Land Hessen plant 1.200 Einsatzkräfte mit neuer Medaille auszuzeichnen

Innenminister Peter Beuth: „Möchten den Fluthelfern in besonderer Form danken“

Wiesbaden. Zur Anerkennung und Würdigung der Verdienste in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen plant die Hessische Landesregierung die rund 1.200 eingesetzten Helferinnen und Helfer des Hessischen Katastrophenschutzes mit einer besonderen Ehrung auszuzeichnen. Da es bisher keine Ehrungsmöglichkeit für Helferinnen und Helfer bei länderübergreifenden Inlandseinsätze gibt, will das Land diese Lücke mit der Stiftung einer „Einsatzmedaille Inland“ schließen. Das notwendige Erlassänderungsverfahren wurde bereits angestoßen und befindet sich derzeit im Anhörungsverfahren, in dem beispielsweise der Landesfeuerwehrverband Hessen, die AG Katastrophenschutz sowie die kommunalen Spitzenverbände zum Vorhaben der Landesregierung Stellung beziehen können.

„Die hessischen Einsatzkräfte haben einen unglaublich wichtigen Beitrag geleistet, um Flutopfer in unseren Nachbarbundesländern zu retten und den betroffenen Menschen bei der Bekämpfung der verheerenden Folgen schnell und zielgerichtet zu helfen. Für diesen engagierten und hochprofessionellen Einsatz möchten wir den Einheiten, aber auch den Familien und Arbeitgebern, die unseren Einsatzkräften den Rücken freigehalten haben, danken. Um den eingesetzten Kräften in den Flutgebieten eine besondere Form der Wertschätzung zuteilwerden zu lassen, plant die Landesregierung alle 1.200 eingesetzten hessischen Flut-Helferinnen und -Helfer des Katastrophenschutzes mit der ‚Einsatzmedaille Inland‘ auszuzeichnen. Diese Medaille soll das selbstlose Engagement und das entschlossene Handeln in dieser Ausnahmesituation dokumentieren und als wertschätzendes Zeichen verstanden werden. Unser Katastrophenschutz hat eindrucksvoll gezeigt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in Hessen und auch in ganz Deutschland auf sie verlassen können, wenn dringende Hilfe vonnöten ist“, so Innenminister Peter Beuth.

Das Hochwasser im Juli überflutete viele Bereiche in RLP und NRW.
Das Hochwasser im Juli überflutete viele Bereiche in RLP und NRW.
Quelle: Pixabay/Hans Braxmeier

Einheiten aus ganz Hessen hatten Mitte Juli 2021 im Rahmen einer länderübergreifenden Hilfe in den Kommunen Stolberg, Erftstadt und Euskirchen in Nordrhein-Westfalen sowie im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler unter widrigsten, kräftezehrenden Bedingungen umfassende Erkundungsmaßnahmen durchgeführt, sich an der Vermisstensuche beteiligt und technische Hilfe, überwiegend bei der Wasserförderung, geleistet. Zudem haben hessische Einheiten bei der Patientenverlegung aufgrund von Evakuierungsmaßnahmen unterstützt und die Trinkwassernotversorgung sichergestellt.
Im Bereich staatlicher Ehrungen im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes können Rettungskräfte seit 2014 mit der „Einsatzmedaille Ausland“ geehrt werden. Die Stiftung der „Einsatzmedaille Inland“ soll das Ehrungsportfolio des Landes erweitern.

Hintergrund:
Das Verfahren der länderübergreifenden Hilfe basiert auf einer gemeinsamen Übereinkunft der obersten Katastrophenschutzbehörden der Länder. Für die landesweite Hilfe innerhalb Hessens ist der Einsatz von Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes praktizierte Solidarität mit den Betroffenen. Die Hilfeleistung erfolgt durch ein nach den Vorgaben des Innenministeriums zusammengesetztes, alarmiertes und einheitlich geführtes Hilfeleistungskontingent. Der Minister des Innern und für Sport entscheidet über Umfang und Dauer der Hilfeleistung und ordnet den Einsatz an.



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