Was macht eigentlich… AFCEA?

Jochen Reinhardt

www.stefan.veres.de

Das Anwenderforum für Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und Automatisierung (AFCEA) Bonn e.V., ist ein gemeinnütziger Verein ohne kommerzielle Interessen mit über 900 persönlichen und mehr als 90 Firmenmitgliedern. Der deutsche Verein geht auf die Initiative von Angehörigen der Streitkräfte zurück, die 1983 den Austausch rund um Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich fördern wollten – immer getreu des eigenen Leitspruches: Mehr Wissen teilen!

AFCEA steht dabei für einen offenen Informationsaustausch: – sowohl Personen als auch Unternehmen können Mitglied werden. Die rund 20 Veranstaltungen im Jahr stehen auch Nicht-Mitgliedern offen. 

Dadurch bietet der Verein eine Informationsplattform für Verteidigung, Innere Sicherheit, öffentliche Verwaltung, Lehre und Forschung. Organisationen der öffentlichen Verwaltung formulieren ihre Erwartungen und Herausforderungen, die Wissenschaft zeigt Trends der ITK, Unternehmen stellen Lösungsmöglichkeiten vor.

Als gemeinnütziger Verein hat AFCEA Bonn e.V. einen Bildungsauftrag und befriedigt mit diesen Veranstaltungen gemäß des Grundsatzes „Mehr Wissen teilen“ den Wissens- und Weiterbildungsbedarf der Mitglieder. Bewusst richtet AFCEA auch den Blick über den Horizont hinaus und stellt sich operationellen, technischen und gesamtgesellschaftlichen Fragen von ITK und Sicherheit.  Der Verein unterstützt mit eigens für junge Mitglieder gestalteten Informationen diese bei ihren speziellen beruflichen Fragen. Gleichzeitig würdigt AFCEA mit einem jährlich vergebenen Studienpreis wissenschaftlich herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Informationstechnik. Schulen in der Region, die Projekte auf naturwissenschaftlichem Sektor durchführen, werden ebenfalls gefördert.

Der Bonner Verein ist Teil von AFCEA International, eine nach US-amerikanischen Recht eingetragene Non-Profit- und Non-Lobby-Organisation mit rund 30 000 Mitgliedern und rund 1 600 Firmen in über 120 sogenannten Chaptern weltweit. Dabei gehört AFCEA Bonn e.V. seit Jahren zu den aktivsten Chaptern, auch im europäischen Verbund. Mitglieder können an internationalen Veranstaltungen teilnehmen. Regelmäßig gehören Bonner Mitglieder zu den Preisträgern internationaler Auszeichnungen. Das internationale Fachmagazin SIGNAL, das auch alle Mitglieder erhalten, bietet Berichte über internationale IT-Trends und Anzeigenflächen für Unternehmen.

Die inhaltliche Umsetzung und Ausgestaltung erfolgt durch verschiedene Gremien: Der Vorstand wird durch die Mitgliederversammlung gewählt und setzt sich aus zivilen und militärischen Bundeswehrangehörigen, Angehörigen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), Industrievertretern und Wissenschaftlern zusammen. Er lenkt die Geschicke des Vereins. 

Der Programmbeirat (PBR) unterstützt den Vorstand bei der Erstellung und Umsetzung des Jahresprogramms. Hier fließen die Erfahrungen aus allen Bereichen von Bundeswehr, BOS, Industrie und Wissenschaft zusammen. 

Der Industriebeirat (IBR) setzt sich aus Vertretern der Mitgliedsfirmen zusammen. Die Mitgliedsfirmen können sich mit je einen Vertreter beteiligen. Diese bringen Themenvorschläge für Jahresthema und Veranstaltungen ein. Der Arbeitskreis Young AFCEANs plant die Aktivitäten unserer jungen Mitglieder im Alter von 40 Jahren und jünger. Im Vorstand sind sie mit einem eigenen Repräsentanten vertreten.

Jahresthema 2017: „Innere und äußere Sicherheit 4.0 – Schlüssel zur digitalen Souveränität“

Kennzeichen der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0) ist die zunehmende Verzahnung der Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie. Intelligente und digital vernetzte Systeme bilden die technische Grundlage einer selbstorganisierenden und sich weitgehend selbst steuernden Produktion, in der Maschinen, Systeme, Produkte und Menschen direkt miteinander kommunizieren und kooperieren. Die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft stellen dabei die treibende Kraft dieser Entwicklung dar.

Mit der zunehmenden Digitalisierung und der Umsetzung aktueller Technologietrends wachsen jedoch auch die Bedrohungen hinsichtlich der Möglichkeiten digitaler Angriffe. 

Zweifelsohne geht mit Industrie 4.0 aufgrund der zunehmenden Vernetzung ebenfalls die Notwendigkeit erhöhter Sicherheitsstandards hinsichtlich der inneren und äußeren Sicherheit (4.0) einher. Die klassische Trennung zwischen innerer und äußerer Sicherheit ist in unserer vernetzten Welt nicht mehr durchgehend möglich. 

Eine Abschottung Deutschlands ist sicherlich nicht die Lösung gegen jedweden Angriff.  Damit stellt sich die Frage, wieviel Sicherheit notwendig ist, um weiterhin die Vorteile einer weltweiten digitalen Vernetzung und Globalisierung nutzen zu können, ohne dabei die digitale Souveränität, d.h. die Möglichkeit von Unternehmen, der Gesellschaft insgesamt und jedes Einzelnen, die digitale Zukunft selbst zu bestimmen, aus den Händen zu geben. 

Innere und äußere Sicherheit stellen den Schlüssel zur digitalen Souveränität Deutschlands dar. Neben der technologischen Betrachtung müssen sich auch rechtliche Rahmenbedingungen und gesellschaftlicher Umgang mit den neuen Chancen und Risiken ändern, um zu einer neuen Form der Souveränität – einer digitalen Souveränität zu gelangen.

Das AFCEA Jahresthema 2017 „Innere und äußere Sicherheit 4.0 – Schlüssel zur digitalen Souveränität“ beschäftigt sich im Rahmen von 15 Fachveranstaltungen mit unterschiedlichen Themenfeldern der inneren und äußeren Sicherheit zur Sicherstellung digitaler Souveränität. Zu diesen Themenfeldern gehören u.a. Infrastruktur, Hardware, Software, Daten, Vernetzung, Cloud Computing sowie Mobile Computing.

Die wichtigsten Veranstaltungsangebote im Überblick

Fachveranstaltungen – auf der Rheinschiene, aber auch in Berlin – greifen aktuelle Themen der Informations- und Kommunikationstechnik auf, die von einem besonderen Interesse für die Bundeswehr sowie für Behörden Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sind. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Verbesserung der Führungsfähigkeit im und für den Einsatz. 

Koblenzer IT-Tagung – Seit 2004 veranstaltet AFCEA Bonn e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) die Koblenzer IT-Tagung. Im Fokus steht die Unterstützung der Einsätze der Streitkräfte durch leistungsfähige ITK, das Programm zeichnet sich auch durch eine internationale Beteiligung aus. Seit Anbeginn steht die Tagung unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Koblenz.

Das Flaggschiff: Die AFCEA Fachausstellung mit über 100 Ausstellern aus dem In- und Ausland hat sich seit 1986 als eine Art „grüne IT-Leitmesse“ zum führenden Treffpunkt der IT-Community für Führungsunterstützung, Nachrichtengewinnung und Aufklärung, Geoinformationssysteme, IT-Sicherheit, Ausbildung, Logistik und SASPF entwickelt. Heute gehört die Fachausstellung zu den wichtigsten IT-Messen Deutschlands. 

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