Johanniter präsentieren KI-basiertes Mixed Reality-Trainingsprojekt auf der Messe Florian

Stressige und komplexe Katastropheneinsätze lassen sich nur sehr aufwendig simulieren. Entsprechend selten werden diese Szenarien geübt. Abhilfe schafft ein virtuelles Tool, das Johanniter International auf der Florian Messe (Messestand Halle 3 Stand A9) vorstellt. Es vereint Augmented Reality mit medizinischer Trainings-Hardware und Künstlicher Intelligenz.

Mit der MED1st MR-Trainingslösung können konkrete Einsätze mit vielen Verletzten trainiert werden, ebenso wie die Triage sowie die Kommunikation und Organisation vor Ort. Neben den Johannitern arbeiten weitere 18 Projektpartner (https://www.med1stmr.eu/consortium/) aus neun Ländern im Auftrag der Europäischen Kommission an der Technologie. Das EU-Forschungs-Projekt läuft drei Jahre. Die Projektpartner aus der EU und der Schweiz werden die Ergebnisse im April 2024 auf einer Konferenz in Belgien vorstellen.

"In einem MED1st Mixed Reality Training kann der Trainer die virtuelle Umgebung, die Art der Verletzungen und Stressfaktoren bestimmen“, sagt berichtet Eva Pelgen, EU Officer von Johanniter International, die auch als Interviewpartnerin vor Ort sein wird.

„Dabei kommen sowohl haptisch erfahrbare Simulationspuppen als auch rein virtuelle Patienten zum Einsatz. Während des Trainings können die Parameter spontan (durch den Trainer) beeinflusst oder durch eine KI-basierte Szenario-Steuerung auf Basis von Biosignalmessungen angepasst werden. Das System erfasst alle Handlungen und das Stresslevel der Trainierenden, was die Evaluierung der Einsatzleistung erleichtert und letztendlich hilft, die Resilienz und Handlungssicherheit zu steigern.“

Weitere Highlights am Johanniter-Stand

Zudem werden die Johanniter ihr Leistungsportfolio vorstellen sowie auf Aus- und Weiterbildungen aufmerksam machen. Die Besucher können am Reanimationsrace teilnehmen. Dabei müssen sie an einer Reanimationspuppe ihre Wiederbelebungsfähigkeiten unter Beweis stellen. Wer mit der richtigen Frequenz und der optimalen Drucktiefe erreicht, bringt als Erster seinen Rettungswagen über die Ziellinie auf einem Bildschirm. Auf dem Messestand Halle 3 Stand A9 steht zudem eine Fotobox bereit, in der sich die Gäste auf einem Motorrad der Johanniter-Staffel oder auf einer BMW der Polizei fotografieren lassen können.

Auch Technikbegeisterte kommen auf ihre Kosten. Im Freigelände werden eine Rettungs-Unimog zum Einsatz im schweren Gelände vorgestellt sowie ein All Terrain Vehicle (ATV). Das Fahrzeug wird ebenfalls in äußerst unwegsamen Gelände, abseits von Straßen und Feldwegen eingesetzt. Zu sehen ist auch ein Ford Ranger mit Hardcase und Schwerlastauszug. Der Geländewagen verfügt über eine Drohne mit Wärmebild- und hochauflösender Kamera für die Personensuche und Lageerkundung an Bord. Die Rettungshundestaffel wird typische Trainings- und Einsatzsituationen auf einem Kletterparcours zeigen.

Darüber hinaus ist der Rettungsdienst-Influencer „Samy Splint“ (Christian Manshen) erneut am Johanniter-Stand. Er und Luis Teichmann haben unter anderem die Podcast-Reihe „Retterview“ entwickelt. Samy Splint (fast 19.000 Follower auf Instagram) alias Christian Manshen ist Notfallsanitäter im Rettungsdienst Rostock und Erste-Hilfe-Ausbilder. Bekannt geworden ist er als Sanitäter mit seinem Video „Willst du einen Einsatz fahren“, das auf die psychische Belastung von Rettungskräften aufmerksam macht und sich über Nacht viral verbreitet hat.

Wer die Arbeit der Johanniter unterstützen möchte, kann den Volksantrag für fünf Tage Bildungszeit unterschreiben. Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Vereinen, Organisationen und Institutionen [https://www.zeit-fuer-sachsen.de] sammelt 40.000 Unterschriften, damit auch in Sachsen ein Anspruch auf fünf Tage Weiterbildung zum Gesetz wird. Sachsen und Bayern sind die einzigen Bundesländer, in denen es einen solchen Anspruch nicht gibt

Johanniter sind Stammgast auf Messe Florian

Seit sieben Jahren sind die Johanniter aktiver Partner der FLORIAN in Dresden, der größten Fachmesse für Feuerwehr, Zivil- und Katastrophenschutz in den neuen Bundesländern. Die Johanniter bringen sich als eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland mit einem vielfältigen Leistungsspektrum ein. Themenfelder wie PSNV-Inhalte (Psychosoziale Notfallversorgung), die Arbeit in der Rettungshundestaffel und die Vorführung von modernster Rettungs-Technik sind nur einige Beispiele. Fokus der letzten Jahre war die Kampage „Gaffen tötet“. Die Johanniter machen mit dem Projekt darauf aufmerksam, wie gefährlich ein vermeintlich harmloses Zusehen oder ein „schnelles Foto“ an Einsatzorten sein können. Wenn Rettungsteams nicht rechtzeitig den Unfallort erreichen oder von ihrer Arbeit abgelenkt werden, bedroht dies das Leben der Menschen, die Hilfe brauchen. Zusätzlich gefährden die fotografierenden oder filmenden Schaulustigen auch ihr eigenes Leben, wenn sie dadurch im Straßenverkehr unaufmerksam werden oder sich für einen „Schnappschuss“ in den Gefahrenbereich bewegen. 


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