20.12.2022 •

Förderpreis „Helfende Hand“ 2022 verliehen

Am heutigen 5. Dezember 2022 hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Rahmen einer festlichen Veranstaltung 15 ehrenamtliche Projekte mit dem Förderpreis „Helfende Hand“ ausgezeichnet. Seit 2009 verleiht das Bundesministerium des Innern und für Heimat jährlich den Förderpreis „Helfende Hand“, um das Ehrenamt zu stärken, die Nachwuchsarbeit zu fördern und das Interesse der Menschen für ein Ehrenamt im Bevölkerungsschutz zu wecken. Eine Fachjury hat aus etwa 250 eingereichten Bewerbungen je fünf Projekte in den Kategorien Innovative Konzepte, Nachwuchsarbeit und Unterstützung des Ehrenamtes für den diesjährigen Förderpreis ausgewählt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Das Ehrenamt ist für den Bevölkerungsschutz in Deutschland und damit für unsere Sicherheit unverzichtbar. Heute, am Internationalen Tag des Ehrenamtes, liegt es mir deshalb besonders am Herzen, den Helferinnen und Helfern im Namen der gesamten Bundesregierung zu danken. Sie alle sind eine wesentliche Stütze für die Sicherheit der Menschen in unserem Land – und dafür verdienen sie die Anerkennung der gesamten Gesellschaft.

Mit der ‚Helfenden Hand‘ zeichnen wir besondere Projekte und Ideen aus, die beispielhalt für das stehen, was das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz ausmacht: für die Freude am Helfen, für Solidarität und Kreativität. Wir zeichnen Projekte aus, die Kinder, Jugendlichen und Erwachsene neugierig auf für das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz machen. Und wir zeichnen Einzelpersonen, Arbeitgeber und Institutionen aus, die das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz auf besondere Art unterstützen und ermöglichen – denn das ist keine Selbstverständlichkeit.“

In der Kategorie Innovative Konzepte hat das Projekt „MedExTainer – schneller Raum für den Bevölkerungsschutz“ den ersten Platz gewonnen. Da es dem Bevölkerungsschutz in Deutschland oft an spontan verfügbarem Raum direkt am Einsatzort fehlt, entwickelte der Malteser Hilfsdienst aus Mainz den „Medical Extendable Container“. Dieser bietet in nur 15 Minuten über 40 m² Fläche, die unabhängig von der Wetterlage effizient für Behandlung, Vorbereitung und Rückzug genutzt werden kann. Er verfügt über Strom, Heizung, medizinisches Material und WC ist somit die Lösung für nahezu jeden Notfall. Das einfache und flexible Konzept entlastet nicht nur Ehrenamtliche, sondern öffnet auch Raum für schnelle Hilfe.

Das Projekt „Praxistag für Schulsanitäter*innen“ hat den ersten Platz in der Kategorie Nachwuchsarbeit belegt. Um Schulsanitäterinnen und -sanitäter untereinander zu vernetzen, hat die Arbeitsgemeinschaft Schulsanitätsdienst der bayerischen Hilfsorganisationen vor zehn Jahren eine Plattform ins Leben gerufen: den Praxistag. Er ermöglicht eine einzigartige Umgebung zur Fortbildung – interaktiv und 2022 erstmalig im hybriden Format. In neun Seminaren konnten sich die Teilnehmenden austauschen und Neues über Verletzungen im Schulalltag lernen – von kleinen Wunden bis zu großen Sportunfällen.

 

In der Kategorie Unterstützung des Ehrenamtes wurde das Krankenhaus Andernach für seine Katastrophenhilfe im Ahrtal mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Um bei der Flutkatastrophe im Ahrtal zu unterstützen, stellte das St. Nikolaus-Stiftshospital medizinisches Personal, das in der Feuerwehr tätig ist, über zwei Wochen frei – und das bei fortlaufender Bezahlung. Die angefallene Arbeit wurde vom kollegialen Team der inneren Medizin aufgefangen. Gleichzeitig hat das Krankenhaus obdachlos gewordene Pflegebedürftige versorgt und Patientinnen und Patienten aus dem Krankenhaus Bad Neuenahr aufgenommen. Mit seinem Einsatz unterstützte das Krankenhaus die Arbeit vor Ort und motivierte weitere ärztliche Kolleginnen und Kollegen, im Katastrophenschutz tätig zu werden.


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