Großbrände, Wasserrettung und Black-Outs: Bei den 2. Sächsischen Bevölkerungschutztagen der Johanniter trainieren 100 Teilnehmer den Ernstfall
Schwarzer Rauch quillt aus dem Wohnwagen, sofort eilen Helfer herbei und löschen die Flammen. Woanders seilen Retter einen Verletzten von einem meterhohen Turm ab, während unter ihnen das Boot der Wasserrettung über den See rast. Keine echten Ernstfälle, sondern Übungsszenarien bei den 2. Sächsischen Bevölkerungschutztagen der Johanniter. Rund 100 Teilnehmer treffen sich vom 08. bis 10. September auf dem Waldcampingplatz in Niederau bei Meißen. Gemeinsam mit Kollegen des THW, der Bundespolizei und der Feuerwehr trainieren sie Einsätze des Katastrophenschutzes – in Theorie und vor allem Praxis.
„Unsere acht Katschutzzüge und die Wasserrettung in Sachsen sind top ausgebildet und auf verschiedenste Notlagen vorbereitet“, sagt Carsten Herde, Mitglied des Landesvorstandes der sächsischen Johanniter, der an diesem Wochenende vor Ort ist. „Deshalb organisieren wir regelmäßig solche Veranstaltungen mit intensiven Trainingseinheiten und Weiterbildungen. Wichtig ist uns zudem der ausführliche Austausch mit den Fachleuten von Feuerwehr, Polizei, THW und Bundeswehr. Und natürlich sollen unsere Ehrenamtlichen heute auch einfach Spaß haben – das haben sie sich verdient.“
Vier Workshops stehen an diesem Wochenende auf dem Programm: Die Freiwillige Feuerwehr Niederau simuliert Brände an einem Übungswohnwagen, dafür ist extra ein Pyrotechniker angereist. Im Workshop der Bundespolizei geht es um Situationseinschätzung, Selbstschutz und Deeskalation bei Konflikten. Das THW hat für seinen Workshop einen 8 Meter hohen Bergeturm aufgebaut, an dem die Teilnehmer das Abseilen, die Sicherung und Knotenkunde trainieren. Schließlich informiert der Workshop der Johanniter-Akademie Mitteldeutschland über Blackout-Szenarien sowie chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren.
„Die Bevölkerungsschutztage sind eine sehr sinnvolle Veranstaltung“, sagt Manuel Voß, Gruppenführer beim Ortsverband Radebeul des THW. „Wir haben heute hochmotivierte Teams der Johanniter am Bergeturm trainiert, Knotenkunde sowie das Bergen und Abseilen verletzter Personen standen auf dem Programm. Die Teilnehmer waren sehr interessiert, Neues zu lernen und ihr Wissen zu erweitern – darum geht es. Wir kommen gern wieder.“
Die nächsten Bevölkerungsschutztage sollen im kommenden Jahr stattfinden. Für die Johanniter geht es viel früher weiter: Vom 25. bis 28. September 2023 veranstaltet die Johanniter-Akademie Mitteldeutschland in Wiederau bei Leipzig ihre „Taktische Woche“. Dann trainieren angehende Notfallsanitäter aus Sachsen und Sachsen-Anhalt vier Tage lang den Einsatz bei Terrorsituationen, Amokläufen oder großen Unfällen und Naturkatastrophen.
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
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