Das Expertenkomitee der Vereinten Nationen für globales Geoinformationswesen (UN-GGIM) hat auf seiner diesjährigen Tagung den Zuschlag erteilt, das geplante Exzellenzzentrum der Geodäsie (Global Geodetic Centre of Excellence – GGCE) auf dem UN-Campus in Bonn einzurichten. Die Entscheidung ist eine Anerkennung der Leistungen des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG) und des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) auf dem Gebiet der Erdvermessung.
Deutschland unterstützt mit der Einrichtung des GGCE den Aufbau einer dauerhaft weltweit staatlich abgestimmten geodätischen Infrastruktur für Anwendungen zur Erdbeobachtung und Navigation. So könnten zum Beispiel Veränderungen des Meeresspiegels oder Erdkrustenbewegungen in Zukunft viel effizienter und genauer erfasst werden. Zuverlässige Geoinformationen sind für viele Lebensbereiche und politische Entscheidungen unabdingbar.
Im GGCE können die UN-Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten und ihre Aktivitäten im Bereich Geodäsie aufeinander abstimmen und bündeln. Viele geodätische Fragestellungen wie die Satellitennavigation können nur global sinnvoll gelöst werden. Das GGCE wird insbesondere Entwicklungsländer bei der Verbesserung der nationalen Beiträge unterstützen und den offenen Austausch geodätischer Daten und Erdbeobachtungsergebnisse fördern. Die Details zur Einrichtung des GGCE werden nun mit den Vereinten Nationen geklärt. Ziel ist die Eröffnung des GGCE möglichst im ersten Halbjahr 2021. Mit dem GGCE manifestiert die Bundesregierung ihre Absicht, die Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung
mitzugestalten.
Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) wird durch seine weltweit anerkannte Kompetenz im Bereich der Geodäsie die Arbeit des GGCE fachlich unterstützen. Das BKG ist mit drei Observatorien auf drei Kontinenten federführend beim Aufbau des Netzes an Bodenstationen einer internationalen geodätischen Infrastruktur.