionen, ins THW zu holen, ist ein Schwerpunkt der nächsten Jahre. 

„Denn das THW ist ein Abbild der Gesellschaft.“, erklärt Lackner. „Wir haben Leitsätze, die unser Miteinander prägen: keine Diskriminierung, Vielfalt in der Gesellschaft. Nun müssen wir uns anschauen, welche Hindernisse es gibt und diese aktiv beseitigen, um uns gesellschaftlich noch breiter aufzustellen.“

Ministerin Heike Werner unterstützt dieses Ziel und ergänzt:

„Im ehrenamtlichen – wie in allen gesellschaftlichen – Bereichen ist es essentiell, dass das Wissen und die Fähigkeiten, die Lebenserfahrungen und Kreativität sowie die Lösungskompetenzen aller eingebracht werden können. Frauen in Katastrophenschutzorganisationen können den Blick dafür schärfen, wie Frauen von Katastrophen betroffen sind und welche besonderen Anforderungen bei der Hilfe für Frauen entstehen. Gleichzeitig werden Organisationen, die vielfältig aufgestellt sind – also auch ausreichend viele Frauen in ihren Reihen haben – selbst erfolgreicher und widerstandsfähiger bei der Bewältigung ihrer Aufgaben, aber auch möglicher interner Herausforderungen. Ich kann daher die Kampagne des THW nur unterstützen und hoffe, dass sich viele diesem Vorbild anschließen werden.“


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